Das Studierendenparlament der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz hat letzte Woche einstimmig einen Resolution gegen die antisemitische Boykottbewegung „Boycott, Divestment, Sanctions“ (BDS) verabschiedet, wie nun auch die israelische Zeitung Jerusalem Post berichtet.
Die antisemitische Kampagne, die neben einem wirtschaftlichen Boykott Israels auch die Ablehnng der Kooperation mit israelischen und jüdischen Wissenschaftlern umfasst, fühlt sich auf den Universitätscampen der USA und Großbritannien inzwischen derart zu Hause, dass dort Gewalt gegen jüdische und pro-israelische Studenten und andere antisemitische Zwischenfälle an der Tagesordnung sind.
Für Wissenschaftsfreiheit und gegen Antisemitismus
Solche Zustände wollten die Mainzer mit ihrer Resolution verhindern: „Die internationale Zusammenarbeit erachten wir als für die Wissenschaft lebenswichtig, insbesondere die Zusammenarbeit der JGU mit israelischen Universitäten“. Die antisemitische BDS-Kampagne darf an der Universität Mainz nun in keiner Form mehr unterstützt werden.
Beschlüsse gegen BDS-Antisemitismus: leider nicht selbstverständlich
So ein einstimmiger Beschluss gegen Antisemitismus sollte in Deutschland normal sein – ist es aber nicht. Einen Tag vor der Abstimmung in Mainz war eine ähnlich Abstimmung in Heidelberg denkbar knapp ausgegangen. Nur mit einer Stimme Mehrheit wurde die antisemitische BDS-Kampagne vom Campus verbannt.
Eine Koalition aus Juso-Hochschulgruppe, Ring Christlich-Demokratischer Studenten und Liberale Hochschulgruppe bildet die Mehrheit im Mainzer Studierendenparlament, und brachte auch den Antrag ein. Gebildet hatte sich diese ungewöhnliche Koalition unter anderem auch, da es an der Mainzer Universität in den vergangenen Jahren mehrfach Probleme mit Antisemitismus gegeben hat.