Am vergangenen Donnerstag wurde im ARD-Nachrichtenmagazin Panorama dem 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls gedacht. Grundsätzlich eine gute Sache. Man versuchte jedoch auch, mit der in Chile lebenden Margot Honecker, der Witwe des ehemaligen DDR-Diktators Erich Honecker, in Kontakt zu treten und kündigte im Vorfeld auch ein Interview mit ihr an.
Dieses "Interview" besteht daraus, dass eine 82-jährige alte, verbitterte Frau, die sich vorab gegen einen Interviewtermin gesträubt hatte, auf offener Straße von einer ARD-Reporterin verfolgt und angesprochen wird. Margot Honecker schweigt fast komplett und äußert fast nur ihren Willen, an diesem Interview nicht teilzunehmen um dann kurze Zeit später doch noch was zu sagen bzw. zu lachen. Sie lacht nämlich als ihr das Zitat von Willy Brandt ("Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört!") genannt wird. Warum sie lacht – das erfährt man nicht, das kann die investigative Reporterin, der es gelungen ist eine 82-Jährige nach einem Marktbesuch oder ähnlichem aufzulauern, nicht mehr klären.
Nach dem ziemlich nichts sagenden Panorama-Bericht erwähnt dann die Panorama-Moderatorin im Abspann ein "Internet-Video", in dem sich Margot Honecker vor ihren Freunden dann etwas offener äußert (siehe Abbildung). Dort äußert sie sich dann auch gleich zur Bundestagswahl, zeigt sich erfreut, dass die Linke mehr Stimmen erhalten hat, die SPD wegen ihrer unsozialen Politik Stimmen verloren hat usw.
Was mich bei dem Video nur wunderte war der merkwürdige Schnitt des Videos und die fehlende Quellenangabe (wie man auf dem Bild erkennen kann).
Kein Wunder, denn da wurden Teile abgeschnitten. Unter anderem der Teil, wo man erkennen würde, dass das Video bei YouTube veröffentlicht wurde.
Hier jetzt das Video von YouTube:
Es wundert nur, dass Panorama die Quelle nicht genau angibt und mutmaßlich sogar das YouTube-Logo unten rechts weggeschnitten hat, damit man nicht auf YouTube aufmerksam wird. Es ist ja jetzt nicht so, dass es sich um ein psychedelisches Video handelt, welches alle Zuschauer zu strammen Sozialisten im Sinne von Margot Honecker macht. Eher im Gegenteil…
PS: Dass Margot Honecker übrigens trotz ihrer aktuellen Bewertung der Bundestagswahlen vom 27. September 2009 nicht ganz auf der Höhe der Zeit ist, erkennt man daran, dass sie die CDU und die SPD als große Parteien bezeichnet. Inzwischen haben wir ja in Deutschland eigentlich nur noch kleinere Parteien…
Ursrünglich sollte der Panorama-Beitrag lauten: „Wie es uns einmal nicht gelang, Margot Honnecker zu interviewen.“ Aus Reisekostenabrechnungsgründen wurde davon Abstand genommen.
Daß die alte Frau Solidarität von ihren chilenischen Genossen erfährt, das sei ihr gegönnt.
Daß sie nicht begriffen hat, daß Demokratie aus dem Volk heraus wächst und ihm nicht, wie im Westen, von den Allierten „zur Strafe auferlegt wird“ (Enzensberger), geschweige denn als höchste Vollendung, der des Sozialismus, „von der Roten Armee serviert bekommt“ (W. Biermann), das sei ihr verziehen.
[…] Mag Panorama (ARD) YouTube als Quelle für das Honecker-Video nicht … […]
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[…] gestrig – auch mit 82 Jahren ist Margot Honecker eine der unverbesserlichen. Wie man bei den Ruhrbaronen lesen kann, verzichtet Panorama (ARD) jedoch auf einen Link zu […]
@Burkard Schulte-Vogelheim
Ihre Sympathiebekundung für ehemalige DDR-Leistungsträger fiel „seinerzeit“ aber deutlicher aus. „…alte Frau…(…). Nanana…. 😉
@7 Wann war „seinerzeit“?
@8
dieser erichzwo scheint deinen namen wohl schon mal „im leben der anderen“ gelesen zu haben….. mhmhmh
[…] Mag Panorama (ARD) YouTube als Quelle für das Honecker-Video nicht … […]
[…] vom 21.01.2011. Wobei sich diesen Fehler die meisten TV-Auftritte gönnen, egal ob privat oder öffentlich-rechtlich und auch der Online-Auftritt von “großen” Webseiten bleibt nicht außen vor. Es hat […]