Memento Odesa. Eine Hommage

Memento Odesa: Sebastian Studnitzky und Odesa Symphonic Orchestra by (c) Alina Dichkova

„Odesa ist eine wahnsinnig schöne Stadt, die Sonne hat geschienen, man hat ständig vergessen, dass Krieg ist. Und abends gingen die Sirenen los.“ Das Odesa Philarmonic Orchestra spielt in der Christuskirche Bochum zusammen mit dem Pianisten Sebastian Studnitzky eine Hommage an die Stadt und ihre Bewohner, an die Ukraine und ihre Kultur. Und an die europäische Idee.

Im Sommer letzten Jahres ist Sebastian Studnitzky (52), Jazzer aus Berlin, in die Stadt gefahren, in der sich Europas Geschichte verdichtet wie in kaum einer anderen: Die Hafenstadt am Schwarzen Meer, Ende des 18. Jahrhunderts gegründet, war immer ein Freigeist unter den Städten Europas, hier trafen und liebten und stritten sich Ukrainer und Hohenzollern, Russen und Rumänen, Deutsche und Bulgaren, Juden, Christen und Muslime. Ein Freihafen, der zur europäischen Kultur-Metropole geworden ist, aber auch zum Schauplatz grausamer Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung – 1941 ermordeten deutsche und rumänische Truppen weit mehr als 30 000 Juden der Stadt.

Die heute von Putins Russland unter Beschuss genommen wird. Raketen-Einschläge, Drohnen-Angriffe, ermordete Zivilisten. Und viel zerstörte Kultur, sehr viel. Offenbar ist sie es, auf die Putin zielt, auf die Vielfarbigkeit dieser Stadt, auf ihre mediterrane Lässigkeit, ihr Laissez Faire. Und ihr Erinnerungsvermögen.

Verklärungskathedrale Odessa nach der russischen Attacke vom 23. Juli 2023 by cc 4.0 armyinform.com.ua

Bereits vor Putins Bombardements hatte Sebastian Studnitzky – Komponist und Jazz-Trompeter, Kurator und Pianist, er ist einer der großen Musiker in Europa, die in beiden Sparten brillieren, im Jazz und in der Klassik – mit dem Philharmonikern in Odesa zusammen gearbeitet. Jetzt, wo es der Live-Ticker ist mit den Nachrichten, der jede Musik wie ein Metronom begleitet, haben sie ihr Projekt vorangetrieben, es weitergeschrieben und -komponiert:

Die über 20 Musiker auf der Bühne – Studnitzky und das Kammerorchester der Philharmoniker – spielen eine modern-klassische Hommage an die Stadt, an ihre Bewohner und ihre Kultur, an ihren Überlebenswillen und ihren Mut, an ihre Phantasie und ihren Trotz. Eine Hommage an alle, die Putin widerstehen mit allem, was sie haben, mit ihrer Musik und ihrem Leben.

Es wird emotional werden. Ein Abend, der hören lässt, wie ein Europa klingt, das sich gegen Putin verteidigt. Der Erlös des Abends geht an lokale Hilfsorganisationen in der Ukraine.

Mit

Odesa Philharmonic Orchestra | Maestro Volodymyr Dikiy, Dirigent
Sebastian Studnitzky | Piano & Trompete
Anastasiia Pokaz | Gesang
Andrii Pokaz | Piano
Paul Kleber | Bass
Tim Sarhan | Drums

Memento Odesa
Freitag 29. November | 20 Uhr

Sebastian Studnitzky, Odesa Philharmonic Orchestra

VVK 30 / 15 € zzgl. Gebühren | Der Ticket-Erlös geht an lokale Hilfsorganisationen in der Ukraine | Tickets in allen VVK-Stellen bundesweit oder gleich hier klicken

 

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