Da hat er sich ja echt in eine blöde Situation manövriert! Vor dem Duell im DFB-Pokal-Viertelfinale zwischen Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund am Dienstagabend steht Gladbach-Trainer Marco Rose bereits als Verlierer des Spiels fest.
Und dabei ist es auch völlig egal was in dem mit Spannung erwarteten Borussen-Duell vor Millionen von TV-Zuschauern passiert. Ganz egal welches Team sich am Ende durchsetzt, Roses Reputation und Stimmung wird es nicht gut bekommen.
Der Coach, der ab Sommer den BVB trainieren wird, seinen vorzeitigen Abgang aus Mönchengladbach vor Wochen bekanntgab, kann dabei nur verlieren. Schlägt er nämlich mit seinem ‚Noch-Team‘ vom Niederrhein seinen zukünftigen Arbeitgeber aus dem Ruhrgebiet, schmälert er dadurch letztendlich seine eigenen Chancen in der kommenden Saison international mitspielen zu dürfen. Zeitgleich würde er sich dadurch sogar womöglich die Möglichkeiten nehmen sein neues Team personell im kommenden Sommer möglichst noch weiter zu verstärken. Denn käme Dortmund in der Endabrechnung dieser Spielzeit nicht an die begehrten Geldtöpfe, die durch die Europapokalwettbewerbe erreicht werden sollen, es wäre auch wirtschaftlich eine Katastrophe für die Schwarzgelben. Aktuell in der Liga auf Rang fünf liegend, läuft der BVB durchaus Gefahr die Saisonziele zu verpassen. Rose könnte mit einem Sieg über den BVB entscheidend mit dazu beitragen die Lage in Dortmund weiter zu verkomplizieren.
Scheidet Rose aber am Abend gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber aus dem Wettbewerb mit seinem aktuellen Team sportlich aus, würde er es sich nicht nur mit dem Anhang der Gladbacher weiter verscherzen und die sportliche Krise der Fohlenelf, die schon in den vergangenen Wochen ungewohnte Ausmaße angenommen hat, womöglich erst richtig eskalieren lassen. Rose würde womöglich seinen eigenen Abgang in Mönchengladbach ungewollt weiter beschleunigen.
Egal also, ob die Dortmunder oder Mönchengladbacher Borussia am Ende das Halbfinale im DFB-Pokal erreichen wird, Rose kann es in jedem Fall nachteilig ausgelegt werden.
So hoch man es dem 44-Jährigen anrechnen konnte und noch immer kann, dass er seinen Wechsel von der einen Borussia zur anderen frühzeitig und ganz offen kommuniziert hat, so nachteilig ist diese Offenheit in seiner derzeitigen beruflichen Situation. Für ihn, aber auch für beide Klubs.
Kein Wunder also, dass Rose in den jüngsten Interviews zum Thema seines anstehenden Wechsels am liebsten gar nichts mehr sagen wollte und auf entsprechende Fragen stets recht unwirsch reagierte. Der Mann hat natürlich längst gemerkt in welcher Zwickmühle er aktuell steckt.
Einen für ihn guten Ausgang gibt es heute Abend nicht. Leider!