Liveticker: Proteste bei der ersten Ratssitzung von „SS-Siggi“

IMG_20140618_132258Wir berichten live und in Farbe von den Protesten rund um die erste Ratssitzung von Siegfried „SS-Siggi“ Borchardt

16.20 Uhr: So wie es aussieht haben sich nun alle auf den Heimweg gemacht und auch wir beenden hiermit den offiziellen Teil unserer Berichterstattung.

16.05 Uhr: Die Polizei lässt die Nazis nicht einfach durch die Gegend stromern. Unter Polizeibegleitung werden die Nazis nun in Richtung Innenstadt weggeführt.

15.56 Uhr: Vor dem Rathaus wird Borchardt von Neonazis in gelben T-Shirts in Empfang genommen. Da geht ein harter, harter Arbeitstag zu Ende… Zeit für ein Feierabendbier, angeblich suchen sich die Nazis nun erst einmal eine neue Kneipe

15.49 Uhr: Im Ratssaal packt man zusammen. Gerade ist die Sitzung beendet worden. Und wenn sonst schon keiner mit ihm redet, dann redet Borchardt eben zu sich selbst… Unter den anwesenden Zuschauern wird tuschelnd die Frage gestellt, ob man sich nicht nun doch Sorgen machen sollte…

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15.45 Uhr: Vor dem Rathaus gibt es bis jetzt ausser Gerüchten neues zu berichten. Im Gegensatz zu Thiem und Borchardt, die im Rathaus auf dem Trockenen sitzen, geht der Rest der Bewegung in den umliegenden Kneipen einen heben… dabei sollen demokratische Gäste die Wirte darauf angesprochen haben, dass sie gerade Nazis bedienen würden, woraufhin man der Lokale verwiesen worden sei.

15.42 Uhr: Soll ich… oder soll ich nich… Borchardt kann sich nicht so richtig entscheiden… wie soll man sich auch verhalten wenn die Ratsmitglieder aufgefordert werden, das Grundgesetz, die Verfassung des Landes und die Gesetzte einzuhalten…

15.37 Uhr: Das wundert nun doch. Dafür das sich Die Rechte und die NPD Rentner in der Stadt eigentlich so alles andere als grün sind, wird der Umgang der beiden Rechtsextremisten Borchardt und Thiem als geradezu „innig“ beschrieben.

15.30 Uhr: Da haben die Kameraden strategisch schlecht geplant… Im Gegensatz zu den Stadträten der demokratischen Parteien, hat man am extrem rechten Rand die Versorgungslage falsch eingeschätzt und vergessen Kaffee und Kuchen mitzubringen. Immer der Ärger mit dem ausbleibenden Nachschub und der Winter… nein, nicht der Winter, sondern die Ratssitzung dauert lang… sehr lang. Sorgfältig werden die Stimmen zur Wahl der Stellvertreter ausgezählt.

15.25 Uhr: Geht das denn nie rum? Noch 5 Jahre, 364 Tage und auch noch der Rest von heute… Borchardt wirkt jetzt schon ziemlich gelangweilt von dem, was da im Ratssaal so alles passiert oder eben auch nicht passiert. Aber, wenn es zur Wahl der Stellvertreter geht, dann reisst man sich noch mal zusammen, da muss alles seine Ordnung haben, da geht man in die RECHTE Wahlkabine… auch wenn man dazu durch den ganzen Raum laufen muss…

15.23 Uhr: Angeblich hat ja auch Adolf Hitler zum letzten Abendmal Spaghetti zu sich genommen, wohl allerdings nicht a la Bolognese, das verträgt sich so schlecht mit Vegetarismus… wie dem auch sei, der nationale Widerstand hat die Pizzeria verlassen und trödelt weiter durch die Gegend.

15.16 Uhr: Da nur drei Minuten Redezeit zur Verfügung stehen, hält man sich nicht lange mit Kleinkram auf und kommt gleich zur Sache. „Diese Wahl war keine demokratische…“, „Gesinnungsterror, den man nur aus totalitären Regimen kennt…“ Die einen, also die zwei, werden Thiemes Worte als Rede bezeichnen, der Rest des Rates wohl als stand up comedy, jedenfalls ist das Gelächter der demokratischen Stadträte groß.

15.15 Uhr: Mittlerweile hat die Sitzung des Rates begonnen. Launige Sprüche von den demokratischen Parteien zu den Sitzplatzwünschen der beiden Neonazis. Er wolle neben Borchardt sitzen, so Thieme von der NPD. Kommentar Sierau: „Am besten vor der Tür“. Oberbürgermeister Sierau hält mit seiner Meinung über die beiden Neonazis im Rat nur knapp hinter dem Berg, mit „Über Ausnahmen brauchen wir nicht sprechen!“ gratuliert er den demokratischen Stadträten zum Ausgang der Wahl.

15.03 Uhr: Nicht nur unsere Paparazzi haben das ungleiche Paar entdeckt. Vor der Pizzeria Del Popolo halten Demonstranten von Blockado ihre Transparente in die Höhe. „Micha, pack das Handy weg, sonst klaue ich es Dir“, ein Satz der so manch Anwesenden zu Tränen rühren könnte…

14.56 Uhr: Wir schalten um zum Boulevard: Unser Paparazzi vor Ort meldet kochend heiss, dass Michael Brück, von der Partei Die Rechte, und der NPD Kollege aus Unna, Hans Jochen Voß, gerade ihre Pizza bekommen haben. Das sind eigentlich mehr als nur zwei Dinge, die nicht richtig zusammenpassen wollen. Stramme Nazis und fremdländische Nahrung, sowie Die Rechte und die NPD… zumindest mit den Kollegen dieser Partei aus Dortmund hat man bei der Rechten ja so seine Problemchen… und umgekehrt.

14.37 Uhr: Und jetzt alle so… Damit Pfarrer Stiller auch ein schönes Erinnerungsbild bekommt, werden gerade noch einmal die Plakate gehoben, flashmob reloaded. Sei dem wie es sei, diese Veranstaltung mit 200 (Polizei) 400 (Stiller) gut 300 (wir) ist nun beendet.

14.34 Uhr: Durch die kalte Küche, genauer durch den Hintereingang hat Siegfried Borchardt gerade das Rathaus betreten. Das Bündnis Blockado berichtet, dass Pressefotografen durch die Security in ihrer Arbeit behindert worden sind und werden.

14.30 Uhr: „Da hält jemand auf ’ner Trauerfeier eine Taufrede“, so ein Kommentar zur Rede von Friedrich Stiller. Dortmund habe kein Problem mit Nazis, das solle man auch allen seinen Freunden erzählen, so der Pfarrer. Genauso habe es auch einen Rechtsruck gegeben, Dortmund habe demokratisch gewählt… Ach so!

14.25 Uhr: Ansonsten immer in der ersten Reihe… oder genauer in zweiter Reihe, immer besser wenn ein Kamerad noch vor einem steht, hält sich die lokale Neonazi Prominenz ein wenig zurück, so lungert zwar nicht der ganze nationale Widerstand, aber immerhin noch Michael Brück und ein paar seiner Kumpane am Stadthaus herum, stramme Haltung geht anders!

14.21 Uhr: „Mit der Wandergitarre gegen Nazis!“ Ein schöner Satz, gelassen ausgesprochen und ebenso gelassen singen die Demonstranten nun „Die Gedanken sind frei!“ Nicht ganz zu unrecht wird angemerkt, dass es den demokratischen Parteien nicht gelungen ist, die eigene Wählerschaft zur Wahl zu motivieren. Ohne die geringe Wahlbeteiligung wäre es nie zu diesem Ergebnis gekommen.

14.10 Uhr: Pfarrer Friedrich Stiller spricht von seinem 14 Jahre dauernden Kampf gegen Nazis in Dortmund und seinen Erfolgen. Dortmund sei nie eine Hochburg von Neonazis gewesen und würde es auch nicht werden. Bei allem Respekt muss man in diesem Zusammenhang allerdings anfügen, dass gerade jetzt von diesen Erfolgen relativ wenig zu sehen ist.

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14.05 Uhr: Gerade spricht ein Vertreter der Schausteller, die den Friedensplatz während der WM und den unvermeidlichen öffentlichen Zurschaustellungen beschicken. Zum einen hebt er die Tatsache hervor, dass er seinen Job ohne seine polnischen oder bulgarischen Kollegen, Mit- und Zuarbeiter gar nicht würde machen können. Zum anderen war von ihm der schöne Satz zu hören: „Überall wo wir hinkommen, sind wir Schausteller Fremde!“

14.00 Uhr: Vor dem Rathaus hat nun die Kundgebung begonnen, ein paar sprechen von einem flashmob und Plakate werden verteilt, auf denen gegen den Nazi im Rathaus protestiert wird.

13.57 Uhr: Siegfried Borchardt wurde vor einigen Minuten gesichtet. Bei trübem Himmel sonnt er sich in der Aufmerksamkeit die er erregt und es sieht so aus, als würde er auch Interviews geben.

13.50 Uhr: Vor dem Rathaus haben sich in der Zwischenzeit ca. 150 Demonstranten eingefunden, die Gegen Borchardt und gegen die Partei Die Rechte protestieren wollen. Unterstützt werden sie unter anderem von Verdi, die gerade ihren Lautsprecherwagen ausprobieren.

13.35 Uhr: Unsere Kollegen sind nun vor Ort. Auf dem für die WM zurechtgemachten Friedensplatz befindet sich bereits viele Bereitschaftspolizisten, auch aus den Nachbarstädten, wie zum Beispiel Bochum, auch die Pferdestaffel darf nicht fehlen. Scheinbar werden auch Einlasskontrollen durchgeführt, wer auf den Platz darf und wer nicht. Zwar befinden sich bereits ca. 10 Nazis auf dem Platz, jedoch werden kleinere Grüppchen von ihnen daran gehindert, sich dazuzurotten… Ganz so leicht wie sonst kommt man heute auch nicht ins Rathaus, auch dort Einlasskontrollen, an denen sich Schlangen gebildet haben. Bis jetzt ist jedoch alles ruhig geblieben.

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Sir Arthur Harris
Sir Arthur Harris
10 Jahre zuvor

„Pfarrer Friedrich Stiller spricht von seinem 14 Jahre dauernden Kampf gegen Nazis in Dortmund und seinen Erfolgen. Dortmund sei nie eine Hochburg von Neonazis gewesen und würde es auch nicht werden.“

Ich lachte.

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[…] Liveticker: Proteste bei der ersten Ratssitzung von “SS-Siggi” “Wir berichten live und in Farbe von den Protesten rund um die erste Ratssitzung von Siegfried “SS-Siggi” Borchardt” Liveticker vom 18 Juni 2014 der Ruhrbarone-Autorengruppe […]

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