Langjährige Leser der Ruhrbarone dürften wissen, dass ich ein bekennender ‚Onlineshopper‘ bin. Seit Jahren schon kaufe ich viel über das Internet, habe früher selber auch mal für ein paar Jahre einen Fanartikelversand bei Ebay betrieben. Und auch wenn es sowohl bei Einkäufen als auch bei Verkäufen über die diversen Wege hin und wieder einmal Enttäuschungen gab, bin ich in Anbetracht der Vielzahl von Transaktionen, die ich seit Anfang des Jahrtausends über das Netz abwickle, mit der aktuellen Situation in diesem Bereich eigentlich sehr zufrieden.
In dieser Woche aber, da habe auch ich nicht schlecht gestaunt, was einem beim Onlineshopping so alles blühen kann, selbst wenn man dabei, wie ich, relativ vorsichtig vorgeht.
Beim Stöbern durch das aktuelle Angebot bei Amazon erblicke ich zu Jahresbeginn eine Herren-Winterjacke, die mir auf Anhieb sehr gut gefiel. Sie lag preislich im Rahmen und war zum Glück auch in meiner Größe verfügbar. Zweifel kamen mir, da das Produkt aus Asien von einem dortigen Händler verschickt werden sollte. Meine Erfahrungen mit der Plattform ‚Wish‘ im Hinterkopf, ließen mich besonders kritisch auf Größenangaben und weitere Händlerangaben blicken. Doch alles passte soweit. Der Händler hatte in der Vergangenheit akzeptable Bewertungen erhalten, der angegebene Brust- und Taillenumfang sowie die Ärmellänge der Jacke versprachen eine gute Passform. Die prognostizierten rund drei Wochen Lieferzeit störten mich daher in diesem Zusammenhang nicht. Also habe ich zugeschlagen.
In der Mitte der angegebenen Lieferfrist erhielt ich plötzlich eine E-Mail, dass mir der Kaufpreis komplett erstattet werden würde, da das Paket auf dem Transportweg leider verlorengegangen sei und kein Ersatzartikel beim Verkäufer mehr verfügbar wäre. Mich wunderte das, denn laut Onlinetracking bewegte sich die rund eine Woche zuvor verschickte Lieferung weiter in meine Richtung. Der retournierte Geldbetrag ging in der Vorwoche wie angekündigt auf meinem Konto ein. Das Paket wurde zu diesem Zeitpunkt laut Onlinetracking gerade vom hiesigen Zoll abgefertigt. Ich war also gespannt auf den weiteren Ablauf.
Ein neuerlicher Check des Verkäufers ergab zu Wochenbeginn, dass dieser inzwischen kein Angebot bei Amazon mehr online hatte.
Am gestrigen Dienstag erhielt ich dann die Ware aus Fernost. Zumindest dachte ich das. Mir war allerdings bei erster Inaugenscheinnahme der Lieferung sofort klar, dass dieses ‚Paket‘ garantiert keine Herren-Winterjacke in Übergröße enthalten würde, denn es wurde lediglich ein kleiner Plastik-Umschlag geliefert, der in keiner Weise der erwarteten Größe entsprach. Ein Blick hinein legte dann ein winziges Paar Damen-Socken frei (siehe Foto oben).
Da habe ich ja wohl noch einmal Glück gehabt, war mein zweiter Gedanke nach der ersten Verwunderung über den Inhalt der Lieferung. Wäre der Betrag nämlich nicht schon wieder erstattet worden, ich hätte ein ganz schönes Problem gehabt zu argumentieren, dass ich vom Verkäufer statt einer Jacke lediglich ein paar im Vergleich völlig wertlose Damensocken erhalten habe. Der Ärger wäre hier wohl vorprogrammiert gewesen, denn die Paketzustellung ist laut Onlinetracking ja planmäßig erfolgt.
Wer oder was nun genau dafür verantwortlich war, dass mir der Betrag ‚kampflos‘ schon vor der Zustellung erstattet wurde, weiß ich nicht. War es ein reiner Zufall, oder wurde der Anbieter schlicht ‚aussortiert‘? Man weiß es nicht. Fest steht für mich nach diesem bemerkenswerten Erlebnis aber auch so, dass ich mit Bestellungen aus Asien, auch wenn sie über den scheinbar sicheren Weg über Amazon kommen, in Zukunft noch deutlich vorsichtiger sein werde.
Auch nach Jahren des Onlineshoppings lernt man immer noch dazu… Zum Glück war es diesmal eine recht schmerzfreie Erfahrung, die zumindest keinen finanziellen Schaden verursacht hat. Jetzt muss ich nur noch jemanden finden, dem diese winzigen Damensocken von Nutzen sein können. 😉