„Liebe Anka…“ So geht Öko-Rassismus

Neukölln. Foto: Lienhard Schulz, Lizenz: GFDL/CC-BY-SA-2.5,2.0,1.0
Neukölln. Foto: Lienhard Schulz, Lizenz: GFDL/CC-BY-SA-2.5,2.0,1.0

Der Journalist Ramon Schack schreibt gerade an seinem neuen Buch über Neukölln. Dazu hat er eine polnischstämmige Putzkraft namens Anka auf ihrer Putztour durch verschiedene Wohnungen in dem Stadtteil begleitet. In einer Wohnung fanden sie ein Kündigungsschreiben auf dem Küchentisch. Das hat es in sich. Es zeigt eindrücklich was dabei heraus kommt, wenn man Ökospießertum und Nationalchauvinismus zusammenrührt:

„Liebe Anka,

wie wir feststellen mussten, haben Sie sich nicht daran gehalten, so wir es Ihnen nahegelegt hatten ,vegane Putzmaterialien zu verwenden.
Es mag in Ihrem Heimatland üblich sein, sich nicht um ökologische Belange zu scheren, aber hier bei uns verfolgt man einen ökologischen, nachhaltigen Ansatz, zum Schutz unserer Umwelt.
Das gilt auch gerade für die Hauswirtschaft.
Sie kennen vielleicht den Slogan“Think globally, act locally“.
Das ist Englisch und bedeutet so viel wie, “Denke global, aber handele regional.“

Ihr Hinweis, Sie könnten sich keine ökologisch abbaubaren Reinigungsmittel leisten, ohne den jetzigen Stundenlohn zu erhöhen, hatte Ihnen mein Ehemann ja neulich eindeutig widerlegt, in seiner Aufstellung.
Hätten Sie bei Ihrer Tätigkeit, hier in Berlin, von Anfang an einen nachhaltigen Ansatz verfolgt, wären Ihnen keine Unkosten entstanden.
Ferner hatten wir Ihnen- in unserem letzten Schreiben-eine Liste beigefügt, wo Sie günstig die von uns erwünschten Produkte hätten erwerben können.

Wie wir leider feststellen mussten, benutzen Sie immer noch umweltschädliche Allzweckreiniger und Reinigungstücher.
Das Selbe gilt für die von Ihnen verwendete
Schmierseife, Scheuermilch, sowie für die Laminat – und Korkpflege, als auch für die Parkettpflege.
Unsere Katze Rosa wirkt jedes Mal verstört, nachdem Sie in unserer Wohnung waren.
Wir haben uns deshalb dazu entschlossen, das Arbeitsverhältnis mit dem heutigen Tage zu beenden.
Hinterlegen Sie die Wohnungsschlüssen bitte auf dem Küchentisch.
Vielleicht sollten Sie auch in Erwägung ziehen, sich in Polen eine Stelle zu suchen, um unsere Umwelt zu schonen und diese nicht durch Ihr permanentes pendeln- per PKW- zu strapazieren.“
MfG

Ramon Schack ist Polit-Journalist. Er schreibt unter anderem für die Welt, die Süddeutsche Zeitung und das Handelsblatt. Den Brief fand er bei der Recherche zu seinem Buch „Neukölln ist nirgendwo“, das im Sommer erscheint.

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Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
11 Jahre zuvor

„Unsere Katze Rosa wirkt jedes Mal verstört, nachdem Sie in unserer Wohnung waren.“

Wahscheinlich, weil sie lieber mit der Anka in ein gemütliches Zuhause wegziehen will.

Peter64
Peter64
11 Jahre zuvor

Ar…ch sein ist von der politischen Couleur vollkommen unabhängig. Die gibts in allen Farben. Leider.

Harald
Harald
11 Jahre zuvor

Na das mal harter Tobak. Wir machen die polnische Arbeiterin für die globale ökologische Lage verantwortlich!

Aber so geht das bei den Hardcore-Ökos. Die Welt wird dadurch gerettet, dass Privatpersonen (!!) ihr Konsumverhalten umstellen sollen, um so den Markt zu verändern!? Leute das funktioniert nicht. Solange Gerbereien,Fabriken und alle anderen Produktionsstätten auf der Welt nicht „umweltfreundlich“ produzieren läuft da gar nichts. Es geht hier um Mehrwert um Rendite um Gewinn. Warum lassen wohl die meisten großen Unternehmen in den sogenannten „Billiglohnländern“ produzieren. Das sind nicht nur die billigen kleinen Arbeiter sondern auch die laxen Umweltvorschrieften, die ja sonst die Investitionskosten in die Höhe treiben würden und damit wiederum die Gewinne schmälern. In einem Interview hat mal ein asiatischer Gerbereien Besitzer gesagt: Warum soll ich Filter einbauen. Das kostet mich doch nur Gewinn.

Und da liegt der Hase im Pfeffer. Global muss sich das ökonomische System ändern!!! Das beginnt nicht mit dem Müllfressen oder Ökoputzmittel kaufen. Das ist so naiv wie Müllsammeln gehn.

Solange gilt: Kapital über alles! Wird sich nicht viel ändern.

Meine Plastiktüte werfe ich z.B. zur Wiederverwertung in die gelbe Tonne. Wie die hinterher ins Meer gelangt, sollte man mal den Entsorger fragen. Klar ist die Methode: „Alles auf ein Schiff und dann die Luken auf!“ preiswerter als wirklich eine Anlage zur Wiederverwertung zu betreiben, die dann auch noch ökologisch ist. Technisch mag das möglich sein. Aber wer will denn da schon Investieren, wenn selbst in der erneuerbaren Energiegewinnung der Verbraucher die Investitionskosten der Unternehmen tragen muss.

Das, was diese (wie im Artikel beschrieben) Ökos machen, machen sie für ihr eigenes Gewissen. „Ich bin nicht schuld an der Zerstörung unseres Lebensraums!“ Und als Rassisten sehen die sich bestimmt nicht. Eher als gute ökologische Staatsbürger die nur ihrer Pflicht nachkommen im „Think Local“ alles sauber zu halten. Und arbeiten wahrscheinlich für den BP Konzern in der Presseabteilung! 😉 Brave New World!

Sebastian
Sebastian
11 Jahre zuvor

Das ist natürlich indiskutabel. Allerdings würde ich stark überlegen, meine Haushaltshilfe mangels weiterem Vertrauen zu kündigen, falls sie unabgesprochen mit einem Journalisten in meine Wohnung geht.
(Vielleicht wurde die Erlaubnis ja aber auch vorher eingeholt.)

Grabotki
Grabotki
11 Jahre zuvor

Anka sollte sich bedanken, nicht mehr in dieser veganen Hölle putzen zumüssen.

Joerg Rupp
11 Jahre zuvor

Komisch. Entweder ist sie Putzkraft, dann kriegt sie Putzmittel gestellt bzw. verwendet die, die im Haushalt vorhanden sind, oder sie ist Putzunternehmerin, dann darf sie ihre benutzen und das ist eine Kündigung eines Werkvertrags. Auf jeden Fall ist da irgendwas faul. Ob Anka wohl angemeldet arbeitet?
Was ich sagen will: so recht glaubwürdig kommt mir dieses Kündigungsschreiben nicht vor.

Tim
Tim
11 Jahre zuvor

Das ist doch Satire, das kann doch nicht echt sein, bitte löst das auf!

Ike
Ike
11 Jahre zuvor

Ist das wirklich echt oder Satire?

Dag
Dag
11 Jahre zuvor

Extrem unglaubwürdig. Das sieht mehr nach einem gedichteten als nach einem gefundenen Brief aus.

Nansy
Nansy
11 Jahre zuvor

@DAG #9:
Warum – weil nicht sein kann, was nicht sein darf ? Weil man doch mit der „Ökologie“ auf der richtigen Seite steht?

TXL_GGG
TXL_GGG
11 Jahre zuvor

Pic or it did’t happen!
Ich bezweifel nicht, dass MEnschen so sein können, aber diesen Brief glaube ich erst, wenn ich ihn sehe…

Heide
Heide
11 Jahre zuvor

Was zum Teufel sind überhaupt vegane Putzmittel? Und kriegt die Katze auch kein Fleisch?

Klabautermann
Klabautermann
11 Jahre zuvor

Selbst wenn es sich bei dem aktuellen Brief um ein fake handeln sollte – unvorstellbar ist das nicht. Warum fragt man sich sonst, ob er echt oder gefaked sein könnte …?!

Jens
Jens
11 Jahre zuvor

Leider scheint dies keine Satire zu sein, ohne weitere Quellen lässt es sich natürlich nicht verifizieren. Doch es gibt solch verbohrte, tschuldigung, Hohlköppe.
Jedwede Ansicht lässt sich in das Extrem verdrehen.
Dass die Arbeitgeber Anka vorwerfen Dumm und ein Öko-Schwein zu sein, das passt ins Bild

Herr Hübner
Herr Hübner
11 Jahre zuvor

Die arme Anka wird vom Staubsauger verstört sein, jedenfalls ist das die Katze meiner Freundin. Und Vegane Putzmittel? Wer will die denn Fressen? Der Hamburger bei mir um die Ecke versichert mir immer, dass meine Barbecue Super Chili Mega Beef Burger Vegan sein. Wer will schon Spühlie saufen? Von Scheuermilch bekommt man Sodbrennen und Durchfall. Also ein Ahnung mit der Auflistung der Vorgeschlagenen Reinigungsmitteln würde mich echt mal interessieren.
Die arme Frau. „Möge die (Reinigungs)Macht mit ihr sein!“

little moondog
little moondog
11 Jahre zuvor

@Harald – schon eine komisches Umweltbewusstsein, und eine komische Ansicht, die du vertrittst. der Kunde hätte die macht die Verhältnisse zu ändern, nur tun das die wenigsten, weil ja dort gekauft wird wo es am preiswertesten ist, und das Sozial System holt sich das Geld dann eben über das Steuersystem wieder. anstatt kleine Unternehmungen zu unterstützen wird nach Ikea gerannt, die hier kaum Steuern zahlen. Einer muss ja anfangen und Vorbild Charakter an den Tag legen, und wenn wir das sind, ich habe nichts dagegen. Außerdem halte ich das Kündigungsschreiben nicht gerade für glaubwürdig.

Viola
Viola
11 Jahre zuvor

Jörg Rupp wirft völlig richtige Fragen auf, vor allem ob die gute Dame überhaupt im Sinne unserer deutschen Gesetze ordnungsgemäß angemeldet war, die nun mal zu befolgen sind. Im übrigen denke ich, dass sie im Grunde noch ganz froh sein, so glimpflich davongekommen zu sein, man denke nur an eventuell verursachte Schäden an den hochwertigen Einrichtungsgegenständen durch die mehrfach anweisungswidrig (!!!) eingesetzten Putzmittel und deren Geltendmachung im Rahmen eines Schadenersatzprozesses. Oder an die fast schon traumatisierte Katze, es gibt nämlich auch Tierschutzgesetze in Deutschland, die nicht umsonst erlassen worden sind!

Stefan Laurin
Admin
11 Jahre zuvor
Reply to  Herr Hübner

@Herr Hübner: Bei der Waldi-Drogerie DM gibt es vegane Reinigungsmittel: https://denkmit-vegan.blogspot.de/2011/06/putz-und-reinigungsmittel.html 🙂

Stefan Laurin
Admin
11 Jahre zuvor
Reply to  Viola

@Viola: Zeigen Sie mir doch bitte die Stelle im Tierschutzgesetz, die vegane Reinigungsmittel vorschreibt. Ich hab sie auf die Schnelle nicht gefunden…

Herr Hübner
Herr Hübner
11 Jahre zuvor

@Stefan Laurin

So hatte ich mir das gedacht. Links ins leere.

Ich empfehle dieser Öko-Hitler Kommune für die Reinigung Dihydrogenmonoxid, aber sachte anwenden, die Parkettböden können bei zu hoher Dosierung Schaden nehmen.

Harald
Harald
11 Jahre zuvor

Jetzt fragen sich alle nur ob der Brief echt ist. Ok. Sollte man vielleicht klären. Vorstellbar ist es für mich.

Aber der eigentliche Inhalt kann doch auch diskutiert werden. Kann man durch das Verändern des Kaufverhaltens von Privatpersonen die Ökonomie so sehr beeinflussen, dass es nicht zu einer globalen Verschlechterung der Ökologie kommt? Meine These ist: Nein.

-Ich denke, dass die ökonomischen Sachzwänge die meisten Menschen weltweit in erster Linie damit beschäftig überhaupt über die Runden zu kommen.

-Nur die wenigsten Produzenten haben ein Interesse an Ökologie, außer sie dient der Geldvermehrung. Dort zählt das ökonomische Wachstum.

-Die weltweite Nachfrage nach solchen Produkten (so zumindest meine Einschätzung) ist wohl eher gering. Frag mal einen Asiaten oder Inder oder DEUTSCHEN nach ökologisch „guten“ Produkten und was er davon hält und wieviel er dafür ausgeben möchte.

-Aufgrund des staatlichen Konkurrenzkampfes auf dem globalisiertem Markt, wird sich ein Staat, der sich mehr für Ökologie einsetzt als für die Ökonomie, auf der Liste, der für Firmen attraktive Staaten, ziemlich nach unten bewegen. Und damit auch Boden im internationalen Wettbewerb verlieren. Dort zählt des ökonomische Wachstum.

Und man sollte sich in diesem Zusammenhang auch fragen: Kann man den Aufwand (Produktionsaufwand, Energie, Transport, Arbeitskräfte, Arbeitsplatz usw.) den es braucht um ein Produkt herzustellen und auf die Märkte zu bringen überhaupt als Konsument überprüfen (auf Ökologie?, alles vegan?, musste kein Tier leiden?, kein Mensch leiden? usw.) und nachvollziehen? Dass ein Siegel kein Garant für alles ist, hat man ja in den letzten Jahren lernen können.

Harald
Harald
11 Jahre zuvor

@18 little moondog

In den sechzigern gab es den Spruch: „Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin.“ oder so ähnlich. Hat ja auch super funktioniert.

Das was du behauptest, ist das Gleiche auf den „Umweltschutz“ bezogen. Sorry. Eine Utopie. Ein reiner Apell an alle. Die wirklichen Ursachen bleiben dabei im Dunkeln. „Think Global“ reicht da nicht.“Act Global“ muss folgen! Und nur lokal an einigen Stellen kann man eine weltweite Ökologie nicht retten.

Nicht jedem ist es möglich (aus unterschiedlichsten Gründen) sein Kaufverhalten zu ändern. Und anderen werden solche Waren erst gar nicht angeboten.

Sebastian K.
Sebastian K.
11 Jahre zuvor

Tja, würde ich sagen, dann müssen sich die Spiesserfaschistenökos, ja Scheiss-SPIESSERFASCHISTENÖKOS! demnächst ihre Hände selber schmutzig machen!

Am Ende hat die polnische Putzkraft eigentlich einen Hochschulabschluss und muss nur deswegen putzen, weil sie in Deutschland keine vernünftige Arbeit findet (habe ich schon oft gesehen)… Deutschland, Du darfst stolz auf dich sein, denn DU bist Deutschland!

Kathrin Zeymer
Kathrin Zeymer
11 Jahre zuvor

Mal kurz gefragt: ist diese polnische Putzfrau in Deutschland eigentlich als Selbständige tätig (schliesslich hat sie ja das Putzarsenal zu stellen) oder haben diese globaldenkenden lokal agierenden „Arbeitgeber“ sie etwa schwarz angestellt?

Tim
Tim
11 Jahre zuvor

Eine polnische Putzfrau anstellen, und sich beschweren, dass sie pendelt. Think globally, act locally.

dot tilde dot
dot tilde dot
11 Jahre zuvor

mich deucht, dass eine fristlose kündigung aus wichtigem grund irgendwie anders abläuft.

.~.

Arso
Arso
11 Jahre zuvor

Eine Kündigung ist immer ärgerlich für alle Beteiligten. In diesem Fall hat sich die Arbeit- bzw. Auftragnehmerin offenbar nicht an eine Vereinbarung gehalten.

Der Vorwurf „Öko-Rassismus“ wird dem nicht ganz gerecht. Mit den gleichen (abstrusen, aber in sich stimmigen) Argumenten aus dem Brief hätte Anka auch selbst kündigen können. Wäre das klug oder dumm von ihr gewesen?

Dortmunder
Dortmunder
11 Jahre zuvor

Hallo, Ulrike Märkel!?
Wo ist er denn, der Rechtfertigungskommentar meiner Lieblingsgrünen aus Dortmund? Bitte, bitte, sonst fehlt uns doch was.

der, der auszog
der, der auszog
11 Jahre zuvor

heute auf tagesschau.de gelesen:
„Jeder zweite Bioapfel wird importiert“

Das Tolle an den Bioprodukten in Deutschland ist ja deren Umweltfreundlichkeit. Zum Transport durch halb Europa nehmen Bioäpfel, Biotomaten, Biobananen und Bioananasse nämlich alle die Bahn und die fährt, wie Robin heute eindrucksvoll dargestellt hat, mit Ökostrom.

@Viola (#19)
Mach bloß kein falsches Fass auf, wenn Du danach fragst, ob die Haushaltskraft angemeldet war. Immerhin haben wir Wahlkampf und in Deutschland bescheissen nur Hoeneß oder irgendwelche anderen Bayern den Staat. Der Kleine Mann, ob nun Malocher in NRW oder Spießbürger in Berlin, würde das nie tun.

trackback
11 Jahre zuvor

[…] So beginnt ein Kündigungsschreiben von Berliner Ökorassisten an ihre polnischstämmige Putzkraft. GRÜN WIRKT! Die ganze Geschichte auf ruhrbarone.de » […]

teekay
teekay
11 Jahre zuvor

Und morgen bei den Ruhrbaronen: ‚Wie Autoren durch geschicktes Marketing Buecher im digitalen Zeitalter vermarkten koennen‘. Mir sind da einfach zu viele ‚richtige‘ Trigger auf einmal drin (vegane Putzmittel, Tierschutz, oekologische Belehrung, latenter Rassismus,…). Aber ich muss das Buch ja nicht kaufen ;)!

Laszlo Riedl
Laszlo Riedl
11 Jahre zuvor

Das passt sehr gut mit einem Fall aus zusammen. Motto: Ausländer schaden der Umwelt.

TuxDerPinguin
TuxDerPinguin
11 Jahre zuvor

Am meisten verwundert mich ja, dass die Auftraggeber lieber eine Rechnung aufstellen, dass die putzkraft nicht ihre Forderung erhöhen müsste. Anstatt ihr paar Euro mehr zu geben und damit die Welt zu retten wie es im Brief steht.

Wolf
Wolf
11 Jahre zuvor

Typisch deutsch. Bin ich froh, Österreicher zu sein…

Kenji
Kenji
11 Jahre zuvor

Think globally, act locally — und dann eine angeblich pendelnde „per PKW“ Putzkraft aus Polen anstellen, die wahrscheinlich eben nicht angemeldet ist.

Vegane Reinigungsmittel (hat man sowas schon gehört?) verlangen, sie aber nicht zur Verfügung stellen, geschweige denn für den Mehrpreis für so nen Quatsch aufkommen wollen.

und dann auch noch in meinem Neukölln wohnen.

Wo soll das noch enden?

Puck
Puck
11 Jahre zuvor

@Jörg Rupp #6

Das haben Sie aber juristisch messerscharf herausgearbeitet!

In der Praxis dürfte es so aussehen, daß eine polnische Putzfrau eher schlechte Karten hat, ihre Rechte hier durchzusetzen, und da kann es durchaus sein, daß sie die Putzmittel auch noch von ihrem eigenen Lohn kaufen muß – und zwar für jede Putzstelle womöglich andere, die einen mögens halt vegan, die anderen Meister-Proper-rein (weshalb die oberschlaue Rechnung des Ehemannes nicht aufgeht).
Und ja, es ist sehr wahrscheinlich, daß sie nicht angemeldet ist. Ökos begründen das gerne so, daß sie einem Staat, der Waffengeschäfte genehmigt und Subventionen für die Agrarindustrie ausgibt, nicht unterstützen wollen…

Aber komische Logik ist nicht nur unter Oko-Diktatoren verbreitet.
Leztens habe ich mit bekommen, wie die Aushilfe in einer Seltersbude von Trickbetrügern beklaut wurde. Die Täter waren noch auf der Straße zu sehen. „Hol die Polizei!“ sage ich, „Vielleicht kriegen die die noch!“
Nein, das ginge nicht, druckst sie rum, sie wäre ja nur ein paar Stunden die Woche da… und schiebt dann noch nach: „außerdem nix gut deutsch…“
Aber den Fehlbetrag müßte sie ersetzen!
Die Besitzer der Bude so wie die Aushilfe sind übrigens Pakistanis.
Wahrscheinlich läuft das unter dem Motto: Landsleute helfen uns gegenseitig in der Fremde.

Komische Logik kommt immer dann ins Spiel, wenn Wohltäter auf Leute treffen die sich schlecht wehren können…

Skeptisch
Skeptisch
11 Jahre zuvor

Mit Sicherheit hat der Journalist Fotobeweise dieses Briefes gemacht, um seinen sensationellen Enthüllungen über den grünbraunen Sumpf Berlins Substanz zu geben. Bestimmt nur eine Frage der Zeit bis er diese veröffentlicht, um skeptische Stimmen zu diesem reichlich herbeigeholt wirkenden Schreiben zum Verstummen zu bringen. Nur zu, wir haben’s nicht eilig hier.

club|debil
11 Jahre zuvor

So ein widerliches Pack. Die Grünen der ersten Stunde drehen sich im Grabe rum. Oder aus der Partei aus, wenn sie noch leben…

stefan
stefan
11 Jahre zuvor

Kann man eine Katze vegan ernähren? Das scheint mir ein Fall für den Tierschutz zu sein.

Klaus Engel
Klaus Engel
11 Jahre zuvor

Fake; hat mir 5 Min. Lebenszeit geraubt.
Bitte um Rückerstattung.

Gerd
Gerd
11 Jahre zuvor

Das eine Putzfrau einen Journalisten mitbringt, der dann in Abwesenheit des Wohnunginhabers die Wohnung besichtigt, ist ja auch nicht so schön.

Pistikis
Pistikis
11 Jahre zuvor

…manche Oekos sind irgendwie einfach nur ekelig und politisch gefaehrlicher als man zu glauben wagt…

Klara Setking
11 Jahre zuvor

Also: Ich ich und ich frag mich nicht mehr, was in den Köpfen dieser Menschen los ist, bin ja froh wenn ich mein eigenes Mus verstehe….das könnten bei denen Fantasien ala „vielleicht hat sie ja mit der Katze den Boden poliert“ bis „…nackig vor der armen Mieze Ballet getanzt, statt angemessen auf den Knien rumgerutsch zu sein….“ und so weiter und so fort! Grüss doch mal einer anständig die liebe Anka.

Hannes
Hannes
11 Jahre zuvor

Liest sich wie ein Fake. Ohne Faksimile ist mir das zu stimmig im Sinne des Dichters. Lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen – mit Beleg.

Claudius Holler
11 Jahre zuvor

Ich habe gerantet, weil mich sowas derbe annervt:
https://www.facebook.com/ClaudiusHoller/posts/455081717903328

Susa
11 Jahre zuvor

oh man ist das mal wieder deutsch… gott sei dank sagte ich deutschland vor 3 jahren adieu… lg aus afrika!

Wolfgang Müller
Wolfgang Müller
11 Jahre zuvor

Die Story der brutalen Kündigung einer polnischen Reinigungsfrau, der zugleich die nette (veganisch ernährte?) namentlich benannte Hauskatze „Rosa“ (Luxemburg?) gegenübersteht, wirkt etwas zu stark von bewährten Effekten versetzt, dass sie wie Satire wirkt. Und selbst wenn die Story wahr sein sollte – dann ist sie einfach ein wenig „zu stimmig“, um sie tatsächlich glauben zu können. Wäre die Story einer schlecht bezahlten (Aushilfs-)Reinigungskraft, die in einer großen Wohnung dreißig leere Ingwer-Bionade-Pfandflaschen und einen Zettel mit der Notiz findet: „Leider hatten wir gerade kein Bargeld zur Hand. Nehmen Sie einfach die Pfandflaschen und machen sie sich einen schönen Tag. Papiertüten finden Sie neben dem Kühlschrank. Ihr Jürgen Trittin“ nicht viel charmanter? Das Ausspielen von Mensch und Tier, dünkt mir eher etwas sehr Berlin-typisch – es findet sich auch den sogenannten Wilmersdorfer Witwen und ihrer grotesken Tierliebe. Die (West)Berliner CDU hat mal eine Wahl nur mit Dackel-, Pinscher- und Eisbärmotiven auf den Plakaten gewonnen. Und die SPD die letzte mit einem Stoffkrokodil, dass dem Wowereit in die Nase beißt. Das gibt zu denken.

Mario Herrmann
Mario Herrmann
11 Jahre zuvor

Wenn das wenigstens lustig wäre… Aber billigere Polemik hat man selten gelesen. Wenn’s denn der Seelenhygiene einiger Steinzeit“liberaler“ hilft, die sich hier im Forum mal wieder so richtig befreiend auskotzen können, soll’s mir recht sein.

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