Nora Kröger studiert Sinologie und Medienwissenschaften an der Ruhr Uni. Und macht eine Online-Umfrage zum Steigerlied.
Und die läuft nicht gut. Weswegen wir sie verlinken sollen. Machen wir gerne. Die Hauptfrage der Umfrage: Die Bedeutung des Steigerlieds im Ruhrgebiet. Ich denke mal, sie ist nicht mehr groß. Kaum jemand kennt noch einen Bergmann persönlich. Das Steigerlied steht für die Vergangenheit des Ruhrgebiets. 2018 macht die letzte Zeche zu und dann ist es mit der teuren Folkloreindustrie vorbei.
Als Kind, mein Opa war Schießmeister auf Moltke in Gladbeck, fand ich die Zeile „denn sie tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht“ immer lustig. Weil man das Wort „Arsch“ ja als Kröte nicht in den Mund nehmen durfte – und schwupp: Da sangen es die Erwachsenen.
Hier geht es zur Umfrage…Klick
es ist mir sowas von Wumpe, was irgendwelche zugereisten kennen oder nicht kennen. das steigerlied ist fuer mich immer noch die hymne im pott. mein opa war auf monopol und wurde zu dem lied vom bergmannschor in seine letzte grube runtergelassen. tradition heisst nicht ein erzkonservatives und denkbefreites etwas zu sein, sondern es geht auch darum das feuer der vorfahren weiter zu geben, damit die naechsten generationen wissen, wer ihnen das alles ermoeglicht hat.
In diesem sinne: Umfrage my ass!
was eine kleine Welt, habe dann ueber die Ruhrbarone rausgefunden, dass die Umfrageerstellerin bei mir um die Ecke studiert, sprich in Taipei. Da werden wir dann wohl mal das Steigerlied vor Ort anstimmen muessen 😉
Obwohl ich nie Untertage gearbeitet habe und auch sonst nicht zur Nostalgie neige, dieses Lied berührt mich heute noch zutiefst. Ich habe es in meiner Kindheit nicht nur oft gehört, ich verbinde ganz konkrete Erinnerungen damit. An die Männer mit den immer irgendwie schwarz umränderten Augen, an die Taubenställe und die Taubenväter in meiner Nachbarschaft, an die Geschichten von Untertage, denen ich als Kind gelauscht habe wie aus einer fremden Abenteuerwelt. Das ist schlicht und einfach mein Heimatlied.
Obwohl nur von 1954-1957 auf Zeche Ernestine , finde ich das Steigerlied toll.
Lieber Stefan Laurin,
ich bin Soziologe. Ich würde empfehlen, dass Du Deine persönliche Meinung zum Steigerlied in einen Kommentar schreibst und nicht in den ‚redaktionellen‘ Text, da Du ansonsten mit Deiner persönlichen Meinung die Umfrage von Nora Kröger verfälschst. Damit wäre ihr nicht geholfen…
@Bochumer: Lieber Bochumer, unsere Leser und Leserinnen lassen sich von meiner Meinung nicht beeinflussen. Nie. Ein Blick in die Kommentare zeigt: Die schreiben und denken was sie wollen. Und deshalb sind wir ja auch so glücklich, sie als Leser zu haben. 🙂
Also mein Patenonkel war Steiger und für mich ist das bei einem Grönemeyerkonzert immer das Zeichen das Herbert jetzt Bochum spielt, er singt als Intro häufig die erste Strophe. Wird hoffentlich im Juni auf Schalke auch so sein….
hier ist übrigens der Link dazu
@ Stefan Laurin: Und wenn Du gerade durch deine Steigerlied-skeptische Äußerung Steigerlied-Optimisten überproportional zur Teilnahme provozierst? Gesteh mir bitte ein wenig soziologisch-empirische Methodenkompetenz zu…
Und: Meinungen beeinflussen IMMER auf irgendeine Art – die Meinungen anderer bestätigend/festigend oder sie ändernd!!!
@Bochumer: Wenn man etwas in einem meinungsfreien Umfeld veröffentlichen möchte, ist dieses Blog sicher nicht die richtige Adresse 🙂
Ich kenne das Ruhrgebiet nur aus dem Zugfenster gesehen, und ich muss beim Steigerlied an Müntefering denken.
Steigerlied! YEAH! Es lebe der Pott!
[…] kennen müßten („Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt“). Den Link hab ich bei den Ruhrbaronen gefunden, da gibt es noch ein paar nette Kommentare. Würdet ihr so nett sein […]
Eigentlich finde ich das Steigerlied toll. Wir haben doch sonst keine Folklore. ausser „Bochum“ oder Axel Rusi Pell. Aber seit ich die Einleitung von diesem Laurin gelesen habe, finde ich das auch Scheisse. Mist-Folkloreindustriefolklore…
@Mardermann,
Ich auch, aber beeinflussen sollte dieser Laurin mich trotzdem nicht.
Ich komme mir vor, wir an der Wahlurne, und alle Parteien wollen, daß ich sie wähle. Ich entscheide mich jetzt aber für Axel Rudi Pell.
So ganz unbeeinflußt. Geht doch. Schließlich habe ich den gar nicht gekannt.
Das Steigerlied ist übrigens viel älter als der Ruhrpott, finde ich gut, aber ich habe ja auch genügend Kritiker, was meinen Musikgeschmack betrifft.
Will heißen, heißt nichts, wenn ich was gut finde.
Stille Nacht kann ich aber gar nicht mehr hören.
Ich höre gerne Mari Boine, The Tigerlillies, manchmal Eels, wenn ich so drauf bin.
Früher war da PinkFloyd, The Doors und auch Animals dabei.
Hab ich wen Vergessen? Ach, The Dubliners.
Der Stefan sollte mal auf so was achten.
Ach, Musikgeschmack ist gar nicht soo wichtig, finde ich. Aber wo ich gerade schomma hier bin: Tigerlillies kenne ich nicht, der Rest geht durch, würde ich sagen. Ausser Dubliners, das ist wie Steigerlied.