Medien interessieren sich für viel – nur leider nicht fürs Publikum?

Flugreisen gelten als igitt – die Menschen interessiert es nicht (Foto:Westerhoff)

Umwelt und soziale Gerechtigkeit sind die Themen der Stunde – jedenfalls bei Politik und Medien. In der Bevölkerung eher nicht. Aber wen interessiert in den Medien heutzutage noch das Publikum?

Kürzlich sollte ich in einer Radiosendung über die Reisetrends berichten. Und ich ahnte, was mir drohen würde: Eine Frage nach bösen CO2 erzeugendem Flugverkehr und noch viel böseren Kreuzfahrtschiffen, die dreckiges Heizöl verballern. Ja. Wenn es in Medien um Reise geht, dann dann kommt zwangsweise die Frage nach der Ökologie. Ich bin es inzwischen gewöhnt. Aber diesmal war doch alles anders. Ich habe diese miesepetrigen Fragen mal einem Check beim Deutschen Reiseverband unterzogen. Und siehe da: Noch nie sind so viele Menschen mit dem Flugzeug in den Urlaub geflogen, auch die Kreuzfahrten werden 2019 eine Rekord-Passagierzahl verzeichnen.

Medien verteufeln SUVs – Menschen kaufen sie trotzdem

Wir als Medien haben uns dieses Thema von Großstadt-Hipstern, Umweltverbänden und Öko-Politikern diktieren lassen. Und sind brav drauf eingestiegen. Wie das Publikum die Frage sieht, interessiert niemanden mehr. Hauptsache wir können mit erhobenem Zeigefinger die Menschen erziehen. Nur gelingt uns das immer weniger. Glücklicherweise. Weitere Beispiele gefällig? Diesel- und SUV-Bashing gehören heute auch zum Standard unserer Berichterstattung. Welche Konsequenzen ziehen die Menschen daraus? Offenbar nicht so wirklich welche. Im vergangenen Jahr waren 1/3 aller neu zugelassenen PKW weiterhin Diesel und SUVs jagen ohnehin von Rekord zu Rekord.

Wen interessieren schon E-Autos?

Bei Lesern, Hörern und Zuschauern könnte die Vorstellung neuer SUVs zum Beispiel jetzt auf dem Genfer Autosalon gut ankommen. Stattdessen stürzen sich alle auf E-Autos. Auch ein Thema, das von Verbänden und Regierung hoch gehalten wird, von den Verbrauchern aber eher nicht. Nur jedes 100. neu zugelassene Auto ist 2018 ein E-Auto gewesen! Ein kritische Auseinandersetzung mit E-Mobilität findet eher selten statt. Experten aus der Fahrzeugtechnik kommen noch seltener zu Wort. Die würden nämlich keine erwünschten Mainstream-Antworten geben. Bei vielen Maschinenbauern gelten weitere Reduzierung von Sprit und synthetische Kraftstoffe als Zukunftsthemen.

Medien machen Gratis-PR für die SPD

Das jünste Beispiel ist das von SPD-Minister Hubertus Heil initiierte Gerechtigkeits-Thema. Heil stellt eine Forderung auf und wir Medien hüpfen drauf. Altersarmut, Rentenlücke, Hartz IV, Mindestlohn. Egal, welches Stichwort die Berliner Politik nach außen brüllt, wir können sicher sein, dass die Talksshows drauf anspringen. Natürlich sendete Anne Will vergangenen Sonntag (03.03.19) zum Thema „Niedriger Lohn, magere Rente – was ist uns Arbeit wert“. Hubertus Heil wird’s freuen. Jede Menge Gratis-PR für ein Thema, das er erfunden hat, um die SPD aus der Krise zu führen.

Quotengrab Soziale Gerechtigkeit

Aber ist Soziale Gerechtigkeit tatsächlich ein Thema, das die Menschen bewegt? Zweifel dürften in einer Zeit mit nahezu Vollbeschäftigung, mit einer Rekordzahl von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und Lohnabschlüssen von plus zehn Prozent angebracht sein. Und es gibt sogar harten Fakten, die meine These untermauern. Die SPD hat das bei den Bundestagswahlen 2018 das historisch schlechteste Wahlergebnis eingefahren. Womit? Mit dem zentralen Wahlkampfthema „Soziale Gerechtigkeit“. Zufall? Eher nicht. Das belegt eine zweite Zahl: Trotz guter Vorlage durch den Tatort hat Anne Will mit dem Thema eine hundsmiserable Quote eingefahren. Eine der schlechtesten der Sendungs-Geschichte.

Entfremdung Publikum – Medien

Nie war die Entfremdung von Publikum und Medien so groß wie im Moment. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da wurde in der morgendlichen Redaktionssitzung zuerst gefragt: „Worüber reden die Menschen heute?“. Heute lassen wir uns – insbesondere in elektronischen Medien – die Themen von der Politik, von Umweltverbänden oder von großstädtischen Hipstern, zu denen sich viele Medienvertreter selbst gern zählen, diktieren. Und dann wundern wir uns, wenn das Publikum scharenweise wegläuft?

Haltung statt Berichterstattung

Rechte Kreise haben aus dieser Entfremdung von Publikum und Medien das Schlagwort der „Lügenpresse“ entwickelt. Das ist natürlich Quatsch. Also mich hat Angela Merkel jedenfalls noch nie angerufen, weil sie gern was über Reisen in die Uckermark im Radio hören würde. Es geht darum, dass wir Journalisten in einer Blase leben und den Kontakt zu normalen Menschen verloren haben. Und dass es in unserer Zunft zu viele gibt, die die Welt verbessern/verändern wollen. Kollegen, tut das gern in einer Partei oder einem Verband! Aber beschränkt euch in den Medien auf Berichterstattung, nicht auf Bewertung und Haltung. Das Publikum ist nicht so doof wie ihr denkt. Die Menschen können sich aus Fakten eine Meinung bilden.

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Thorsten Stumm
5 Jahre zuvor

Sehe ich ähnlich wie Sie. Dazu kommt noch ein weitere Komponente. JournalistInnen zerstören damit auch ihre eigen Existenzgrundlage. Ich habe neulich beim aufräumen einen 5 Jahre alten Stern und Spiegel gefunden. An jedem habe ich früher ein paar Stunden gelesen. Das waren ja mal richtig dicke Hefte….heute sind die erbärmlich dünne Hefte und man ist ruckzuck durch…ich frage mich dann immer, wovon wollen JournalistInnen den in Zukunft leben, wenn sie mit einer derart entschlossenen Haltung gegen die Menschen schreiben welche eigentlich Ihre LeserInnen sein sollen, man könnte auch KundenInen sagen, und Ihre Gehälter bezahlen. Können ja nicht alle auf eine Stelle bei der Zeit hoffen…..das wird noch richtig bitter für JournalistInnen….und wenn man ich die Onlinereichweiten von Medien, die man gemeinhin der "Neuen-Rechten" zuordnet anschaut…davon können viel Medienhäuser nur träumen……

Arnold Voss
5 Jahre zuvor

Es gibt viele Menschen in Deutschland die weder einen SUV besitzen, noch im Kreuzfahrtschiff oder mit dem Flieger in den Urlaub düsen. Sie können es sich schlicht nicht erlauben. Die interessiert dann schon soziale Gerechtigkeit. Aber für diese Menschen interessieren sich Medien nur sehr selten, weil sie nicht laut genug sind.

discipulussenecae
discipulussenecae
5 Jahre zuvor

"Haltung statt Berichterstattung" Das ist eine schöne und treffende Formulierung! Das klassische Beispiel ist Dunja Hayali. Ich zitiere Jan Fleischhauer von spiegel online:

"Haltung zu zeigen ist unter Journalisten im Augenblick das große Ding. Toll schreiben können, Dinge sehen, die andere nicht sehen – alles gut und schön. Aber wer richtig berühmt und respektiert sein will, muss mehr zu bieten haben. Als Vorbild gelten Journalisten wie … Dunja Hayali, also Menschen, die Gesicht gezeigt haben, wie das in der Medienwelt heißt … Hayali hat gerade die "Goldene Kamera" gewonnen, weil sie unter anderem zu einer AfD-Demo nach Erfurt gefahren war, um die Teilnehmern nach ihren Beweggründen zu fragen … Früher musste man mit dem Vietcong auf Patrouille gehen, um für einen Fronteinsatz belohnt zu werden, heute reicht ein Einsatz im Umfeld von Pegida." (8.3.216)

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/kampf-gegen-npd-afd-pegida-waer-mein-nachbar-doch-nazi-kolumne-a-1081157.html

Arnold Voss
5 Jahre zuvor

Lieber Michael, es ist nicht so, dass Arme keine Steuern zahlen. Ganz im Gegenteil. Relativ zu ihrem Einkommen zahlen sie sogar mehr als die Mittel- und Oberschicht. Insgesamt machen sie mittlerweile gut ein Drittel der Bevölkerung aus.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arm-und-reich/neue-studie-arme-und-reiche-tragen-aehnlich-hohe-steuerlast-14588157.html

Nina
Nina
5 Jahre zuvor

@#3: Was Sie "Wohltaten" nennen, nenne ich Grundsicherung. Ich denke wir sind uns einig, dass es in einer Gesellschaft immer Menschen geben wird, die nicht arbeiten können (Krankheit, Behinderung, …). Eine entwickelte Gesellschaft zieht die mit und das zeichnet sie aus. Da von "Wohltaten" zu sprechen, empfinde ich als Schlag ins Gesicht. Ich bin eine von den vier Millionen. Durch körperliche Erkrankungen vor Kurzem berufsunfähig (!) geworden, bekomme ich aktuell neben AlG 1 Hartz4, weil das Arbeistlosengeld nicht reicht (hatte eine Teilzeit-Stelle). Nun ja, Spaß ist etwas anderes, aber ich habe immerhin Perspektiven und meine Situation wird nicht von Dauer sein.
Ich halte es für falsch, ein Thema (wie "Soziale Gerechtigkeit") gegen das andere (was bewegt die Mehrheit?) aufzuwiegen. Schön wäre es, da ein Gleichgewicht herzustellen.
Ansonsten teile ich viele der Positionen im Beitrag. Wenn ich mich an meine Zeit als Selbstständige erinnere… was habe ich mich aufgeregt über Hürden in meiner Branche, Besteuerung, den Soli-Beitrag (wie lange noch zahlen?!), Sonderregelungen zum Nachteil…

Frank
Frank
5 Jahre zuvor

@ Michael Westerhoff, Zitat: "Aber beschränkt euch in den Medien auf Berichterstattung, nicht auf Bewertung und Haltung."

Fang doch mal damit an … das ist falsch, Zitat Westerhoff: "… und noch viel böseren Kreuzfahrtschiffen, die dreckiges HEIZÖL verballern."

"Schweröl" …:

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-08/nabu-kreuzfahrt-ranking-2018-kraftstoff-umweltverschmutzung-nachhaltigkeit

Thorsten Stumm
5 Jahre zuvor

@Nina
Sie unterliegen leider einem, wie ich finde, seltsamen Anspruch an Journalismus. Zum Thema Grundsicherung kann man unterschiedlichen Meinung sein. Auch mit Argumenten die Sie als Schlag ins Gesicht empfinden. Über diese "bösen Argumente" zu berichten ist völlig ok. Und ist auch völlig ok wenn Journalisten in ihren als Kommentar gekennzeichneten Beiträge diese vertreten. Es ist nicht die Aufgabe von Journalismus eine gewünschte Realität herbeizuschreiben. Die Diskussion über ein soziales oder sonstiges politisches Thema hat in Parteien und Parlamenten stattzufinden. Dort gehört sie hin. Und über diesen kontroversen Prozess, wie immer er ausgehen mag, ist zu berichten. Da nenne ich Journalismus…

thomas weigle
thomas weigle
5 Jahre zuvor

Ich lese Fleischhauer ganz gerne. Aber solange er noch nicht mittendrin von einer AfD, Pegida oder anderen Veranstaltung, in denen der Sprachschatz des Unmenschen die Debatte bestimmt, berichtet, sollte er den Mund halten. In dieser Causa jedenfalls.
Ich bin kein großer Fan von Frau Hayali, aber diesen Kommentar aus dem schwarzen Kanal hat sie nicht verdient.
Und natürlich war früher alles besser. Denn als ich vor 10-12 Jahren unsere gesammelten Spiegel entsorgte, beginnend mit solchen aus 65, dachte ich: "Gott, so viele Seiten für so wenig Geld." Tja…
Was obig Wohltaten genannt wird, könnte man auch als Sicherung des sozialen Friedens bezeichnen. Und von der Mehrwertsteuer, die Arme und andere Geringverdiener/Rentner hart beutelt, spürt man als Besser- oder Gutverdienender eher weniger, dito Soli.

Nina
Nina
5 Jahre zuvor

@#8 Thorsten Stumm: Ich unterliege niemanden. Ich habe weder einen Anspruch an Journalismus gestellt noch behauptet, es sei nicht okay, andere Meinungen als meine zu vertreten. Da haben Sie mich gehörig missverstanden. Seis drum.
Aber es scheint, als hätten Sie einen sehr eng gefassten Begriff von Journalismus. Politische Diskussionen gehören nicht nur in Parteien und Parlamente. Da darf jeder diskutieren, auch Journalisten meine ich. Oder sollen Journalisten Handlanger sein, Zuarbeiter und sonst am Rand vom Spielfeld stehen?

ke
ke
5 Jahre zuvor

Ja, nein, ja, nein.
Eher nein.
SUVs braucht kaum ein Mensch, die neuen E-SUVs sind noch dümmer. 2 Tonnen Auto, um 100 kg zu bewegen. Ich dachte SUV sind eher out. Pickups sind in. Warum auch immer.
Ja, Kreuzfahrtschiffe und andere Schiffe müssen umweltfreundlicher werden. Die Abgase erinnern an das Revier der 70er.

Es ist also sinnvoll, Ökothemen, Klimawandel etc. zu beschreiben. Leider fehlt oft eine wirkliche Ökobilanz. Es wird zu sehr vereinfacht. Die arme Schildkröte im Plastik in der Südsee soll durch ein EU-Trinkhalmverbot gerettet werden, dabei schaffen wir es noch nicht einmal, die Autobahnausfahrten halbwegs müllfrei zu halten. Hier müssen Journalisten nicht nur ein Hype-Thema wählen, sondern es auch endlich mal differenzierter betrachten. Aber das ist offensichtlich zu anstrengend oder überfordert.

Soziale Wohltaten? Es ist eine Frage der Gerechtigkeit und des Prinzips, dass Rentner, die ein Leben für wenig Geld gearbeitet haben, mehr Rente erhalten als Menschen, die nie arbeiten konnten/wollten. Dies gilt auch für eine Mutterrente, die einfach der Lebenswelt vergangener Jahre entsprach. Das sind keine Wohltaten, sondern es sind Fragen der Gerechtigkeit. Es ist gut, dass die Themen in die Medien kommen.
Offen ist allerdings, warum das Rentensystem und insbesondere die Pension nie hinterfragt wird. Was ist mit angeblichen Heilverfahren, die nie wissenschaftlich überprüft wurden, was ist mit Krankenhauskeimen, …

Ich merke eher, dass Journalisten ihren Beruf immer mehr verfehlen. Es werden häufig Argumentationen kritiklos verbreitet, ohne sie auf Plausibilität zu prüfen oder dumme Argumentationen kommen ohne Nachfrage durch. Statistiken werden gar nicht hinterfragt. Hauptsache irgendwie kommen viele Tote vor.

Dann gibt es die komplexeren Themen. Hierzu zähle ich den Schutz der Privatsphäre, den Schutz von Whistleblowern, die Ausbreitung von Überwachung (Maut-Kameras, private Zensur im Internet) etc. Hierzu äußern sich die Medien kaum.

Insbesondere die aktuelle Diffamierung von jungen Menschen als "Mob" durch die EU Kommission oder als Bots durch Politiker kommt auch kaum in die Mainstream Presse oder die Nachrichtensendung.
Schöner als am Beispiel der Vorgänge um Artikel 13 kann man eigentlich gar nicht demonstrieren, warum die Menschen keine Lust mehr auf den Elfenbeinturm EU hat. Aktuell soll bspw. die Abstimmung schnell vorgezogen werden, damit sie vor geplanten Demos stattfindet.
Schöner kann man nicht zeigen, dass Wähler nicht interessieren.
Die Nachrichten interessiert dies kaum.

Frank
Frank
5 Jahre zuvor

@ Michael Westerhoff

"Schweröl" ist der Rückstand bei der Raffinierung von Erdöl. Eigentlich "Sondermüll", aber es gibt ja die Schifffahrt (selber formuliert, sowas weiß man – sollte man wissen, wenn man darüber schreibt). Kannst Du eigentlich nicht selber recherchieren? Wikipedia ist nur einen Klick entfernt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Schweröl

"Schweröl" (englisch "Heavy Fuel Oil", "HFO") ist ein Rückstandsöl aus der Destillation oder aus Crackanlagen der Erdölverarbeitung. Internationale Handelsbezeichnung eines solchen Öles ist: "Marine (Residual) Fuel Oil "("MFO"; deutsch "Marines Rückstandsöl"),[1] manchmal auch die US-Bezeichnung "Bunker C."

Es dient (gemischt mit Dieselöl) als Kraftstoff für Großdieselmotoren, zum Beispiel für den Antrieb von Schiffen (siehe Schiffstreibstoff) …

ke
ke
5 Jahre zuvor

Ein interessantes Video von Rechtsanwalt Solmecke u.a. über Berichte zum Artikel 13 etc. in den sog. Qualitätsmedien und über die aktuelle politische Kultur:
https://www.youtube.com/watch?v=0fvMxP_qa_M

Das ist alles sehr befremdend und passt zum Artikel.

paule t.
paule t.
5 Jahre zuvor

Also der Anspruch ist es, die unreflektierten Meinungen, Vorlieben und Ressentiments, die "die Leute" eh schon haben, einfach genauso unreflektiert zu spiegeln und zu verstärken? Trends in größere Zusammenhänge stellen (wie eben Verkehr zu Umwelt), Hintergründe und Probleme aufzeigen, über Alternativen berichten – völlig überflüssig? Also wenn die Leute SUVs kaufen, berichten wir über tolle SUVs, die die Leute gerne kaufen wollen, und fertig?

Kann man ja machen. Aber warum hat man dann den Anspruch, diese Tätigkeit ausgerechnet "Journalismus" zu nennen, statt einfach Werbung?

Stefan Laurin
Admin
5 Jahre zuvor

@paule t.: Wer Menschen erziehen will, sollte Pädagoge und nicht Journalist werden.

Frank
Frank
5 Jahre zuvor

@ Michael Westerhoff

"Heizöl" … meinst Du das eigentlich noch ernst?

Westerhoff: "… WIR Journalisten …" Komm, hör auf, mich zu verarschen: Was machst du wirklich beruflich?

roetterer720
roetterer720
5 Jahre zuvor

Schon wieder eine Putzfrau als Testimonial neben Berufspolitikern und Verbandsvertetern? Lesen Sie doch mal die Kommentare zum taz-Artikel über die letzte Oxfam-Studie…da ist ein bisschen mehr Schmackes unterwegs.
Dann klappt es auch mit der Quote wieder.?

https://www.taz.de/Oxfam-Studie-zur-Ungleichheit/!5563785/

thomas weigle
thomas weigle
5 Jahre zuvor

Der Herr Westerhoff belehrt die, die seiner Meinung nach andere belehren. Kann man machen, intelligent aber geht anders.Um es mal auf die Spitze zu treiben. Ja nicht vor Rechten warnen, weil ist ja belehrend.
Vor Umweltrisiken warnen, setzt der Herr Westerhoff mit der Erziehung zum "guten Sozialisten" in der DDR-Diktatur(#18) gleich. Auaahh!!!

Helmut Junge
Helmut Junge
5 Jahre zuvor

Schweröl ist die Oberkategorie und Heizöl ist eine Unterkategorie.
Schweröl ist ein Rückstand, der zäh wie Honig sein kann. Heizöl muß immer flüssig sein, selbst "Heizöl schwer". Schweröl enthält sehr viel Schwefel, der zu Schwefeldioxid verbrannt wird. Heizöl muß Schwefelarm sein. Selbst wenn Heizöl schwer in Kraftwerken verdrannt wird, muß es schwefelarm sein. Diese Forderung ist aber bei Schiffen nicht gegeben. Schiffe verbrennen Schweröl, die mit zusätzlichem Ölen dünnflüssiger gemacht werden. Bei diesen Verbrennungsvorgängen entstehen Substanzen, die an Land bei keiner Maschine entstehen dürfen. Das ist der Grund, warum sie in der Diskussion sind. Würden Schiffen ähnlich wie Kraftwerke nur schwefelarmes schweres Heizöl verbrennen, stünden sie nicht in der Diskussion.

Nina
Nina
5 Jahre zuvor

@ke : Du fragst Dich, warum SUVs, Pick Ups etc.sich derart großer Beliebtheit erfreuen? Ganz einfach: Jungs mögen große Spielzeuge. xD

Gerd
Gerd
5 Jahre zuvor

„Lügenpresse“ ist nur eine geringfügige Übertreibung. So plump wie Relotius sind die wenigsten, obwohl seitdem zwei, drei weitere Relotii ertappt wurden. Die Masse lügt durch den Einsatz von Halbwahrheiten. Narrative aus dem linksgrünen Lager werden gepuscht, andere so gut es geht schlecht gemacht oder ganz ignoriert. Das Resultat ist eine „Lückenpresse“, von der sich Konsumenten abwenden.

Stichwort: Schweröl. 1. Ist das energetisches Recycling und 2. ist der Transport per Schiffe sehr effizient.

https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/wie-energieeffizient-ist-ein-schiff

Frank
Frank
5 Jahre zuvor

@ Gerd

besonders "effizient" ist der "Transport" bei einem Kreuzfahrtschiff …:

ich sehe dich schon als Ko-Autor beim nächsten Artikel von Michael Westerhoff, du bekommst sicher auch ne dufte Werbung für SUVs hin, die dann endlich auch die wahren Interessen des großen Publikums berücksichtigt

walter stach
walter stach
5 Jahre zuvor

……nicht für das Publikum?

Warum bezahlt denn " das Publikum" nach wie vor für seinen Medienkonsum, wenn diese Medien sich nicht für das Publikum interessieren? Warum wird viel Geld von Unternehmen pp. für die Werbung in den Medien ausgegeben, wenn diese sich nicht für das Publikum interessieren?

"Auf einem anderen Blatt" steht die Frage, wie -nicht ob- die Medien Publikumsinteresse (vermeintliches) wahrzunehmen, auszumachen, zu erahnen versuchen und wie sie Publikumsinteressen wecken, befördern und möglichst lange Zeit befeuern können und "auf einem anderen Blatt!" steht die Frage für die Medien -für alle (!!)-, nicht ob, sondern in welchem Maße und mit welchen Mitteln und Methoden sie auf ihr Publikum meinungsmachend einwirken. Das ist doch nicht neu. Sind Mittel und die Methoden gezielter Meinungsmacher durch die Medien in den letzten Jahren quantitativ und qualitativ sosehr verändert(verschärf) worden, daß es dieserhalb eine neue mediale Situation gibt, die der Meinungsfreiheit, der Meinungsbildungsfreiheit, der Meinungsäußerungsfreiheit,, , der Meinungsverbreitungsfreiheit, der Pressefreiheit wegen mehr öffentliche Aufmerksamkeit und mehr öffentliche Kritik herausfordert?
Darüber wäre zu streiten.

Ich nehme allerdings nicht wahr, daß sich dieserhalb (meinungsmachende, meinungsmanipulierenden Medien) in den letzten Jahren ubstantiel etwas l geändert hat und was mich mehr als üblich zur Medienkritik herausfordern könnte.
Noch ist medienvielfallt gegeben .Noch werden in den vielfältig verfügbaren Medien gravierend unterschiedliche gesellschaftspolitische Positionen vertreten. Für mich gibt es insofern keine Problematik, die nicht "seit alters her" der Welt der Medien immanent ist und die sich m.E. auch nicht in jüngster Zeit besorgniserregend verändert hat.

Zusammengefaßt:

DIE BILD -nebst BILD. online- geht auf die Interessen "ihres Publikums" ein und versucht "Meinung zu machen"….
Die WELT geht…..
Die FAZ geht…
Die SZ geht…
Die TAZ geht…
Die ZEIT geht…
Der Spiegel geht….

und, und, und…..
Die unterschiedlichsten Interesse des Publikums werden bedient. Unterschiedliche gesellschaftspolitische Meinungen werden "bedient" und dann und wann "befeuert".
Insofern teile ich die hier geäußerte grundsätzliche Besorgnis nicht, was nicht bedeutet, über sie nicht nachzudenken.
Mine Sorgen mit Blick auf die Medien sind andere:
a.)
Informationen, Berichte, Kommentare zum lokalen Geschehen -da, so scheint mir- gibt es eine zunehmende und m.E. durchaus problematische "Unterversorgung" !
b,)
Information, Informationsmanipulation, vorsätzliche Falschinformation, Kommentierungen jenseits aller Fakten, oftmals jenseits eines Mindestmaßes von Anstand und Respekt gegenüber Andersdenkennden in des sozialen Medien, die ich mittlerweile die "a sozialen" nenne.

Zu a.) und zu b.) gibt es bekanntlich zahlreiche Informationen, zahlreiche Kommentierungen, zahlreiche wissenschaftliche Gutachten , einen regelmäßigen Meinungsaustausch auch hier bei den Ruhrbaronen, der bei mir u.a. das kritische Hinterfragen der "Anonymität" der Kommentierenden einschließt:

"Die meinungsstarke Persönlichkeit" – um Meinungsbildung bemüht -, die sich versteckt, die jedoch zugleich den "offenen Diskurs" einfordert, die sich gelegentlich sogar darüber echauffiert, daß "die " Islamistin ihr Gesicht verdeckt und sich so vorgeblich einer offenen Kommunikation mit entzieht.
An diesem Zustand in der medialen Welt der sog. sozialen Netzen kann ich nichts ändern.
Nur, so scheint mir, gibt es "gute Gründe" sich mit ihm noch mehr als bisher kritisch zu befassen und weniger mit der Frage…sh.oben-., ob und wie die Medien den Interessen des Publikums….

Helmut Junge
Helmut Junge
5 Jahre zuvor

Diese "soziale Gerechtigkeit" ist deswegen für "das" Publikum interessant, weil die SPD so lange benötigt hat, um auf diese Idee zu kommen. Ähnlich wieder Schulzhype dauert solche Aufregung nicht lange. Bis zur Europawahl ist sie sicher wieder verflogen. Die Medien beliefern nicht nur ein bestimmtes Klientel, sondern eigentlich alle, die es lesen oder sehen wollen. So viele Partei-Anhänger, daß ein Medium duerhaft darauf bauen könnte, gibt es gar nicht. Es muß einfach für ein gemischtes Publikum interessant sein.
Wenn es aber nicht spannend ist, was die eine oder andere Partei gerade bringt, kommt von denen auch nicht viel über die Medien rüber. Das wurmt deren Parteigänger natürlich. Zur Zeit scheint das Nichtinteresse sowohl die FDP, als auch die Linke zu treffen. Auch wenn sich das später mal ändern wird, sind deren Anhänger wohl etwas enttäuscht. Tscha, so ist eben das politische Leben. Da müssen die politischen Anführer sich mal wieder was einfallen lassen, wenn sie wieder wahrgenommen werden wollen. Nur Minderheiten-oder nur Reichenpolitik reicht nicht mehr so recht. Zur Zeit wenigstens nicht.

Ke
Ke
5 Jahre zuvor

Meinungsmache?
Bots aus USA?
https://uebermedien.de/36090/haben-us-konzerne-mit-twitter-bots-die-eu-urheberrechtsdebatte-beeinflusst/

Ein paar interessante Hintergrundinfos, wie man twitter Analysen hinterfragt.
Hoffentlich haben die Abgeordneten das gelesen.

Die Fake News zu Artikel 11 und 13 laufen weiter. Dabei ist es eigentlich zimlich eindeutig:
Artikel 11 und 13 sind für die grossen Rechteinhaber. Sie werden das Fast-Monopol im Bereich der sozialen Netzwerke zementieren und deren Uploadfilter zum Zensur standard machen. Das wird in den Kurznachrichten auch meistens falsch dargestellt. Von der EU übrigens auch.
https://www.watson.de/digital/eu/357407893-artikel-13-was-dachten-sich-die-eu-presseleute-bei-diesem-werbevideo

walter stach
walter stach
5 Jahre zuvor

-27-
Michael,
meine Anmerkungen dienten nicht dem Ziel, das von Dir wahrgenommene und beschriebene Problem meinerseits als nicht existent zu erklären, sondern Faktoren, die mit Deiner Problematisierung zutun haben könnten, aufzuzeigen und sie in eine Diskussion einzubinden.

Wenn ich abschließend andere mediale Probleme angesprochen haben -sh. b. und sh.c.- , dann deshalb, weil mich dieses ehe umtreiben als dias, was mit Deiner These formuliert ist.

PS
Michael,
Leider, leider und erwartungsgemäß versuchen hier einschlägig bekannte Aktivisten ,Deine These für ihre Mär von der Lügenpresse zu mißbrauchen. Dazu gibt es von mir keinen Kommentar, weil meinerseits "in der Sache" nicht kommentierungsfähig -wohl polemisierungsgeeignet.

walter stach
walter stach
5 Jahre zuvor

Ke
zur Urheberrechtsreform und zur medialen Steuerung/Beeinflussung der einschlägigen Debatte und damit letztendlich der politischen Entscheidung:

Sh.. Kolumne von Sascha Lobo bei SPIEGEL online:
SPD und Urheberrechtsreform. Die Alles-Mit-.Machpartei.

Leider, leider "muß" ich , da ich argumentativ nichts Gegenteiliges vorbringen kann, der Auffassung von Sascha Lobo und damit seiner "harschen Kritik" an der SPD -an einigen Akteuren an der Spitze der Partei- zustimmen.

Michael,
wenn ich an die "jungen Menschen" denke, jedenfalls an die wesentlich jüngeren als ich, und diese als Publikum definiere, dann kann die aus meiner Sicht relativ zurückhaltende Berichterstattung/Kommentierung der Problematik "Urheberrechtsgesetz" durch die Medien Deine These unterstützen, nach der die Interesse des Publikums -hier das der "jungen Menschen" nicht, nicht hinreichend medial bedacht bzw. beachtet wird.

Michael,
und wenn ich an meine SPD denke, dann scheint sie dieserhalb noch mehr als die Medien dieses Publikumsinteresse, besser wohl, dieses Wählerinteressen, nicht hinreichend zu beachten und zu bedenken.

Michael,
wenn ich in den letzten Tagen die mediale Aufmerksamkeit, ja das mediale Getöse um diverse Karnevalsreden zu registrieren hatte -und teilweise noch habe-, frage ich mich, ob die Medien damit einem Publikumsinteresse gerecht zu werden versuchen -versuchen müssen? Das gilt für das Ob und das Wie des "medialen Getöses". Dieses Beispiel könnte dazu beitragen, das sog. "Publikumsinteresse" -sein Zustandekommen, seine mediale Beförderung/Befeuerung- mehr als bisher geschehen -jedenfalls hier bei den Ruhrbarone- kritisch zu hinterfragen; keine diesbezügliche "Publikumsbeschimpfung"!!!!

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
5 Jahre zuvor

Meine Wahrnehmung ist eine etwas andere.
Die Blätter sehen sich eher und mehr und mehr als Livestyleprodukt und weniger als Nachrichtenquelle im Sinne der Übermittlung harter Fakten. Viele hier werden sich an die Eröffnungskampagne des Focus erinnern, der schon damals (1993) ein Publikum, daß diese Einschätzung teilte, werbemäßig abzuholen versuchte.
Ein Style muß nicht konsequent sein, man kann hunderte Euro für einen abgefuckten Look ausgeben, für gute Luft sein und trotzdem Pickup fahren, für Inklusion sein und das eigene Kind zur Privatschule schicken, sich vor Datenkraken fürchten und dennoch Google-Chrome nutzen etc. pp.
Der Lifestyle-Leser ist ein Konsument, der sich über seinen Konsum definiert, also für anzeigenfinanzierte Blätter ideal.
Das hat was von David Mitchells vorletzter Episode, Sonmis Oratio, im "Cloud Atlas".

ke
ke
5 Jahre zuvor

@31 W Stach:
Die SPD hat einige Politiker, die leidenschaftlich gegen den Artikel 13 kämpfen. Leider trifft das nicht für alle Politiker der Partei zu. Insbesondere die Justiz-Ministerin zeigt sich hier unwählbar. Sie scheint ihr Haus nicht zu führen und agiert mit absurden Pizza-Vergleichen.
Wie kann eine SPD-Justizministerin , die ein Veto Recht haben müsste, diesem schlechten Gesetz, das eine Zensur durch große internationale Privat-Unternehmen impliziert, zustimmen?
Es gibt auch keine andere Gründe, die diesem massiven Eingriff rechtfertigen, und das Leistungsschutzrecht ist auch insbesondere für die kleinen Kreativen eine Katastrophe. Dann wird die junge Generation komplett ignoriert.
Was wäre das für ein Thema, um eine moderne und soziale SPD zu präsentieren, die die Kreativ-/Digitalwirtschaft in der Breite und nicht bei den Großunternehmen unterstützt. Frau Barley fehlt es an vielen Dingen (siehe auch Whistleblower-Regelungen), und Nahles kann nur 50er Jahre Lagerwahlkampf. Wieder eine Chance nicht genutzt.

Die CDU ist weitgehend komplett nur noch auf Machterhalt programmiert. Insbesondere junge Demonstranten werden als Bot bezeichnet. Die Ausführungen zeigen, dass ein Großteil der Parlamentarier keine Ahnung hat oder bewusst falsche Informationen liefert. Dank der gestrigen Proteste gab es eine Öffentlichkeit und zumindest Webers schäbige Taktik mit der vorgezogenen Abstimmung hat nicht gezündet.
Wie soll so ein Politiker glaubhaft ein demokratisches Europa repräsentieren? Die Macht geht vom Volk aus und nicht vom CSU/CDU Elfenbeinturm mit Lobbyunterstützung.

Aber auch FDP und Grüne haben es bisher nicht geschafft, ihre Parlamentarier komplett für die Freiheit und Wirtschaft einzunorden. Insbesondere Herr Lindner wird mal wieder nicht konkret.

"Die Partei" und die Piraten haben hier ein Thema gefunden.

Fazit:
Was für eine Katastrophe für unsere Meinungsfreiheit und Digital-/Kreativ-Wirtschaft!
Leider kann man aber keine Abgeordneten direkt wählen. Man muss nehmen, was die Kader-Schmieden erzeugt haben.
Diese EU braucht keiner.

Die SPD macht insgesamt noch einen besseren Eindruck als die meisten anderen Parteien, abgesehen vom Spitzenpersonal.
Tiemo Wölken mit seiner emotionalen Rede in einem LEEREN Saal ist für mich das politische Hoffnungszeichen der letzten Zeit, auch wenn ich nicht alle Aussagen komplett so sehe wie er. Ich finde es noch schlimmer. Aber auch er kannte ja den finalen Text nicht. Was sind das nur für Zustände?

walter stach
walter stach
5 Jahre zuvor

Wolfram Obermanns,
Livestylprodukt….., weil das "das Publikum" so will? Dann wäre die These von Michael Westerhoff widerlegt oder?
Mir scheint, dass Ihre Aussage nicht auf "das" Publikum allgemein bezogen werden kann.

Damit wäre ein weitere Anlass, gegeben, dem vom Michael Westerhoff verwandten Begriff " das Publikum" kritisch zu hinterfragen.

Helmut Junge,
da die Interessen der Menschen in der Gesellschaft sich nach meiner Wahrnehmung nicht nur in zunehmenden und sich verschärfenden Gegensätzlichkeiten offenbaren,

ja in zunehmenden verbalen Gehässigkeiten bis hin zur Gewaltanwendung gegen Personen und Sachen u.a. dann, wenn es um die Forderung nach staatlicher Hilfe für Menschen in den sog. sozial-schwachen und sog. bildungsfernen Schichten geht, wenn es um Steuerhöhungen/Steuersenkungen geht, wenn es um " Mehr- oder ein Weniger Europa " geht ,wenn es um Kriegswaffen-Exporte geht, wenn es um….

sondern zugleich das zu verschwinden scheint, was jenseits aller unterschiedlichen Interessen die gemeinsame Basis gesellschaftlicher Gruppierungen/gesellschaftlicher Schichten war -die soziale Herkunft, die familiäre Bindung, der lebenslang gemeinsame Arbeitsplatz und dessen "Vererbung" an die Nachkommen, das Familienunternehmen, gewerkschaftliche Solidarität, die Zugehörigkeit zu einer kirchlichen Gemeinschaft, das Gefühl der Zusammengehörigkeit mit den Nachbarn, im Verein, in…..

sich also "das Ambivalente des Menschen als Individuum" sich mehr und mehr auch in seinem Zustand als "Gemeinschaftswesen" offenbart,

ist es "nicht mehr so einfach",

"das Publikumsinteresse" zu erkennen, zu definieren oder gar zu lenken/zu steuern -selbst nicht mehr das Interesse einer für die Medienmacher "relevanten Größe ";

"das Wählerinteresse" zu erkennen, zu definieren, zu lenken/zu steuern -selbst nicht mehr das das Interesse einer für die Parteien "relevanten Größe";

Helmut Junge,
für meine Annahme spricht, daß a.) weltweit "die" Medienvielfalt gefährdet ist und b.) daß
europaweit die sog. Parteienzersplitterung weit fortgeschritten ist und zugleich die Neubildung von Parteien und Bewegungen immer rascher vonstatten geht mit -zumindest kurzfristig- relativ hohen Zustimmungswerten für Neugründungen

und das Alles, so scheint mir, macht es eben auch "meiner SPD" sehr, sehr schwer , "einen sozialdemokratischen Markenkern" zu finden, zu definieren und damit kompatibel konkrete politische Ziele festzulegen, die über einen längeren Zeitraum den Interessen eines relevanten Teils der Wählerschaft entsprechen könnten – dauerhaft von 2o% plus X der Wählerschaft?

Helmut Junge,
als "alter Sozialdemokrat", der in den 8o% Jahren maßgeblich mitgeholfen hat, daß u.a. in der "bürgerlich geprägten Stadt Waltrop" die SPD mehrfach die absolute Mehrheit bei den Wahlen des Rates gewinnen konnte, kann ich den jetzt vor Ort -und im Lande, im Bund- verantwortlichen Führungskräften keine "grundsätzlichen Fehleistungen" vorhalten, denn "zu meiner Zeit" ließen sich noch relativ leicht politische Interessen ausmachen und politische Ziele definieren, die nicht nur relativ einfach und überzeugend sozialdemokratisch genannt werden konnten, sondern mehrheitsfähig in der Bürgerschaft waren. Und das ließe sich mit und über die Medien relativ problemlos dem Bürgern (dem Publikum/dem Wähler) vermitteln.

Wenn "die " Verhältnisse noch so einfach wären, wenn das Publikums-, das Wählerinteressen noch so einfach zu erkennen wäre, wenn die Medien noch relativ klar und eindeutig politisch positioniert wären, wenn…..
dann…
Aber "so einfach" ist es nicht mehr -weder bezüglich "der" Interessenslage des Individuums noch bezüglich "der" Interessenslage relativ großer und relativ stabiler Schichten der Bevölkerung noch mit der Übersichtlichkeit des "Großen und des Ganzen" in der Welt (hier die Guten (im sog. Westen), da die Bösen (in der UDSSR nebst Verbündeten), hier die wohlhabende "heimische Bevölkerung" in den westlichen Ländern , dort die "weitentfernten" Armen in der damals sog. 3.Welt.

Also,
Helmut Junge,
Zustimmung :" Nur Minderheiten- oder nur Reichenpolitik reichen nicht mehr".
.
Welche Politik, die sozialdemokratisch genannt werden könnte, würde denn reichen für….?
Z.B. reichen für eine Wählerzustimmung von 20 % plus X?

Oder, um die Kommentarüberschrift von Michael Westerhoff als Frage und abgewandelt aufzugreifen:

Interessiert sich die SPD derzeit für Vieles -nur leider nicht für ihre Wählerschaft?

Ich habe versucht zu umschreiben, daß es nicht nur problematisch zu sein scheint, , d a s Interesse des Publikums bezogen auf die Medien so zu ermitteln, so herauszuarbeiten, so zu definieren, daß sich darauf gestützt die finanzielle Überlebensfähigkeit einer vielfältigen Medienlandschaft sichern ließe, sondern daß es eben auch problematisch und eben nicht einfach ist, das Interesse eines relevanten Teiles des Publikums, hier der Wählerschaft, zu erkennen, zu definieren und entsprechende politische Ziele so zu formulieren, daß so relativ langfristig und relativ konstant mit der Zustimmung von 2o % plus X durch die Wählerschaft zu Gunsten der SPD gerechnet werden könnte.

Ich jedenfalls bin nicht in der Lage, über eine Medienkritik -sh. Interessen des Publikums- zugleich den Medienmachern gegenüber Ideen, Anregungen, Vorschläge zu machen, wie diese dauerhaft die m.E. noch existente vielfältige Medienlandschaft erhalten könnten (Anerkennung ihrer Gemeinnützigkeit, Ausbau ihres Digital-Geschäftes (sh.Erfolge der New-York-Times ??) noch bin ich in der Lage, "meiner SPD" zu sagen, wie es diese am besten, am ehesten schaffen könnte, wieder zu einer 20 % plus X Partei zu werden .

Ich neige zu der Annahme, daß der Versuch der SPD, Hartz IV "zu beerdigen", eine Mindestgrundrente zu sichern, wenn…, den Mindestlohn zu erhöhen, konsequenter und massiver als derzeit den sog. sozialen Wohnungsbau zu fördern, die sog. Erbschaftssteuer die Einkommenssteuer für "Höchsteinkommen" anzuheben, die Vermögenssteuer wieder zu beleben, den kostenlosen Besuch der Kindergärten, der Schulen, der Hochschulen durchzusetzen dazu führen könnte, , daß damit aus der Sicht der Wählerschaft ( 2o % plus X ?) ihren Interessen gedient werden würde.

walter stach
walter stach
5 Jahre zuvor

Ke
Ja, ich verstehe die die die derzeitige politische Position der Bundesregierung, denn um die geht es letztendlich und , nicht nur um den Willen der SPD oder um den der Jusitzministerin. Gibt es denn "die" Position der Bundesregierung oder nur die einzelner Minister? Was ist mit der Richtlinienkompetenz der Kanzlerin in dieser offenkundig für "die Zukunft des Landes" belangreiche Frage?

Ke
Kann es sein, daß dieses mich irritierende Verhalten der Kanzlerin, der Bundesregierung, und selbstverständlich auch das meiner SPD damit zu tun hat, daß die Medien diese Thematik, diese Problematik noch nicht so vehement und vor allem so publikums-/wählerwirksam aufgegriffen und aufbereitet hat, daß sich "die" Politik so verhalten kann wie sich derzeit verhält?

Ke
Ke
5 Jahre zuvor

@35
Ja, die Medien kommen erst langsam in Fahrt.
Ard und wdr haben intensiv über die Demos berichtet.

Herr Weber , Frau Barley etc kommen in den grossen Medien eher positiv rüber.
Aber die grossen Verlage sind auch die Hauptlobbyisten. Sie wollen kleine Konkurrenz verschwinden lassen. Die Strategien sind offensicntlich.

In twitter ist #luegenmanni weit vorne, andere engagierte Bürger haben im Internet hohe Aufrufzahlen.

Die Strategien werden in den o.g. Links dargelegt.

Das Thema ist techniklastig und hat keine Chance neben einer Schildkröte mit Plastiktüte.
Aber so langsam wird das Thema sichtbar. Deshalb wollten die Konservativen die Abstimmung vor den Demos durchziehen. Diese Sachen klingen alle wenig demokratiefördernd.

Die Live Übertraging eines Rechtsanwalts für Medienrecht hat 8000 Live Zuschauer. Da kommt so manches Fussballspiel nicht mit. Aktuell hat er 400.000 Abonnenten.

Das ist eine andere Welt. Die traditionellen Medien verabschieden sich.

https://youtu.be/1VxY2zm7dPs

Thorsten Stumm
5 Jahre zuvor

@Walter Stach
Die eigentliche Position der SPD zu dem Uploadfiltern und dem eigentlichen Problem eines funktionierenden Urheberrechtes ist sozialdemokratisch im besten Sinne. Pragmatisch, ausgewogen und liberal. Warum sich die Führung der SPD so vorführen lässt, einen Bruch des Koalitionsvertrages unwidersprochen lässt und die Generation Facebook, Instagram obne Not so gegen sich aufbringt ist mit rätselhaft….

ke
ke
5 Jahre zuvor

@35 W Stach
Es gibt wohl im Hintergrund massiven Lobbyismus. Insbesondere die richte Berichterstattung in den Blättern und Sendungen ist natürlich für die Politiker sehr wichtig.

Bei der Regierung und insbesondere bei vielen POlitikern ist es sicherlich auch die Arroganz der Macht.
Das wird mit Aussagen wie "Bots", "Mob" bzgl. junger Demonstranten ziemlich deutlich.
Der leere Saal während der Rede von Herrn Wölken zeigt auch Interesse am Thema und Herr Juncker hat sich ja auch schon mal mit "Das EU-Parlament ist lächerlich" geäußert.
https://www.youtube.com/watch?v=Fi2mgWa__pU

Dann haben sich sicherlich auch einige verrannt und das Thema nebenbei behandelt. Da ist eine Umkehr schwierig. Die EU-Parlamentsplätze in D gibt es dann nur über die Liste, d.h. man muss machen, was die Partei will und auch potenzielle Machtzentren bedingungslos unterstützen (z.B. Kommissionspräsident).

Herr Schulz hat bspw. auch eine Historie bei den Lux-Leaks.

Helmut Junge
Helmut Junge
5 Jahre zuvor

Ich kenne einzelne Liberale. Oft, nicht immer habe ich von diesen persönlich eigentlich sehr netten Menschen, ihr politisches Denken kennenlernen dürfen. Den Autor Michael Westerhoff verorte ich auch in diese Welt.
Mindestens geistige Nähe ist es aber auf jeden Fall. Auf FB sind wir zwar befreundet aber ich teile seine Meinung nicht.
So wie ich ihn verstehe, ist er sauer darüber, daß eine Putzfrau zur Zeit medial besser rüber kommt, als der Parteivorsitzende der FDP. Darauf bezog sich mein Kommentar28.
Mir selber hat diese Putzfrau insofern gut gefallen, weil sie etwas nachgerechnet hat, und bei ihrer Rechnung kam heraus, daß die Grundrente nur 40 Euro über den derzeitigen Hartz4-Satz liegt, und dann sagte sie, daß sie keinen "Respekt" wolle, sondern eine Rente, von der sie leben könne.
Ja tatsächlich, dieser Gedanke hat mir gefallen. Denn das weiß ja niemand, daß diese erdachte Grundrente, so gründlich gar nicht ist. Wenn ich Michael Westerhoff folge, interessiert das lt. Einschaltquote kaum jemanden. Mich aber schon, und ich bin ja auch nicht ganz zufällig Ruhrbaroneleser, trotzdem sozial denkender, wenn auch parteiloser Linker, und ich antworte ihm unter meinem Blickwinkel. Damit muß er leben.

abraxasrgb
abraxasrgb
5 Jahre zuvor

#neuland
Noch irgendwelche Fragen?

Nachlallen(sic!) aus der Echokammer des Bionade-Biedermeiers? 😉

Norbert Bolz schrieb schon vor Jahrzehnten vom Ende der Gutenberg Galaxis *schulterzuck*

paule t.
paule t.
5 Jahre zuvor

@ #16 Stefan Laurin, Zitat:
"@paule t.: Wer Menschen erziehen will, sollte Pädagoge und nicht Journalist werden."
sowie
@ #18, Autor:
"@paule t. Ganz Stefans Meinung. Ich bin kein Erzieher. Medien, die Menschen erziehen wollen, zum Beispiel zum guten Sozialisten, hatten wir ausreichend in diesem Land. "

Ist ja hochinteressant. Nur schrieb ich nicht von Erziehung, auch nicht etwas irgendwie dahin Intepretierbares der Art, Medien sollten bei ihren Konsumenten bestimmte Verhaltensänderungen erzielen o.dgl.

Positiv schrieb ich dagegen einfach davon, "Trends in größere Zusammenhänge [zu] stellen (wie eben Verkehr zu Umwelt), Hintergründe und Probleme auf[zu]zeigen, über Alternativen [zu] berichten". Das ist gewiss keine "Erziehung", sondern normale journalistische Tätigkeit.

Das grenzte ich negativ davon ab, lediglich "die unreflektierten Meinungen, Vorlieben und Ressentiments, die "die Leute" eh schon haben, einfach genauso unreflektiert zu spiegeln und zu verstärken". Gut, wenn es für Sie schon "Erziehung" ist, dem Publikum nicht einfach nach dem Mund zu reden, können Sie das natürlich so sehen. Halte ich aber für Quatsch, denn es handelt sich ja immer noch um erwachsene Menschen, die selbst entscheiden können, was sie mit den – möglicherweise zT unbequemen – Informationen dann machen.

Ich selbst würde es ganz im Gegenteil für eine Infantilisierung des Publikums halten, ihm nur genau das zu geben, was es hören will, und unbequeme Zusammenhänge wegzulassen.

——————————————–

nochmal @ #18, Autor:
"Natürlich bin ich dafür, auch bei SUVs, Zusammenhänge aufzuzeigen. "

Wenn das so ist, verstehe ich nicht, was das Problem sein soll, das Sie in ihrem Artikel schildern wollen.

Ja, klar, die ach so schlimme "Erziehung". Ist nur, s.o., Quatsch. Sondern schlicht die Modebeschimpfung für alles, was irgendwie Richtung "Vielleicht sollte man auch über Ökologie nachdenken" geht und nicht auch in Werbebroschüren der jewiligen Witrtschaftszweige stehen könnte.

puck
puck
5 Jahre zuvor

Dass das Thema soziale Gerechtigkeit für weite Kreise der Bevölkerung nicht interessant ist, kann man nicht sagen, falls nicht alle regelmäßig durchgeführten Umfragen darüber, was die Menschen in D so umtreibt, gefälscht sind, interessiert sich eine Mehrheit durchaus dafür, ob sie z. B. später mit ihrer Rente auskommen werden und ob das evtl. etwas mit der Lohnentwicklung zu tun hat (Jedenfalls mehr als die „Migrationsfrage“, die von den Medien in den letzten 2 Jahren überaus ausführlich behandelt wurde. Insofern liegt der Artikel nicht ganz daneben).
Es mag ja sein, dass es derzeit so viele versicherungspflichtig Beschäftigte gibt wie nie zuvor, allerdings viele davon zu einem erst kürzlich eingeführten Mindestlohn, der nicht wirklich zum Leben reicht, wenn er denn überhaupt tatsächlich überall gezahlt wird, was noch nicht so ganz raus ist.
Der Topos „rumjammern über nix“, der in dem Artikel zumindest zwischen den Zeilen anklingt, ist also nicht so ganz stimmig.
Dass die Zuschauerquote für die letzte Talkshow von Anne Will nicht so richtig aus dem Quark gekommen ist könnte vor allem daran liegen, dass sich die Zuschauer allmählich daran gewöhnt haben, dass das Thema soziale Gerechtigkeit in den Medien seit Jahren so verhandelt wird wie das Thema Farbe bei Blinden, was vermutlich daran liegt, dass kaum einer der Medienschaffenden selbst aus sogenannten „prekären Verhältnissen“ stammt. Dadurch bedingt wurde das „Prekariat“ vorwiegend als Restmasse wahrgenommen, von der man sich erstens absetzen muss, um sich nicht der Angst stellen zu müssen, womöglich selbst mal dazu zu gehören, seit Einführung von Hartz IV geht das ja ruckzuck, und die zweitens dringend belehrt !!! werden muss. So kam es auch in den Programmen der Öffentlich Rechtlichen zu unsäglichen Formaten, in denen unter dem Label „Schuldnerberatung“ vorgeführt wurde, wofür die „dumme, ungebildete Plebs“ so ihr Geld zum Fenster rauswirft, und unter „Ernährungsberatung“ wie sie ihre Gesundheit gefährdet (und womöglich unser aller Portemonnaie durch Belastung der Krankenkasse!).
Der Vorwurf, die Medien würden das Geschäft der SPD betreiben, ist insofern richtig, schließlich war es doch die SPD, die die Agenda 2010 erfunden hat und damit die Spaltung der Gesellschaft in einem Maß voran getrieben hat, die noch nicht einmal 16 Jahre „geistig-moralische-Wende“ vermocht hatten.
Sollte tatsächlich jetzt ein Umschwung stattgefunden haben – was ich stark bezweifle – wurde es mal langsam Zeit.
Die kommerziellen Medien bedienen nämlich längst den Zuschauergeschmack bis zum Erbrechen und die Öffentlich Rechtlichen, deren Auftrag eben nicht Bedienung des Zuschauergelüsts sondern Information ist, sind inzwischen nicht allzu weit davon entfernt.

Und nur nebenbei: Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, war der Star der letzten Talkshow von Anne Will nicht ein Hipster aus Berlin-Mitte sondern eine Putzfrau, die tapfer ein bisschen Erdhaftung in die üblicherweise etwas wolkige Diskussion gebracht hat.

Das ist natürlich ein bisschen peinlich für jemanden, der am Thema soziale Gerechtigkeit nicht so richtig interessiert ist aber zu feige für ehrlichen Snobismus und deshalb den Publikumsgeschmack vorschiebt – was immer das sein mag.

Thorsten Stumm
5 Jahre zuvor

@Michael Westerhoff
Interessante Analyse die ich mit Deiner zurecht deckt…auch wenn die Lilalaunebären das hier anders sehen…
https://meedia.de/2019/03/07/zeitungen-in-der-krise-verlage-in-not-ralf-dieter-brunowsky-ueber-die-hausgemachte-pressedaemmerung/

ke
ke
5 Jahre zuvor

@44 M Westerhoff:
Kreativwirtschaft? Das sind natürlich viele Akteure aus den unterschiedlichsten Märkten mit sehr unterschiedlichen Interessen, je nach Position in der Wertschöpfungskette.

Ich gehe davon aus, dass die großen bekannten Marken profitieren könnten, die kleinere würden im Netz verschwinden.

Wie soll denn das besser aussehen? Und durch welche Regelung bzw. durch welches Szenario sollten insbesondere die Ersteller des Contents besser gestellt werden.

Wenn ich Content Ersteller aus einer Nische ärgern will, brauche ich nur das Thema Verwertungsgesellschaft erwähnen :-).
Sie werden also in den wahrscheinlich kommenden Szenarien nicht die Profiteure sein.

ke
ke
5 Jahre zuvor

Hier ist eine Aussage zu dem Thema, das die mir bekannten Szenarien unterstützt, die eher die großen Verlage etc. als Profiteure sehen.

https://youtu.be/Ay-DFGcPgNk?t=115

puck
puck
5 Jahre zuvor

@Michael Westerhoff '#44
Für mehr soziale Gerechtigkeit Steuern runter? Soll das ein Witz sein?

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
5 Jahre zuvor

Walter Stach
"Livestylprodukt….., weil das "das Publikum" so will? Dann wäre die These von Michael Westerhoff widerlegt oder?
Mir scheint, dass Ihre Aussage nicht auf "das" Publikum allgemein bezogen werden kann.

Damit wäre ein weitere Anlass, gegeben, dem vom Michael Westerhoff verwandten Begriff " das Publikum" kritisch zu hinterfragen."

Kritischer sehe ich die Behauptung zu "den Medien". Was ein gebührenfinanziertes Medium, "das einfach da ist" (Netflix über den ÖR), oder ein werbefinanziertes, oder ein von Abonnements lebendes Medium publiziert, dürfte von der generierten Höhe der Einkünfte und der angenommen Erwartungshaltung der Zahlenden abhängen, insbesondere dann, wenn die Zahlmeister Alternativen haben.
Die Gleichförmigkeit unserer Medien kann dann nicht überraschen. Eine Regierung, die es für ihre vornehmste Aufgabe hält, der Industrie die Auftragsbücher zu füllen und Zeitungen und Sender, die teure Reklame verkaufen wollen, konkurrieren um die selbe Kundschaft. Da kann dann auch unwidersprochen die Verschrottung neuer Autos gefordert werden, weil sich die Standards alle zwei Jahre ändern. Das erwünschte Wellnessfeeling wird in diesem Beispiel durch die widersinnige Behauptung, das ganze wäre auch noch irgendwie ökologisch und gegen die Industrie, als Konsument wäre man also umweltbewußt, kritisch und modisch immer up to date, gestillt.

Unsere Ära wird (nicht nur) in Sachen Umweltschutz noch einmal als politisch grenzdebil und konsumfixiert rezipiert werden.

paule t.
paule t.
5 Jahre zuvor

@#43 Autor, Zitat: "Meine These ist: Wenn es um SUVs in Massenmedien geht, wird das Thema zwangsläufig mit Umwelt verknüpft. Ein Service-Journalismus, der Modell vorstellt und natürlich kritisch betrachtet und vergleicht, existiert faktisch nur in Autozeitungen."

Dass das zwangsläufig so ist, würde ich ohne eine genauere Betrachtung erst mal anzweifeln. Dass es sehr häufig so ist, mag sein – und wissen Sie was? Das ist gut und richtig so. Denn Treibstoffverbrauch und damit das Thema CO2-Ausstoß und folgend Klimawandel, ferner Ausstoß von Schadstoffen wie Feinstaub etc., Flächenverbrauch usw., also gleich mehrere wichtige Umweltthemen, sind nunmal Zusammenhänge, die das Thema Verkehr objektiv einfach hat. Und bei dessen problematischen Aspekten steht nun mal der motorisierte Individualverkehr obenan, und innerhalb dessen wiederum die SUVs. Über solche objektiv bestehenden Zusammenhänge auch regelmäßig zu berichten, ist kein Fehler, sondern Aufgabe von Journalismus.

Dass Texte, die solche Zusammenhänge ausblenden, hauptsächlich in dem bedruckten Papier erscheinen, deren Geschäftsmodell genau das ist, finde ich dann recht logisch.

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