Mit einem ‚richtigen Statement‘ ist es beim BVB längst nicht getan!

Das Stadion des BVB in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Am Dienstag siegte der BVB, drei Tage nach der peinlichen Vorführung beim 0:4 gegen den FC Bayern München an gleicher Stelle, in der UEFA Champions League gegen Newcastle United im Westfalenstadion nach überzeugender Leistung mit 2:0 (1:0) und erhielt sich dadurch die Chance auf ein Weiterkommen am Ende der Gruppenphase in die K.o.-Phase der Königsklasse. Das tat den zuletzt gedemütigten Seelen der Borussen natürlich sehr gut. Sowohl Fans als auch Beteiligte atmeten nach Spielschluss regelrecht auf und äußerten sich erleichtert. Zu Recht!

Schließlich war der Druck im Vorfeld der Begegnung groß und die Dortmunder hielten diesem diesmal Stand, nachdem sie zuletzt häufiger versagt hatten, wenn die Erwartungshaltung groß war. Erinnert sei hier nur an das vergurkte Meisterschaftsfinale im Mai, als es die Schwarzgelben nicht schafften im finalen Heimauftritt dem FSV Mainz 05 zu besiegen, für den es sportlich nicht einmal mehr um etwas ging, oder auch an die Pleite gegen die Bayern am Wochenende. Diesmal war es anders, trotzdem sollten sie in Dortmund jetzt nicht wieder die gleichen Fehler machen wie zuletzt.

Wenn man heute aktuelle Statements von Manager Sebastian Kehl liest bzw. hört, der untere anderem von einem ‚richtigen Statement‘ spricht, dann muss einem als BVB-Fan direkt wieder Angst und Bange in Bezug auf die kommenden Aufgaben werden. Kehl sah nach dem Sieg gegen Newcastle sogar schon wieder Grund einiges von der Kritik des vergangenen Wochenendes ‚zu revidieren‘. Das sollten sie teamintern aber besser nicht annehmen, denn viel zu häufig haben sie sich an der Strobelallee zuletzt nach guten Auftritten in einer gefährlichen Selbstzufriedenheit gebadet, was viel zu häufig dazu führte, dass der kommende Auftritt der Mannschaft direkt wieder in einer Enttäuschung mündete.

Das steht auch diesmal wieder zu befürchten, denn der Sieg gegen Newcastle, so schön er auch war, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der BVB bisher noch nichts erreicht hat. Nach zehn Spieltagen beträgt der Rückstand auf die angestrebte Tabellenspitze in der Bundesliga für die Borussia bereits beachtliche sieben Punkte. Am Wochenende geht es zum VfB Stuttgart, eine der Überraschungsmannschaften der bisherigen Saison. Und alles andere als ein Sieg im Schwabenland droht den Rückstand weiter anwachsen zu lassen.

Auch in der Champions League ist das angestrebte Weiterkommen nach der Gruppenphase, trotz Platz eins nach vier Spieltagen, alles andere als sicher. Bei noch ausstehenden Spielen in Mailand und daheim gegen Paris, muss der BVB auch in den kommenden beiden Duellen alles geben, um überhaupt noch weitere Punkte erobern zu können. Mit den bisherigen sieben Punkten wird es keinesfalls für einen der ersten beiden Plätze in der Gruppe reichen.

Bei aller berechtigten Freude über die gelungene sportliche Antwort nach der Bayern-Pleite, darf der BVB in den kommenden Tagen aber auch nicht ein Bisschen nachlassen, wenn er die selbstgesteckten sportlichen Ziele erreichen will. Und leider zeigte die Vergangenheit häufig, dass die Mannschaft zu schnell zur Selbstgefälligkeit neigt. Volle Konzentration ist also auch weiterhin angesagt. Mit einem ‚Statement‘ nach einer Demütigung ist es für die Dortmunder Profikicker längst nicht getan.

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