Vorhin auf Facebook sehe ich, dass CreativeNRW eine Umfrage zur Kreativwirtschaft gestartet hat. Die Arbeit des Tages ist erledigt, bis zum Abendessen ist es noch was hin und für das erste Bier noch viel zu früh. Also: Ran an die Umfrage. Ich klick mich da durch, antworte eher lustlos, weil das alles mit mir als freiem Journalisten nicht viel zu tun hat, aber ok, die Kreativwirtschaftler sind ein buntes Volk, denke ich mir. Also egal, bis ich auf die oben abgebildete Frage komme: „Welche der folgenden Entwicklungshemnisse treffen auf Ihre Branche zu“. Da fallen mir ein paar gute Antworten ein, also nicht nur für meine Branche genau, die Presse, sondern auch für ein paar andere. Zum Beispiel, dass viele mit Umsatzrückgängen zu kämpfen haben, dass die Konjunkturentwicklung an einem vorbei läuft, das mögliche Abnehmer ihre Ausgaben zurückgefahren haben oder dass der Kuchen für die vielen, die von ihm naschen wollen, vielleicht einfach zu klein ist. So Sachen eben, die ich in fast 20 Jahren im Beruf erlebt und auch von Kollegen mitbekommen habe. Aber diese Antworten finde ich nicht. Anscheinend will sie niemand hören. Stattdessen Geblubber wie es von Marketingstudenten im Grundstudium kommen könnte, die zum ersten Mal einen Fragebogen entwerfen und bei denen der Prof sich denkt. „Scheißegal was die fragen, Hauptsache sie lernen SPSS.“
Hey, Prognos. Macht es ordentlich oder lasst es.
Negativmeldungen will heutzutage, losgelöst von diesem Beispiel hier, anscheinend niemand mehr liefern bzw. hören. Das ist ja auch bei Meldungen über den Arbeitsmarkt (‚Jobwunder‘) und ähnlichen ‚Stimmunmgsmeldungen‘ zu beobachten. Negativ ist unbeliebt, und wer meckert ist schlicht ein ‚Querulant‘ oder ‚Miesepeter‘. Kritik ist halt unbeliebt. Und von schrumpfenden Märkten wird wohl nur ungern berichtet. Verkauft sich dann ja auch schlechter als Erfolgsmeldungen.
ich habe die Umfrage auch mal ausgefüllt. Keine Ahnung was sie damit anfangen wollen. Meine Branche – Bühnentanz – fehlte wie so oft. Und was meine Branche fehlt? Dazu keine Möglichkeit es zu erwähnen.
Es wird demnach bleiben wie es ist.
Keine bezahlbare Bühnen
Keine Probemöglichkeiten
Keine Möglichkeiten zB Kostüme anfertigen zu lassen zu interessanten Konditionen
Keine Möglichkeiten mit Lichtdesign zu experimentieren
Keine Möglichkeiten interdisziplinair zu arbeiten
usw, usw
Lieber Robin Patzwaldt: Respekt. Sie haben offenbar durchgehalten bis zur Frage 27. Ich nicht. Bei der Frage 6., nach dem eigenen Umsatz habe ich enttäuscht die Umfrage abgebrochen. Warum? Der Hilfetext zur Eingabe lautet so: „Bitte geben Sie absolute Beträge an – beispielsweise zwei Mio. Euro = 2000000.“ Oha. Da bin ich wohl nicht gemeint. Sind doch meine Umsätze wahrlich nicht siebenstellig. Nun gut, die Umfrage läuft ja unter dem Stichwort „Kreativ-WIRTSCHAFT“. Aber, meine Erfahrung ist: Wenn die Kreativität zur „Wirtschaft“ mutiert, ist ganz schnelle keine mehr. Komisch? Nein, logisch. Für mich zumindest.
@ Stefan
Die Umfrage ist punktgenau. Sie will Antworten wonach die staatlichen Förderungen ausgebaut werden müssen, weil die Investitionshemnisse zu gross sind.
Das ist eine Umfrage, die Schnorrer gemacht haben, um anderen Schnorrer ala Fesel / Ecce Geld zu verschaffen. Dafür beauftragt dann der eine Schnorrer den anderen Schnorrer wieder mit neuen Schnorrergutachten.
Ekelig dieses Schnorrerverhalten. Pah.
Habe alles ausgefüllt, ich (Rentner) nahe Verwandte (Pflegestufe 1) wird von mir mit betreut, da es ohne eine 24 h Betreuung nicht mehr geht. Rentner (Unternehmer) betreute Person (Auftraggeber). Jetzt kann alles wissentschaftlich ausgewertet werden! im wesentlichen waren die Pampers beim Ankreuzen der Mittelpunkt.