LSVD erstattet Anzeige gegen Kreuz.net

Dirk Bach, Foto: Manfred Werner/ Wikipedia

Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) erstattet Anzeige gegen die Betreiber von Kreuz.net wegen Volksverhetzung. Manfred Bruns, Bundesanwalt beim Bundesgerichtshof a.D. und Vorstandsmitglied des LSVD, ist Unterzeichner der Anzeige. Die rechtsradikale Internetseite, die unter dem Label „katholische Nachrichten“ Hetzpropaganda vor allem gegen Homosexuelle und Juden betreibt, hatte zuletzt den kürzlich verstorbenen Schauspieler Dirk Bach in einem Artikel verhöhnt. Mittlerweile wurde ein Kopfgeld auf die Betreiber ausgesetzt. In einer Pressemitteilung fordert der LSVD auch die deutschen katholischen Bischöfe auf, sich von Kreuz.net zu distanzieren:

 LSVD erstattet Strafanzeige wegen Volksverhetzung

Aufklärung zu Machenschaften von kreuz.net gefordert

Auf der Internetseite kreuz.net wird der verstorbene Schauspieler Dirk Bach seit Tagen als „pervers“ und „gestört“ beschimpft. Dazu erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) hat Anzeige gegen die Betreiber und Autoren des Internetportals „kreuz.net“ wegen Volksverhetzung erstattet.

Kreuz.net hetzt seit Jahren gegen homo- und transsexuelle Menschen und gegen alle, die für gleiche Rechte und Respekt eintreten. Normalerweise lässt der LSVD diese Hetzer rechts liegen, denn sie haben keinen Einfluss auf die Mehrheitsmeinung in der Gesellschaft. Aber es ist empörend, dass die Hetzer von kreuz.net selbst angesichts des Todes jeglichen menschlichen Respekt vermissen lassen.

Die Macher von Kreuz.net verstecken sich feige in der Anonymität, um für ihre menschenverachtende Hasspropaganda nicht zur Rechenschaft gezogen zu werden. Das muss ein Ende haben. Wir werden sehr genau darauf achten, dass die Sicherheitsbehörden ihrer Pflicht nachkommen und auch bei homophoben Straftaten intensiv ermitteln. Mit dem billigen Verweis auf den Server im Ausland ist es nicht getan.

Auch die deutschen katholischen Bischöfe müssen mehr Verantwortung übernehmen. Sie haben sich zwar mehrfach von kreuz.net distanziert und dabei ausdrücklich und zu Recht dessen Antisemitismus wie die Hetze gegen einzelne katholische Bischöfe angeprangert. Die homosexuellenfeindlichen Hassreden auf kreuz.net haben die deutschen Bischöfe aber bislang nie beim Namen genannt. Solches Schweigen ist nicht länger tragbar. Jetzt wäre Gelegenheit, das zu ändern. Die deutschen Bischöfe sind aufgefordert, ein ausdrückliches Bekenntnis gegen solch menschenverachtende Homophobie abzugeben. Und sie sollten die Sicherheitsbehörden bei der Suche unterstützen, wer hinter diesen Hassreden und Volksverhetzungen steckt.

Der Bruno Gmünder Verlag hat außerdem ein Kopfgeld von 15.000 Euro auf die Betreiber der rechtsradikalen Internetseite ausgesetzt. Der Betrag solle „demjenigen ausgezahlt (werden), der/die dem Verlag die Namen und Kontaktdaten für die Tatverdächtigen, also den Autoren des Textes über Dirk Bach und die Betreiber von kreuz.net. zur Verfügung stellt, so dass sie rechtskräftig verurteilt werden können.“ Der Verlag hat seinerseits ebenfalls Strafanzeige erstattet.

 

 

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JoS
JoS
12 Jahre zuvor

Nun, das dürfte ja bei weitem nicht die erste Strafanzeige gegen kreuz.net sein.

Aber katholische Bischöfe aufzufordern, sich von homophober Hetze zu distanzieren – hat mich schon amüsiert.

Olaf
Olaf
12 Jahre zuvor

ein ausdrückliches Bekenntnis gegen solch menschenverachtende Homophobie abzugeben
Und ich frage mich bei dem Satz 2 Dinge
– gibt es eigentlich Homophobie die nicht menschenverachtend ist? Mir ist bisher keine bekannt
– deutsche Bischöfe die sich ausdrücklich zu irgendetwas bekennen sollen? Die hiesigen Voodoo-Priester die meinen mit ihrem Gezauber durch gemurmelte Sprüche aus Oblaten Menschenfleisch sowie aus Rotwein Menschenblut zu machen sollen gegen ihre Überzeugung handeln … da erwarte ich lieber nichts und hoffe darauf das die Inselverblödung namens Religiotie durch Wissen und lernen heilbar ist, über die Zeit

discipulussenecae
discipulussenecae
12 Jahre zuvor

Die katholische Kirche hat sich oft und deutlich gegen ‚kreuz.net‘ positioniert; zuletzt http://www.katholisch.de/de/katholisch/themen/kirche_2/artikel_kreuz_net.php

Von den unsachlichen Bemerkungen des Olaf einmal abgesehen: Es ist nun wirklich nicht Aufgabe der Kirche, sich auch noch inhaltlich mit jedem Schwachsinn dieser Seite im Einzelnen zu beschäftigen. Diese würde damit nur unnötig aufgewertet.

Was geht Dich das an
Was geht Dich das an
12 Jahre zuvor

Auch Breiig handelte im Namen des Kreuzes. Das Eiserne, Malteser, KuKluxKlan, Kreuzritter…?

trackback

[…] uns ein wenig lustig über einen „Journalisten“ der versucht, die Nachfolge der erzkatholischen Hetz-Seite kreuz.net […]

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