Berlin, 3. Mai 2012 – C’est très charmante, cette chanson! Kann man auf Deutsch auch so bezaubernd sein? Einen deutschen Text für „Un homme et une femme“ schreiben? Von Andreas Lichte.
Warum ich ausgerechnet Waldorfschüler anspreche? C’est tout simple: Der Begründer der Waldorfschulen, Rudolf Steiner, hielt Französisch für „tot“, „dekadent“, und wollte es „abschaffen“. Siehe unten. „Der Reiz des Verbotenen“ – für Waldorfschüler.
Und Rudolf Steiner hatte auch etwas zur „Éducation sentimentale“ – „Un homme et une femme“! – zu sagen, was ganz anderes, siehe unten.
Jean-Louis Trintignant und Anouk Aimée, Foto: „les films 13“, Lizenz: PD
Aber auch „Staatsschüler“ sind herzlich eingeladen, einen deutschen Text für „Un homme et une femme“ zu schreiben. Das Lied ist aus dem gleichnamigen Film von Claude Lelouch, in den Hauptrollen Anouk Aimée et Jean-Louis Trintignant:
Un homme et une femme (Paroles: Pierre Barouh / Musique: Francis Lai)
Comme nos voix ba da ba da – da ba da ba da
Chantent tout bas da ba da – da ba da ba da
Nos cœurs y voient ba da ba da – da ba da ba da
Comme une chance – comme un espoir
Comme nos voix ba da ba da – da ba da ba da
Nos cœurs y croient ba da ba da – da ba da ba da
Encore une fois ba da ba da – da ba da ba da
Tout recommence – la vie repart
Combien de joies
Bien des drames
Et voilà !
C’est une longue histoire
Un homme
Une femme
Ont forgé la trame du hasard.
Comme nos voix ba da ba da – da ba da ba da
Nos cœurs y voient ba da ba da – da ba da ba da
Encore une fois ba da ba da – da ba da ba da
Comme une chance – comme un espoir.
Comme nos voix ba da ba da – da ba da ba da
Nos cœurs en joie ba da ba da – da ba da ba da
On fait le choix ba da ba da – da ba da ba da
D’une romance – qui passait là.
Chance – qui passait là
Chance – pour toi et moi ba da ba da – da ba da ba da
Toi et moi ba da ba da – da ba da ba da
Toi et moi ba da ba da – da ba da ba da
Toi et moi ba da ba da – da ba da ba da
Toi et moi
Rudolf Steiner über Französisch
„Einen Anfang kann sie [die Waldorfschule] nur machen durch jenes Verständnis, welches unsere Lehrerschaft entgegenbringt dem Charakter des Französischen, daß man es so behandelt, daß man sich bewußt ist, man bringt eigentlich eine Dekadenzerscheinung in die Schule hinein; das muß man nicht den Kindern sagen, aber man sollte sich schon darüber klar sein.
Man ist sich darüber klar, aber auf der anderen Seite ist es absolut ausgeschlossen, daß wir von der Waldorfschule den Anfang machen mit dem Kampfe für die Abschaffung der französischen Sprache. Das ist aus äußeren Gründen nicht möglich. Wir haben ja noch kein freies Geistesleben (…)“ [Seite 278]
„Was die französische Sprache aufrecht erhält, ist der Furor, das Blut der Franzosen. Die Sprache ist eigentlich tot, und sie wird als Leichnam fortgesprochen. Das ist am allerstärksten an der französischen Poesie des 19. Jahrhunderts hervorgetreten. Korrumpiert wird die Seele ganz sicher durch den Gebrauch der französischen Sprache. Sie gewinnt nichts als die Möglichkeit einer gewissen Phraseologie. Das wird auch übertragen auf andere Sprachen bei denjenigen, die das Französische mit Enthusiasmus sprechen.
Es liegt dies vor, daß gegenwärtig die Franzosen dasjenige, was ihre Sprache als Leichnamssprache aufrechterhalten hat, das Blut, auch noch selbst verderben. Die schreckliche Kulturbrutalität der Verpflanzung der schwarzen Menschen nach Europa, es ist eine furchtbare Tat, die der Franzose an anderen tut. Sie wirkt in noch schlimmerer Weise auf Frankreich selbst zurück. Auf das Blut, auf die Rasse wirkt das unglaublich stark zurück. Das wird wesentlich die französische Dekadenz fördern. Das französische Volk als Rasse wird zurückgebracht.“ [Seite 282]
Rudolf Steiner, „Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule 1919 bis 1924 – Konferenz vom Mittwoch 31. Januar 1923, 16–19 Uhr“, GA 300b
Rudolf Steiners Éducation sentimentale
„Ursprünglich war auch der Mensch ein ätherisches Wesen von pflanzlicher Substanz. Damals hatte der Mensch diejenige stoffliche Natur, welche heute die Pflanze noch besitzt. Hätte der Mensch nicht die pflanzliche Substanz zum Fleisch umgewandelt, so wäre er keusch und rein geblieben wie die Pflanze.“ [Seite 250]
„Die Fortpflanzungsorgane haben am längsten ihren pflanzlichen Charakter bewahrt. Alte Sagen und Mythen berichten uns noch von Hermaphroditen; das waren solche Wesen, die keine Geschlechtsorgane von Fleisch und Blut, sondern solche von pflanzlicher Substanz besaßen.
Manche glauben, das Feigenblatt, das die ersten Menschen im Paradies gehabt haben, sei ein Ausdruck der Scham. Nein, in dieser Erzählung hat sich die Erinnerung daran bewahrt, daß die Menschen an Stelle der fleischlichen Fortpflanzungsorgane solche pflanzlicher Natur gehabt haben.
Und nun einen Blick in die Zukunft: Was heute noch niedrige Organe im menschlichen Körper sind, was am spätesten einbezogen wurde in die Fleischlichkeit, das wird auch am ersten wieder abfallen, verschwinden, verdorren am menschlichen Körper.
Der Mensch wird nicht auf seiner jetzigen Stufe stehenbleiben: Wie er von der reinen Keuschheit der Pflanze in die Sinnlichkeit der Begierdenwelt hinabgestiegen ist, so wird er aus dieser wieder heraufsteigen mit reiner, geläuterter Substanz zum keuschen Zustande.“ [Seite 251]
Rudolf Steiner, „Menschheitsentwickelung und Christus-Erkenntnis“, Siebenter Vortrag, 22.11.1907, GA 100
Weiterführende Artikel der Ruhrbarone:
Hitler, Steiner, Mussolini – Anthroposophie und Faschismus, gestern und heute
3 Jahre Rudolf Steiner ist „zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen“ – die „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“ (BPjM) entschied, dass Bücher Rudolf Steiners rassistischen Inhalt haben
„Man kann nicht nur ein bisschen Waldorf sein“ – Interview mit Prof. Dr. Stefan T. Hopmann, Bildungswissenschaftler an der Universität Wien
Wie gut sind Waldorfschulen? – Erfahrungsbericht einer Mutter
Die Waldorfschulen informieren – wie Eltern der Scharlatan Rudolf Steiner verkauft wird
Das anti-Französisch Steiner Zitat oben wurde bereits in Französisch übersetzt worden 🙂
https://users.skynet.be/etc/ZipFiles/PRASF.pdf
„Ce renouvellement peut résider dans la compréhension que la communauté des professeurs apporte au caractère du français, afin qu’on ait conscience d’introduire, à vrai dire, un phénomène de décadence dans l’École. Cela ne doit pas être dit aux enfants, mais on se doit déjà d’être au clair sur la question.
C’est clair, mais d’un autre côté il est absolument exclu que nous entamions, à partir des Écoles Waldorf, un combat pour l’élimination de la langue française. Pour des raisons externes, cela n’est pas possible.“
„Ce qui maintient la langue française debout, c’est la fureur, le sang des Français. La langue est à vrai dire morte et elle est parlée en tant que cadavre. Ceci se manifeste avec le plus de force dans la poésie française du 19ème siècle. L’âme est certainement tout à fait corrompue par l’usage de la langue française. Elle n’y gagne rien d’autre que la possibilité d’une certaine phraséologie. Cela est aussi transmis aux autres langues par ceux qui parlent le français avec enthousiasme.
Il est évident qu’actuellement, le fait que les français aient maintenu debout leur langue cadavérique, a eu pour conséquence de corrompre aussi leur sang. L’effroyable brutalité culturelle que fut la transplantation des Noirs vers l’Europe, c’est un fait terrible que le Français fit subir aux autres. Cela agit, en retour, de la manière la plus néfaste sur la France elle-même. Sur le sang, sur la race, cela agit en retour de manière incroyablement forte. Cela nourrit de manière fondamentale la décadence française. Cela fait reculer le peuple français en tant que race.“
Rudolf Steiner, „Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule 1919 bis 1924 – Konferenz vom Mittwoch 31. Januar 1923, 16–19 Uhr“, GA 300b
Spätestens jetzt müsste doch, wie gewöhnlich, ein Kommentar auftauchen, der uns erklärt, dass Steiner das alles gar nicht so gemeint hat. Oder nur „ein Kind seiner Zeit“ war. Oder, dass das alles in den Waldorfschulen gar kein Rolle spielt. Aber anscheinend hats den Waldorfianern dieses mal die Sprache verschlagen.
oder zensiert 🙂
oder
…. einfach zu unbedeutend die Polemik hier, Vossibär 😉
@ Zensiert #4
für Anthroposophen ist natürlich alles, was den Hellseher Rudolf Steiner nicht heilig spricht, „unbedeutende Polemik“.
Nehmen wir als Beispiel die Anthroposophin Laura Krautkrämer, Medienstelle Anthroposophie.
Laura Krautkrämer sagt zu meinen Artikel über die anthroposophische Beteiligung am Holocaust, „Hitler, Steiner, Mussolini – Anthroposophie und Faschismus, gestern und heute“, Zitat Krautkrämer: „Faschismus-Fehlalarm“
https://de-de.facebook.com/pages/Medienstelle-Anthroposophie/126693400702204
„Info3-Chefredakteur Jens Heisterkamp über Lichtes „Faschismus-Fehlalarm“ bei den Ruhrbaronen“
@ Arnold Voß #3
Ich habe AnthroposophInnen und WaldorfschülerInnen persönlich per e-mail über den Artikel informiert, soll mir keiner sagen: „Aber ich hab’ doch nichts davon gewusst!“
Angeschrieben habe ich u.a.:
– Uwe Werner, Goetheanum, Autor von „Anthroposophen in der Zeit des Nationalsozialismus: (1933-1945)“
– Celia Schönstedt, Pressesprecherin beim Bund der Freien Waldorfschulen
– Laura Krautkrämer, Medienstelle Anthroposophie
– Ansgar Martins, ehemaliger Waldorfschüler und Sohn einer Waldorflehrerin
@ Zensiert # 4
Sie wurden offensichtlich mit ihrer Zensurbehauptung nicht zensiert, „Zensiert“. 😉
Von: Andreas Lichte
Datum: 5. Mai 2012 11:11:39 MESZ
An: Uwe Werner, Goetheanum
Kopie: Celia Schönstedt, Pressesprecherin beim Bund der Freien Waldorfschulen / Laura Krautkrämer, Medienstelle Anthroposophie / Ansgar Martins
Betreff: Liebe (Waldorf-) Schüler, helft mir mal beim Französisch!
Bonjour Monsieur Werner,
est-ce que vous parlez français?
Cette „langue cadavérique“, citation Rudolf Steiner?
Salutations distinguées
Andreas Lichte
[hier in der mail: Kopie des Artikels »Liebe (Waldorf-) Schüler, helft mir mal beim Französisch! („Un homme et une femme“)«]
Von: Andreas Lichte
Datum: 7. Mai 2012 11:37:07 MESZ
An: Celia Schönstedt, Pressesprecherin beim Bund der Freien Waldorfschulen / Laura Krautkrämer, Medienstelle Anthroposophie / Ansgar Martins
Betreff: Ihre Antwort / Stellungnahme
Sehr geehrte Frau Schönstedt,
Sehr geehrte Frau Krautkrämer,
Sehr geehrter Herr Martins,
noch können Sie auf die e-mail, unten, antworten,
bzw. beim blog Ruhrbarone eine Stellungnahme abgeben.
Uwe Wener, Goetheanum, hat auf die e-mail geantwortet.
Mit freundlichen Grüssen
Andreas Lichte
Anfang der weitergeleiteten E-Mail:
Von: Andreas Lichte
Datum: 5. Mai 2012 11:11:39 MESZ
An: Uwe Werner, Goetheanum
Kopie: Celia Schönstedt, Pressesprecherin beim Bund der Freien Waldorfschulen / Laura Krautkrämer, Medienstelle Anthroposophie / Ansgar Martins
Betreff: Liebe (Waldorf-) Schüler, helft mir mal beim Französisch!
Bonjour Monsieur Werner,
est-ce que vous parlez français?
Cette „langue cadavérique“, citation Rudolf Steiner?
Salutations distinguées
Andreas Lichte
[hier in der mail: Kopie des Artikels »Liebe (Waldorf-) Schüler, helft mir mal beim Französisch! („Un homme et une femme“)«]
[…] „cette chanson“ meint Uwe Werner „Un homme et une femme“, und ich bezweifle doch sehr, dass es ihm gelänge, einen guten deutschen Text für dieses sehr […]
„Kann Celia Schönstedt kein Französisch? Französisch und die Waldorfschule …
Ich fragte die Pressesprecherin beim „Bund der Freien Waldorfschulen“, Celia Schönstedt, nach einer Stellungnahme zu „Französisch“, der, Zitat Rudolf Steiner, „Leichnamsprache“, die „die Seele korrumpiert“.
(…)
„Est-ce que vous parlez français? Cette ‘langue cadavérique’, citation Rudolf Steiner?“
Leider antwortete Celia Schönstedt, „selbst ehemalige Waldorfschülerin aus HH-Wandsbek mit großer Affinität zum Namen-Tanzen“, nicht auf diese Frage. Vielleicht hat Frau Schönstedt an der Waldorfschule einfach kein Französisch gelernt?
Gefragt hatte ich auch noch andere WaldorfschülerInnen und AnthroposophInnen. Eine Antwort gab es nur von Uwe Werner, Goetheanum, Autor von „Anthroposophen in der Zeit des Nationalsozialismus: (1933-1945)“. Uwe Werner schreibt mir:
„Cher Monsieur Lichte,
oui, je parle le français, et j’aime cette langue. Dommage que Steiner ne connaissait pas assez bien la langue française. Et je n’approuve pas la façon dont il en parle. Les mots de cette langue ont bien ce caractère très défini et »mort« en ce sens-là (ce qui a par ailleurs aussi de bons côtés), mais il existe aussi une langue française parallèle qui est une réaction contre cet aspect figé et qui est vivante, mais culturellement pas assez acceptée. Tout n’est cependant pas dit sur cette question intéressante.
Actuellement, je n’ai pas la disponibilité pour pouvoir traduire cette chanson, bien que cela me tenterai.
Soweit
Salutations
Uwe Werner“
(…)“
zum vollständigen Artikel: https://www.ruhrbarone.de/kann-celia-schoenstedt-kein-franzoesisch-franzoesisch-und-die-waldorfschule/
Gehirnwäsche in der Waldorfschule – oder: das tiefe Waldorf–Tal der Ahnungslosigkeit. Auf der Facebook-Seite von „Freie Waldorfschule Haan-Gruiten“ findet sich dieser Eintrag:
–
https://de-de.facebook.com/fwshaan?filter=2
„Anke E Nordick hat einen Link geteilt.
7. Mai
tatsächlich? oder ist das falsch zitiert?
Ich bin leider nicht so belesen und kann solchen Meinungen nicht direkt etwas entgegensetzen. Würde mich über Aufklärung freuen.
https://www.ruhrbarone.de/liebe-waldorf-schueler-helft-mir-mal-beim-franzoesisch-un-homme-et-une-femme/“
–
Liebe Anke E Nordick, das ist tatsächlich so, und richtig zitiert.
Selektives und sinnentstellendes Zitieren von Rudolf Steiner ist aber eine Spezialität von Mitgliedern des „Bundes der Freien Waldorfschulen“, siehe:
https://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-dr-detlef-hardorp-verkauft-rudolf-steiners-rassismus-als-multikulti/
„Waldorfschule: Dr. Detlef Hardorp verkauft Rudolf Steiners Rassismus als Multikulti“