Marco Rose wandelt beim BVB erfolgreich auf den Spuren eines Jürgen Klopp

Dortmund-Trainer Marco Rose hat derzeit viel zu lachen. Foto: BVB

Als der Trainer Jürgen Klopp im Jahre 2008 vom FSV Mainz 05 zu Borussia Dortmund wechselte, da sagte er bei seiner Vorstellung einen Satz, der beim BVB-Anhang mit viel Wohlwollen aufgenommen wurde. Klopp kündigte seinerzeit an, dass es sein großes Ziel in Dortmund sei, zukünftig im Westfalenstadion mit seiner neuen Mannschaft die eine oder andere Vollgasveranstaltung abliefern zu wollen.

Diese Aussicht reichte damals schon aus, um die Herzen der Fans zu packen und für sich zu gewinnen. Zumal der neue Trainer, der bis zu diesem Zeitpunkt noch keine nationale Spitzenmannschaft trainiert hatte, jahrelang im Grenzbereich zwischen erster und zweiter Liga arbeitete, Wort hielt und aus dem damals eher mittelmäßigen BVB in seinen sieben Jahren mit dem Klub eine europäische Spitzenmannschaft formte, mit der unter den Trainern Bert van Marwijk und Thomas Doll häufig nur irgendwie im Ligamittelfeld vor sich hin dümpelnden Truppe zwei deutsche Meisterschaften (2011 und 2012) holte, zudem den DFB-Pokal gewann (2012) und etliche Finalspiele (u.a. UEFA Champions League 2013) erreichte.

Nach Klopps eher unglücklichen Abgang im Sommer 2015, konnte dann kein Trainer mehr an diese begeisternden Tage unter dem inzwischen zum gefeierten Weltstar gereiften Übungsleiter mehr anknüpfen. Der BVB, sprich Klub-Boss Aki Watzke, insbesondere vergriff sich häufig in der Wahl der Klopp-Nachfolger.

In dieser Saison gibt es jetzt erstmals wieder eine realistische Hoffnung, dass es einem Coach gelingen könnte den langen Schatten vom Dortmunder Lieblingstrainer endgültig hinter sich zu lassen. Unter Neu-Trainer Marco Rose bietet der BVB endlich wieder regelmäßig das, was Klopp einst versprach und so beliebt im Umfeld und bei den Fans machte: Vollgasfußball!

Auch an diesem Wochenende war das BVB-Spiel in der Fußball-Bundesliga wieder nichts für schwache Nerven. Die Schwarzgelben drohten im Duell mit Union Berlin eine zwischenzeitliche 3:0-Führung noch einmal zu verspielen, als sie die Gäste auf 2:3 verkürzen ließen. Am Ende war es einmal mehr Top-Stürmer Erling Haaland der den Erfolg der Dortmunder mit seinem zweiten Treffer des Tages in der Schlussphase unter Dach und Fach brachte. Erneut erlebten die Fans im Westfalenstadion am Sonntag alles, was ein gutes Fußballspiel ausmacht.

Immer wenn der BVB in diesen Tagen Antritt scheint gute Unterhaltung garantiert. Mit vier Siegen aus fünf Begegnungen ist der Ligastart unter Trainer Rose als gelungen zu bezeichnen. Im DFB-Pokal wurde souverän die zweite Runde erreicht, in der Champions League der wichtige Auswärtssieg in Istanbul gefeiert. Wären da nicht die für eine echte Spitzenmannschaft ungewöhnlich vielen Gegentore, die BVB-Welt wäre fast schon perfekt. Aber solange diese torreichen Spiele am Ende stets gewonnen werden, ist das natürlich noch sehr gut zu verkraften.

Der Auftakt von Trainer Marco Rose in Dortmund, er ist definitiv gelungen. Das war wichtig, drohte die Welt in Dortmund bei ersten Misserfolgen zum Auftakt der Saison doch rasch in Unruhe zu geraten, nachdem Interimstrainer Edin Terzic in der zweiten Saisonhälfte 2020/21 mit dem erfolgreichen Bundesligaendspurt (Rang 3) und dem Sieg im DFB-Pokal in Berlin die Ausgangslage für Rose nicht gerade leichter gemacht hat.

Nach den ersten sportlich erfolgreichen Wochen im Ruhrgebiet dürfte sich die Lage von Rose inzwischen deutlich entspannt haben. Kaum jemand redet in Dortmund aktuell noch von der im Verein verbliebenen ‚Backup‘-Lösung für den Cheftrainerposten im eigenen Verein. Dies hat der BVB teilweise auch Terzic selbst zu verdanken, der sich des drohenden Problems für den Klub scheinbar bewusst war, und selber aktiv den Weg aus dem Rampenlicht suchte, indem er auf eine für ihn neu geschaffene Position außerhalb des Trainerteams wechselte. Im Nachhinein sind die Pläne von Aki Watzke also scheinbar optimal aufgegangen. Das hätte, wie gesagt, auch leicht ganz anders laufen können.

So aber sieht es nach sportlich vergleichsweise eher durchwachsenen Jahren zuletzt, in Dortmund zurzeit immer häufiger nach dem gefeierten und über lange Zeit auch sehr erfolgreichen Vollgas-Fußball a la Klopp aus. Zum perfekten Glück fehlt Coach Marco Rose und seinen Jungs vom BVB jetzt eigentlich nur noch ein wirklich rappelvolles Stadion. Aber auch dafür mehren sich ja in diesen Tagen endlich die positiven Anzeichen….

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[…] Neu-Trainer Marco Rose präsentiert sich der BVB zuletzt insgesamt überraschend stabil, der erforderliche harte Cut nach der vergangenen Saison scheint gelungen. Viele positive Aspekte […]

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[…] einen als Top-Team eigentlich zu einer Top-Leistung motivieren sollte. Dass es der Mannschaft von Marco Rose gegen Bochum zum wiederholten Male nicht gelang ihrer Favoritenrolle auch nur ansatzweise gerecht […]

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