Man findet nichts über diese Band im Internet. Das muss sich ändern.

Fucker Punch Foto: Screenshot

Naja, kein Wunder, das man noch nichts findet, die Band “Fucker Punch“ gibt’s noch nicht lange. Die Band entstand im Herbst 2023 als Spaßprojekt bei dem die beiden Küchenspione-Mitglieder Kid und Matze mit zwei Mädels Musik gemacht haben, anfangs unter den Namen “Küchenspione 0,5 y Muchachas“ und eigentlich auch nur für einen einzigen Auftritt als Vorband in der Gerberstarße 3 in Weimar . Weil es so viel Spaß gemacht hat, wurde dann kurzerhand die Band Fucker Punch gegründet. Aktuell stehen die beiden alten Hasen von den Küchenspionen (Kid – Bass und Matze – Drums) mit zwei Frauen (Leni – Gesang, Duracell – Gitarre) und einer zweiten Gitarre (Kurti) auf der Bühne. Ich durfte sie am 30.4.24 in Arnstadt erleben und war schon ziemlich begeistert

Fucker Punch machen klassischen unverfälschten deutschen Punk, nicht diese staatstreue ideologiegeprägte Spießer-Mucke, die man neuerdings Punk nennt. Interessant ist die kräftige eher dunkle weibliche Stimme, die den gradlinigen Punkrock wirklich bereichert. Der bisher unerfahrenen Sängerin gelingt es durchaus das Publikum mitzunehmen. Auch die Gitarristin kann auf der Bühne überzeugen. Die beiden Frauen machen das richtig Klasse. Das sind Frauen, die Punk machen, weil sie gut sind und nicht wegen irgendeiner Quote.

Die Einflüsse der Küchenspione sind natürlich auch nicht zu überhören. Die Band hat ja schon zu Ostzeiten Musik gemacht und sich mit der Stasi rumgeärgert. Die Küchenspione haben schon in der DDR ihr Maul aufgemacht und gesagt bzw. gesungen, was ihnen nicht passt . Trotzdem macht Fucker Punch eigenständige Musik mit durchaus Potenzial. Viele eigene Lieder haben sie noch nicht, aber ich bin sicher, da geht noch was. Momentan gibt es am Merch-Stand nur Tassen, Aufkleber und Buttons, vielleicht kommen ja irgendwann auch Tonträger dazu…

Das Beste für mich war aber das kurze Oberköperfrei-Statement vor dem Song “Linke Sittenwächter“

 

Ja, nicht alle neuen und jungen Bands lassen sich von den regelbesessenen Awareness-Fanatikern vereinnahmen. Fucker Punch ist mit der noch sehr jungen Sängerin eine generationenübergreifende Band und sie will auch keine Szene, wo man sich an eine Riesenliste von Regeln halten muss, es keinen freien Pogo und Verbote für nackte Oberkörper gibt. Ist es Zufall? Aber vor einigen Monaten gab es eine Schmiererei in Weimar auf einem Awareness-Plakat. Und was stand da? PUNK IST FREIHHEIT. Wer das wohl war? Weimar ist stabil, auch wenn die Gerberstraße leider vor der linken Szene-Polizei schon eingeknickt ist.

Kid über das erwähnte Lied: „Linke Sittenwächter“ entstand durch völlig falsch verstandene Fürsorge gegenüber scheinbar Schwächeren, Schwulen, Lesben und Anderen. Natürlich müssen Arschlöcher entsprechend behandelt werden!!! Aber das darf doch nicht zu neuem Schubladendenken führen. Selbstkasteiung und übertriebenes Verhalten sind nicht angebracht. Wenn meine schwulen und lesbischen Freunde sagen, dass sie das so gar nicht wollen, sagt das doch einiges aus, oder?

Text Linke Sittenwächter

Ich bin Punk geworden,

Weil ich mache, was ich will!

Ich brauche keinen Staat,

Ich will auch keinen Drill!

 

Ich bin gegen Konventionen!

Freiheit ist mein Ziel!

Ich will tun und lassen,

So, wie ich das will!

Refrain:

Keine Unterdrückung!

Keine Sittenwacht!

Keine Regeln, kein Verbot!

Das wäre doch gelacht!

T-Shirt aus und Beine hoch,

gesungen falsch und laut!

Gegen Faschos und den Staat

hab ich mir das getraut!

Blanke Brust und Nadeln durch

Die Klamotten selbst gewählt

Keinen Zwang und keine Ordnung!

Meinungsfreiheit zählt!

Punk ist Freiheit!

Für alle auf der Welt!

Punk ist Freiheit!

Das ist das, was zählt!

(Text/Musik: Kid)

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