Marco Rose als neuer Trainer zum BVB? Klingt gut, aber ist es das auch?

Marco Rose. Quelle: Wikipedia, Foto: Werner100359, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Laut übereinstimmenden Medienberichten hat Marco Rose sich entschieden. Der Fußballlehrer, der aktuell Borussia Mönchengladbach in der Fußball-Bundesliga betreut, hat seinen Arbeitgeber darüber informiert, dass er im kommenden Sommer von einer Ausstiegsklausel in seinem laufenden Vertrag Gebrauch machen möchte. Sein neues berufliches Ziel soll der Cheftrainersessel bei Borussia Dortmund sein.

Der 1976 in Leipzig geborene Ex-Profikicker trainierte zuvor zwei Jahre lang RB Salzburg in Österreich und ist seit Sommer 2019 als Nachfolger von Dieter Hecking bei der ‚anderen Borussia‘ tätig.

Über (s)einen möglichen Wechsel nach Dortmund war seit Monaten spekuliert worden. Nun scheint er sich zu realisieren. Keine einfache Situation für beide Vereine.

Sowohl der BVB als auch die Gladbacher befinden sich in einer direkten Konkurrenzsituation. Die Schwarzgelben hatten sich im Herbst von Lucien Favre getrennt und als dessen Nachfolger den unerfahrenen Edin Terzic installiert, der erst einmal bis zum Sommer sein Können in der Hauptverantwortung zeigen sollte, nachdem er zuvor als Assistent von Favre in Diensten der Dortmunder stand.

Es war von Anfang an eine heikle Mission. Jetzt, nach über zwei Monaten hat sich gezeigt, auch mit Terzic als Trainer kam in Dortmund keine Trendwende zustande. Ganz im Gegenteil, die Borussia droht derzeit die Qualifikation für die kommende Champions League Saison zu verspielen.

Rang sechs in der Liga liegt jedenfalls deutlich außerhalb der zuvor selbstgesteckten Ziele. 13 Spiele sind in der Bundesliga noch zu absolvieren. Auch in der Königsklasse und im DFB-Pokal hat der BVB noch schwere Spiele zu absolvieren. Pikant: Im Pokal geht es Anfang März ausgerechnet zu Marco Rose und seinen Gladbachern.

Auch am Niederrhein dürfte man über die aktuelle Entwicklung naturgemäß nicht froh sein. Nicht nur, dass der VfL unfreiwillig seinen wertgeschätzten Trainer verliert, auch in Mönchengladbach wird ab sofort intensiv darüber diskutiert werden, wer denn Roses Nachfolger zur neuen Saison werden wird. Auch hier droht dadurch die Konzentration ein Stück weit verlorenzugehen.

Beide Vereine haben nach dieser Nachricht jetzt ziemlich unruhige Tage, Wochen, vielleicht sogar Monate vor der Brust. Einen Trainerwechsel so früh bekanntwerden zu lassen, das ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden.

Und auch wenn der BVB nun tatsächlich die Möglichkeit hat seinen vermeintlichen Wunschtrainer zu bekommen, was würde es nützen, wenn die Dortmunder mir Rose an der Seitenlinie in der kommenden Saison nicht international spielen würden, womöglich noch einige ihrer prominentesten Spieler aufgrund des dann zu erwartenden finanziellen Engpasses abgeben müssten?

Wie wird Edin Terzic jetzt reagieren? Viele spannende Aspekte, trotz der vermeintlich guten Nachrichten für die BVB-Fans unter unseren Lesern….

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Gisbert Papenheinrich
Gisbert Papenheinrich
3 Jahre zuvor

Hoffentlich macht der Max nicht den gleichen Fehler, wie im Fall Hecking, noch einmal, und hält in falsch verstandener Nibelungentreue an einem Trainer fest, der offensichtlich kein echter Borusse ist, jedenfalls kein Borusse der einzig wahren Borussia vom Niederrhein,

Und das hat absolut nichts mit Rache zu tun, ist aber gleichwohl unabdingbar: Rose sofort raus!
Zumal die beiden Borussias sowohl im Wettbewerb um die Champions-League-Qualifikation als auch dem DFB-Pokal stehen.

Und seien wir mal ehrlich: Der Über-Trainer, als der Rose vor und zu Beginn seiner Amtszeit so verheißungsvoll gehypt wurde, der war und ist er, wie gerade die aktuelle Saison zeigt, nun auch nicht.

Reisende soll man ja bekanntlich nicht aufhalten und der BVB hat sich ja in den letzten Jahren hauptsächlich nicht durch Erfolg, sondern dadurch hervorgetan, für viel Geld Mittelmaß zu verpflichten, anstatt einmal richtig zu investieren, siehe, die Schulzes, Dahouds, Toljans, Schürrles, Götzes, Brandts oder Hazards dieser Welt.

Und leider, leider muss man konstatieren: Sollte sich Florian Neuhaus tatsächlich zu einem Wechsel zum BVB entscheiden, wird die nächste hoffnungsvolle Karriere zu Ende sein, bevor sie überhaupt begonnen hat.

Die vergangenen Jahre haben gezeigt. Mittelmaß und all die, die die Hosen voll hatten, gingen zum BVB, die die wirklich Mumm hatten, gingen zu den Bayern, siehe nur den Loddar oder den Effe, wobei ich letzteren übrigens als Nachfolger von Rose installieren würde und zwar sofort, denn der Effe ist ja vertragslos und somit sofort einsatzbereit.

Der Effe würde sich mit seinem breiten Kreuz, seiner medialen Präsenz und seinem Standing vor die Mannschaft stellen und viel Druck von ihr nehmen. Außerdem ist die Borussia meistens gut damit gefahren, wenn "Ehemalige" in der Verantwortung standen.

Werntreu Golmeran
Werntreu Golmeran
3 Jahre zuvor

Wenn ich Max Eberl wäre, würde ich mich auf den Weg ins Breisgau machen und dem SC Freiburg ein Joint Venture anbieten. So wie es das faktisch ja auch bei den RB Vereinen gibt. Als Einlage könnte die Borussia die 5 Millionen anbieten, die sie für Herrn Rose bekommen. Und dafür geht dann Christian Streich nach Gladbach. Vielleicht hat ja auch Lucien Favre Lust, bei dem Projekt mitzumachen, z. b. als Sportchef oder auch Arsene Wenger; mit dem Ziel in 5 Jahren Gladbach zum Meister zu machen und Freiburg fest in den Europapokalplätzen zu etablieren. Die Kompetenz wäre da und der Mythos Fohlenelf bietet die Möglichkeit, das auch in einer guten Story medial zu vermarkten. Und in zwei, spätestens drei Jahren stößt dann vielleicht auch Marco Rose wieder zum Team, wen Watzke endlich den bei Liverpool gefeuerten Jürgen Klopp heim zum BVB geholt hat.

Übrigens erinnert die PR-Aktion von Watzke vom heutigen Tage sehr an die Spielchen, die sonst Hoeneß und Rummenigge mit dem BVB gespielt haben, wenn sie ihre Abwerbungen bekannt gegeben haben. Das ist schlechter Stil und soll ganz klar den eigenem Umfeld Hoffnung und Perspektive bieten und den direkten Konkurrenten Gladbach schwächen.

Da es ja auch im Pokal demnächst ein Treffen geben wird, erinnere ich mich natürlich an den verschossenen Elfer von Matthäus im Pokal-Endspiel 1984:

https://www.youtube.com/watch?v=S_CS0l3bbuc

Jedesmal, wenn der FC Bayern in den Jahren danach zum Bökelberg kam, schallte es von den Rängen:

"JUDAS!"

Walter Stach
Walter Stach
3 Jahre zuvor

Robin,
ich "glaube", Rose gehört zu den Besten in Europa, die der BVB zu engagieren in der Lage war und zu den besten Trainer der Bundesliga. Insofern "glaube" ich, daß diese Trainerauswahl sich als die richtige für die Spielzeiten ab 2021 erweisen könnte.

Ich erinnere jedoch auch an das was ich hier bei den Ruhrbaronen vor einigen Tagen als rhetorische Frage an Dich formuliert habe:
Ist es primär ein Trainerproblem, das der BVB hat ( schon länger hat)- oder gibt es ein anderes Problem bzw. gibt mehrere andere und gewichtiger Probleme ? Allerdings muß ich registrieren, daß nur ich mir diese Frage zu stellen scheine.. Beweist das, daß sie völlig fehlgeht?

Im übrigen:
1.
Ab sofort hat die Mannnschaft ein Alibi für ihre Schlechtleistungen; "der Trainer" bzw." die Trainer sind es, die……

2.
Ab sofort könnte das Phlegma einiger Spieler , falls überhaupt möglich, noch weiter anwachsen angesichts ihrer Wahrnehmung, Watzke und Co. hätten ohnehin die Spielzeit 2020/2021 bereits abgeschrieben, jedenfalls bezüglich ihres Minimalzieles Qualifikation für die Champ.lig.

3.
Ich halte -sh.1 und 2-, die Veröffentlichung des Trainerwechsels zum jetzigen Zeitpunkt "in der Sache" nicht nur für verfehlt, sondern für schädlich bezogen auf den weiteren Verlauf der Spielzeit 2o01/2021. Erklären kann ich mir die Bekanntmachung der Verpflichtung von Rose zum jetzigen Zeitpunkt folglich nur aus anderen Gründen. Und da liegt es nahe, daran zu denken, daß es Watzke mit dieser zum jetzigen Zeitpunkt spektakulär wirkenden Bekanntmachung der Trainerverpflichtung von Rose darum gehen könnte, vom kritischem, sehr kritischem Hinterfragen der Vereinsführung durch ihn abzulenken, denn letztendlich trägt er die Verantwortung für die Verpflichtung des jetzigen und des vorherigen Trainers, für den Spielerkader, für die Verpflichtung von Sammer und Kehl, für das Festhalten an Zorc, seinem "treuen Vasallen".
Und wenn Watzke den Trainerwechsel zur Spielzeit 2 021/ 2022 just vor dem sog. Revierderby gegen So4 verkündet, hat er sich zumindest die Chance verschafft, daß nach einer Niederlage des BVB gegen So4 weniger darüber als viel mehr über den Trainerwechsel diskutiert wird, was ihm zugleich die Möglichkeit verschafft, darauf zu verweisen, er habe ja schon alles in die Wege geleitet, damit es ab 2021/2022 wieder "bergauf geht",

Vieles erinnert mich -leider- angesichts der aktuellen Vereinspolitik von Watzke insgesamt , insbesondere in Sachen Trainer/Trainerverpflichtung an den Anfang vom sich abzeichnenden Ende des Noch-Bundesligisten SO 4.

PS
Im übrigen gehe ich davon aus, daß "wir" gegen S04 verlieren werden, bestenfalls zu einem "glücklichen Unentschieden" kommen könnten.

Robin,
nun wissen wir Beide aus Erfahrung, daß es oftmals wie immer im Leben so auch im Fußball ganz anders kommen kann als prognostiziert. Warten wir ab, was am Wochenende auf Schalke passieren wird, warten wir ab, was die Verkündung des Trainerwechsels zu jetzigen Zeitpunkt bewirken wird -in der Mannschaft, für Rose und Mönchen-Gladbach, aber nicht zuletzt auch für Watzke als "die" Führungsfigur des BVB. Und warten wir 'mal ab, ob S04 nicht doch noch den "Klassenerhalt" schafft. Ich würde es unserem benachbarten Konkurrenten gönnen.!

Walter Stach
Walter Stach
3 Jahre zuvor

Nachtrag:
Werntreu,, Golmeran,

ich habe darüber spekuliert, welche Gründe es geben könnte, daß Watzke just zum jetzigen Zeitpunkt die Verpflcihtung von Rose verkündet . Sie haben einen weiteren genannt -sh.Schwächung eines Konkurrenten, konkret jetzt im Kampf um Champ.lig-Plätze. Eine naheliegende Spekulation.

"Unsportliches" Verhalten? " Unfaires Verhalten"?
Diese Attribute sind wohl fehl am Platze im Kampf um Millionen-Erlöse im Profifußball. Dass es "scheinheilig" ist, wenn Watzke immer wieder gegenüber den FCB, gegenüber RBL gegenüber….
sportliches Verhalten und einen fairen Umgang anmahnt, nehme ich zur Kenntnis; diese "Scheinheiligkeit" ist fester Bestandteil der Politik im Fußball-Profi-Geschäft und im Geschäftsgebaren "ihrer Macher" . Zu ändern ist sie nicht, es sei denn, daß Geschäftsmodell als solches würde in Frage gestellt. Und das geschieht nicht; ganz im Gegenteil. Die maßlose Arroganz, ja die Frechheit all derjenigen, die mit dem Profifußball ein Millionen-Geschäft betreiben und dabei Millionen verdienden -Vereine, Spieler, Vorstände, Medien, Sport-Journalisten- gegenüber "der Politik", gegenüber einzelnen Politikern zeigt doch in für mich erschreckender Weise wie es um die Geschäftemacherei/die Geschäftemacher im Profi-Fußball bestellt ist (zum Erbarmen schlecht, jedenfalls dann, wenn "man" meint, immer noch einem Mindestmaß an Fairnis, an Anstand im Umgang miteinander ausgehen kann -auch unter Konkurrenten.

WoodieBVB
WoodieBVB
3 Jahre zuvor

Das Beste an der Pro-BVB- Entscheidung des Marco Rose ist erstmal, dass sie früh in der Rückrunde fällt und somit diese Sommer-Baustelle keine mehr ist. Tatsächlich ist das aber bei Weitem nicht die einzige Baustelle. Der unnötige Druck, den sich der BVB mit dem Wechsel vom ungeliebten Favre zum erfolglosen Terzic gemacht hat, basiert auf eine über Jahre gewachsene Schwachstelle des Vereins: Man lässt sich von außen viel zu sehr unter Druck setzen. Das gilt insbesondere für einige-wenige sich zu wichtig nehmende Journalisten. Nehmen wir das Beispiel Aubameyang, ein absoluter Ausnahmetorjäger in Reihen der Schwarzgelben. Dessen extravagantes Auftreten stieß einigen Journalisten zunehmend auf (obwohl er Tore wie am Fließband schoss) und diese machten massiv Stimmung. Obwohl Watzke u. Zorc zuvor beide öffentlich ihre Wertschätzung für den Gabuner Kund taten, gaben sie dem Druck nach, ließen es zu, dass es eskalierte und verkauften ihn (unter Wert). Bei Tuchel gab es viel Stimmungmache von außen (trotz Topergebnissen) und bei Favre auch. Wenn der BVB da nicht cooler wird, ist es egal ob der Trainer Rose, Guardiola oder Zidane heißt. Dann bleibt es unruhig und irgendwann kommen einfach keine guten Spieler u. Trainer mehr nach Dortmund. Die Trennung von Favre war Aktionismus pur mit der Konsequenz, dass sich Rose kommende Saison mit dem BVB auf die nationalen Wettbewerbe konzentrieren kann… Ich wünsche ihm und unserem BVB in jedem Falle viel Erfolg.

thomas weigle
thomas weigle
3 Jahre zuvor

Wenn man sich verschlechtern will (so was soll`s geben), ist der BVB zur allerersten Adresse geworden. Siehe auch bspw.Wolf, Shootingstar bei der SGE, jetzt via BVB beim 1.FC gelandet. Schaurig.

Walter Stach
Walter Stach
3 Jahre zuvor

Thomas Weigle,
"verschlechtern"?

Ich bin mir -ziemlich- sicher, daß die Einkünfte aus der Trainertätigkeit für Rose am Ende seines Dreijahresvertrages beim BVB um etliche Millionen Euro höher sein werden als bei seinem Verbleib in Mönchen-Gladbach. Und daran ändert sich erfahrungsgemäß nichts, wenn der BVB ihn vor Vertragsende "entlassen" sollte.
Wie wird es in den nächsten 3 Jahren sportlich mit dem BVB und mit Mönchen-Gladbach weitergehen?
Abwarten.
Weder Roses Weggang in MG noch sein Ankommen in DO versprechen a priori Mißerfolge bzw. Erfolge.
Dabei ist u.a. zu bedenken, daß der BVB und Mönchen-Gladbach sich wahrscheinlich zukünftig noch mehr als in der laufenden Spielzeit mit an Leistungsstärke noch zunehmender Konkurrenz aus Frankfurt, Wolfsburg und Leverkusen auseinanderzusetzen haben, wenn es um einen Champ.lig-Platz geht; vom FCB und RBL ganz zu schweigen.

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[…] anrechnen konnte und noch immer kann, dass er seinen Wechsel von der einen Borussia zur anderen frühzeitig und ganz offen kommuniziert hat, so nachteilig ist diese Offenheit in seiner derzeitigen beruflichen Situation. Für ihn, aber […]

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[…] Marco Rose es seinem Vorgänger trotzdem gleich machen kann? Es müsste ja nicht auch gleich ein 4:1 sein. Ein […]

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