Ein Kunstwerk hat ein Vorleben, bestehend aus Übungen, Skizzen, Studien. Doch das, was zum fertigen Werk führt, bleibt dem Publikum oftmals verschlossen. Ideen werden verworfen oder durchleben mehrere Phasen. Mit ihrer Ausstellung „Resümee Cabral“ gewährt die Künstlerin Maria Teresa Crawford Cabral einen Einblick in verschiedene Phasen und Themen ihres Schaffens, aber lässt auch hinter die Routine ihrer Schaffensprozesse blicken.
Die Ausstellung ist vom 3. bis 24. April im Torhaus am Rombergpark zu sehen. Der Eintritt ist frei. Sie ist geöffnet dienstags bis samstags von 14 bis 18 Uhr, sonntags und feiertags von 10 bis 18 Uhr. Ein Rundgang durch die Ausstellung wird auch in der virtuellen Galerie präsentiert: virtuellegalerie-dortmund.de.
Die Wände im Torhaus widmen sich unterschiedlichen Themen und Phasen ihres Schaffens und erhielten daher jeweils eigene Titel. Arbeiten unter dem Obertitel „Brasil“ entstanden rund um dem Aufenthalt der Künstlerin in Bahia im Rahmen eines Stipendiums der Sacatar Foundation.
Unter dem Titel „Ich packe meinen Koffer“ sind drei Werke aus einer insgesamt 15-teiligen Gemäldeserie zu sehen. Cabral thematisiert seit vielen Jahren Diaspora und Krieg. Die mit „Nichts als Ruinen“ überschriebene Wand lässt die Entstehung des gleichnamigen Gemäldes durch verschiedene vorangegangene Skizzen nachempfinden. Gegenüber greift eine Ruinendarstellung, diesmal mit der Installation „Zerschlagenes Porzellan“, das Thema der Zerstörung wieder auf.
Der Zustand der Unsicherheit und das Entsetzen wiederholen sich in dem Bild „inside-outside“. Eine Kriegsszene, die aus einem Fenster heraus gesehen wird, zeigt die Blicke einer jungen und einer älteren Frau. Im Kontrast dazu offenbart sich an der Wand „Affinities und andere schöne Dinge“ auch eine ganz andere Phase aus Cabrals Schaffen, das frei von Bedrückung ist.
Unter der Überschrift „Zerbrechlichkeit“ zeigt Cabral schließlich Porträts älterer und gebrechlicher Menschen. Der Fokus richtet sich dabei auf ihren Künstlerkollegen Brian Parker. Dieses Porträt heißt „Metamorphosis“ und zeigt die Phase der Transformation – von hier nach dort, sichtbar in der Transparenz der Haut, die sich langsam in Schmetterlinge verwandelt.
Die Künstlerin
Maria Teresa Crawford Cabral studierte Malerei an der Kunstakademie Ar.Co Lissabon sowie Philosophie an der Universität Lissabon. Anschließend absolvierte sie ein Grafik-Design-Studium an der Fachhochschule Dortmund. Seit 2001 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin. Sie ist Dozentin für Akt-Zeichnen und Malerei an der Ruhrakademie in Schwerte sowie Dozentin für Zeichnen/Anatomie am SAE Institut Bochum.
Sie stellte u.a. im Casa das Mudas Arts Center in Madeira sowie im Museum of Modern Art Lissabon aus.
„CABRAL – Resümee“
3. bis 24. April 2022
Städtische Galerie Torhaus Rombergpark, Am Rombergpark 65, 44225 Dortmund
Eintritt frei
Daß diese Malerin eine Klasse für sich ist, habe ich schon vor 11 Jahren geschrieben.
https://www.ruhrbarone.de/teresa-crawford-cabral-eine-malerin-aus-dortmund-auf-den-weg-zum-kunststar/22282
Jetzt ist es offensichtlich.
"…Sie stellte … sowie im Museum of Modern Art Lissabon aus". Das Museum heißt Sintra Modern Art, auch MU.SA genannt. Nicht zu verwechseln mit MoMA.