Minus ein Punkt Wochenende für die Moskitos

Die Nummer 13 der Essener Moskitos. Leonhard Niederberger, 19jähriges Eishockeytalent aus den Reihen der Düsseldorfer EG. Zeigt sein Können sonst in der DEL und DEL2. (Foto: Simon Ilger)
Die Nummer 13 der Essener Moskitos. Leonhard Niederberger, 19jähriges Eishockeytalent aus den Reihen der Düsseldorfer EG. Zeigt sein Können sonst in der DEL und DEL2. (Foto: Simon Ilger)

Nach der starkem kämpferischen Leistung im Auswärtsspiel in Erfurt, in welchem man trotz 0:2 und 2:4 Rückstand nach den ersten beiden Dritteln noch als Sieger nach Verlängerung das Eis verließ, empfingen die Moskitos heute den Tabellenfünften aus Halle an der Saale am Essener Westbahnhof. Die Stechmücken konnte wieder auf Julian Airich zurückgreifen, der seine Sperre aus dem Spiel in Tilburg abgesessen hatte und auch Leonhard Niederberger von der Düsseldorfer EG, sowie Melvin Schumacher aus dem eigenen DNL2-Team unterstützten die Mannschaft von Frank Gentes erneut.

Nachdem man am Freitag nur zwei Punkte einfahren konnte, der EHC Neuwied die Icefighters aus Leipzig in heimischer Halle jedoch mit 6:4 schlug betrug der Abstand auf Platz acht und damit den letzten Play-off-Platz nun acht Punkte anstatt nur sieben. Das ganze zusätzlich noch bei einem Spiel weniger für Neuwied. Die Moskitos gingen hochmotiviert und äußerst druckvoll ist Spiel, bereits nach 15 Sekunden tauchen die Essener das erste Mal gefährlich vor Saale Bulls-Goalie Sebastian Albrecht auf und so sollte es weitergehen. Quasi im Minutentakt erspielte sich die Mannschaft um Kapitän Jan Barta gute Chancen. Insbesondere die erste Reihe mit eben jenem Barta, sowie Top-Scorer Michal Velecky und dem jungen Leonhard Niederberger aus Düsseldorf sorgte für reichlich Wirbel vor dem Tor der Mannschaft aus Halle. So gut das Spiel nach vorne gestaltet wurde, um so schlechter war die Leistung im eigenen Drittel. Sehr viele unnötige Puckverluste brachten die Saale Bulls immer wieder ins Spiel und forderten den erneut sehr stark spielenden Justin Schrörs im Essener Tor zu mehreren Glanztaten. In der vierten Minute rettet der Pfosten die Essener vor einem Rückstand.

Nachdem in den vergangen Wochen mehrfach über die Leistung der Schiedsrichter aus den Niederlanden diskutiert wurden und allen voran Frank Gentges diese für den ein oder anderen Punktverlust verantwortlich machte, zeigten heute die Herren Schmidt, Jasik und Schmidt in den schwarz-weiß gestreiften Trikots, dass eine schlechte Spielleitung keine Frage der Herkunft ist. Nachdem die Linesmen zwei Mal einen klaren Wechselfehler der Saale Bulls nicht erkannten, griff Hauptschiedsrichter Eugen Schmidt beim dritten Wechselfehler der Gäste selbst zur Pfeife, unterbrach das Spiel und schickte einen Hallenser auf die Strafbank. Aufgrund guter Torhüterleistungen und teilweise eklatanter Abschlussschwäche auf beiden Seiten ging es folgerichtig torlos in die erste Drittelpause. Die Moskitos waren im ersten Drittel das spielbestimmende Team und hatten mehr als ein Dutzend gute Gelegenheiten verdient in Führung zu gehen.

Das zweite Drittel beginnt mit einer doppelten Strafzeit für die Gäste und damit fast zwei Minuten 5:3-Überzahl für die Moskitos. Zählbares kommt dabei jedoch nicht rum. Die Pause sorgte jedoch dafür, dass sich alles etwas stabilisierte, insbesondere die Essener Defensivarbeit, als auch die Leistung der Schiedsrichter. Weiterhin erspielen sich beide Team gute Chancen, Essen ist noch immer etwas druckvoller, jedoch vermag niemand den Puck im Tor von Sebastian Albrecht unterzubringen und so bleibt auch das zweite Drittel torlos.

Zu Beginn des dritten Drittels kommen die Saale Bulls etwas besser aus der Kabine und noch in der ersten Minute nach einer scharfen Hereingabe vor das Tor von Justin Schrörs ist der Puck plötzlich hinter der Linie. Hauptschiedsrichter Schmidt entscheidet auf Tor, beratschlagt sich anschließend jedoch mit seinen Linienrichtern und nimmt das Tor dann doch zurück, weil es mit dem Schlittschuh erzielt wurde. In der 50. Minute ist es jedoch soweit. Jan Barta gewinnt ein Bully im eigenen Drittel, beim Versuch die Scheibe anschließend in Richtung Mitteldrittel zu spielen gelangt diese jedoch direkt zu den Saale Bulls und Matt Abercrombie drischt den Puck an Justin Schrörs vorbei in die Maschen. Die Moskitos versuchen nun alles den Ausgleich zu erzielen, sind im Angriffsdrittel aber häufig zu unkonzentriert oder hektisch. Eine gute Minute vor Schluss muss der Hallenser Travis Martell wegen Stockcheck auf die Strafbank und Frank Gentges nimmt seinen Goalie vom Eis. Jedoch auch die 6:4-Überzahl bringt keinen Erfolg, im Gegenteil, die Saale Bulls können sich befreien und zehn Sekunden vor Schluss den Puck im verwaisten Essener Tor unterbringen.

Erneut sahen die leider nur spärlich erschienenen 517 Zuschauer ein gutes, faires Oberligaspiel am Essener Westbahnhof, jedoch ohne glückliches Ende für die Stechmücken. Auch in diesem Spiel schlugen die Moskitos sich erneut selbst. Über lange Zeit des Spiels war man das spielbestimmende Team, eine katastrophale Chancenverwertung sorgt jedoch für den ausbleibenden Lohn. Dieses Problem begleitet die Essener nun bereits seit einigen Spielen. Da der EHC Neuwied heute beim Herne EV ebenfalls verloren hat, bleibt es bei acht Punkten Rückstand auf den letzten Play-off-Platz. Die Neuwieder haben jedoch ein Spiel weniger als die Moskitos. Bei noch elf zu spielenden Spielen, darunter zwei Mal gegen den überragenden Spitzenreiter Duisburg, sowie gegen den Tabellenzweiten aus Herne und die starken Hannoveraner Teams muss Frank Gentges die Ladehemmungen seiner Stürmer schnell in den Griff bekommen, will man noch eine realistische Chance auf eine Play-off-Teilnahme waren.

Am kommenden Freitag sind die Hannover Scorpions zu Gast am Westbahnhof, bevor es dann am nächsten Sonntag in die niedersächsische Landeshauptstadt geht und man ebenfalls die Schläger mit den Scorpions kreuzt. Das bekannteste der Hannoveraner Teams ist aktuell Tabellensiebter und hat nur drei Punkte Vorsprung auf Neuwied. Jedoch auch nach oben ist der Abstand nur gering. Der Tabellenfünfter und  Lokalrivale, die Hannover Indians sind nur zwei Punkte voraus, der heutige Sieger am Essener Westbahnhof, die Saale Bulls aus Halle haben auf dem begehrten vierten Tabellenplatz – welcher für Heimrecht im ersten Spiel der ersten Play-off-Runde sorgt – nur vier Punkte Vorsprung auf die Skorpione.

Tore:

0:1 (49:47) Abercrombie (Martell, Bigam)

0:2 (59:51) Langhammer (S. Albrecht) EN

 

Strafen:

Essen 4 – Halle 10

 

Zuschauer:

517

 

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