Von Mizgin Bilmen. Mein Geld materialisiert sich in Dingen, und diese Dinge decken meinen Horizont; danach breitet sich das Geld um mich herum aus, in Form von Zahnbürste und Bett, Zucker und Deodorant, den Gläsern im Schrank, dem Parkettboden, dem hässlichen Wandschrank mit den weißen Türen. Das Sofa ist mein Geld. Der Computer. Die Bettdecke. Alles. Die 19 Grad Celsius in meiner Wohnung sind mein Geld. Das Licht ist mein Geld. Das Klo ist mein Geld. Die Bücher, die Blätter, die Spiele. Die Pornos. Die Ohrstäbchen. Die Teppiche. Der Abfall ist mein Geld. Ich bringe den Abfall raus, also mein Geld, also meine Zeit, also mein Leben, und schmeiße es in den Container. Ich bezahle fürs Wegwerfen. Ich bezahle dafür, nicht zu haben. Ich bezahle dafür, nicht zu besitzen. Ich bezahle für Abwesenheit. (Matias Faldbakken)
Und so denke und quatsche ich fröhlich vor mich hin, wo ich doch selbst ein Kind der libertären Bewegung der Moderne bin, ohne mich je bewusst dazu entschieden zu haben und ich weiß doch, dass auch ich immer noch an unaufgelösten inneren Wiedersprüchen kranke.