Auch wenn das Wetter aktuell ja irgendwie nicht so 100%ig mitspielen mag, diese Jahreszeit eignet sich natürlich grundsätzlich ideal dazu die eigene Heimatregion mal wieder etwas näher zu erkunden. Und neben dem Ruhrgebiet lädt da natürlich auch das unmittelbar nördlich angrenzende Münsterland mit vielen kleineren Sehenswürdigkeiten die Besucher aus der gesamten Region zu einem Kurzbesuch ein.
Unser heutiger kleiner Ausflugstipp beschäftigt sich dementsprechend auch einmal mit der Burg Vischering im münsterländischen Lüdinghausen, rund 35 km nördlich von Dortmund gelegen. Wer vielleicht einmal eine etwas andere Umgebung für seinen Sonntagsspaziergang sucht, der ist hier sicherlich für einige erholsame Stunden im Grünen bestens aufgehoben.
Wem das so bisher noch nichts sagt: Die Burg Vischering ist eine Wasserburg am nördlichen Rand von Lüdinghausen (Kreis Coesfeld). Trotz eines fast vollständigen Neubaus im 16. Jahrhundert hat die Burg ihren wehrhaften Charakter bis in die Gegenwart weitgehend erhalten. Unter den durchaus zahlreichen Burgen und Schlössern des Münsterlandes ist sie eine der ältesten und wohl auch am besten erhaltenen und gepflegten Anlagen.
Neben dem eigentlichen Burggelände, den diversen Gebäuden der Gesamtanlage, kann man auch und gerade im Umland der Anlage, in den Grünanlagen herrliche Spaziergänge rund um die angelegten Gräften unternehmen. Die Burganlage beherbergt im Kern neben einiger Gastronomischer Angebote übrigens auch das ‚Münsterlandmuseum‘.
Leider ist ein Teil der historischen Gebäude aktuell eingerüstet und wird derzeit mit NRW-Landesmitteln aufwändig umgebaut bzw. restauriert. Trotzdem habe ich heute von dort mal einige aktuelle Fotos mitgebracht, welche einen ersten Eindruck von dieser herrlich gepflegten Anlage im Kreis Coesfeld vermitteln.
Ein Besuch dort lohnt sich, trotz der Bauarbeiten in diesem Sommer. Kostenlose Parkplätze sind reichlich vorhanden und die historische Altstadt von Lüdinghausen ist von dort aus auch innerhalb weniger Gehminuten fußläufig erreichbar. Ideal für einen Tagesausflug ins grüne Münsterland geeignet.
Wenn ich richtig sehe, handelt es sich hier um einen Sitz der westfälischen Adelsfamilie Droste-Vischering. Sie wurde bekannt durch den strikt-konservativen, von den Preußen gemaßregelten Kölner Erzbischof Clemens von Droste-Vischering. Zeitweilige Beliebtheit hatte auch ein Spottlied auf eine "Freifrau von Droste-Vischering", die auf einer Wallfahrt zum Heiligen Rock eine Wunderheilung erlebte. Die Familie ist über Ecken auch mit den Droste-Hülshoffs verwandt (Annette war lange Zeit, neben Brentano und Eichendorff, eine der großen Zierden der katholischen Poesie, über die sich die Katholiken ihrer Gleichrangigkeit mit den Protestanten versicherten.)
Wie ich ja schon einmal erwaehnt habe, lebten meine Grosseltern in Luedinghausen. Mein Grossvater ist oft mit mir zur Burg Vischering geradelt: und ich kann Robin Patzwaldt nur zustimmen: Ein Ausflug ist wirklich lohnend! Interessant ist auch die Luedinghauser Kirche https://de.wikipedia.org/wiki/St._Felizitas_(L%C3%BCdinghausen) – ein schoenes Beispiel des etwas schwerfaelligen westfaelischen Barocks.