Im Alltag nehmen wir Düfte oft nur unbewusst wahr. Wie wichtig sie für unser Leben und Überleben sind, zeigt der Zellphysiologe und Duftforscher Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt von der Ruhr-Universität Bochum gemeinsam mit der Autorin Regine Dee im Sachbuch „Die Lust am Duft. Wie Gerüche uns verführen und heilen“.
Auf 141 Seiten geben die Autoren interessierten Laien einen umfassenden und unterhaltsamen Einblick in die Rolle der Düfte unseres Lebens: wie sie uns glücklich machen, uns vor Gefahren warnen oder uns dazu animieren, mehr Nahrungsmittel zu kaufen als wir benötigen. „Wir sollten mit offener Nase durch die Welt gehen, nicht nur mit offenen Augen und Ohren“, betont Hatt und erläutert: „Wenn wir uns in einem Raum nicht wohl fühlen, liegt es vielleicht einfach am Duft, der einem nicht gefällt.“
Duftrezeptoren sitzen nicht nur in der Nase
Duftrezeptoren befinden sich nicht nur in der Nase. „In allen Körperzellen, in denen wir nachgesehen haben, haben wir einige der Duftrezeptoren aus der Nase gefunden“, berichtet Hatt. Im Buch erklärt er mit Regine Dee die neuen Forschungsarbeiten an der Ruhr-Universität und wie man Düfte in der Diagnostik und Therapie nutzen kann, beispielsweise bei Krebs- und Atemwegserkrankungen oder um das Haarwachstum zu beeinflussen. „Über die Aktivierung der Duftrezeptoren in der Haut können wir bereits das Hautwachstum anregen und so Wunden um 40 Prozent schneller heilen lassen“, sagt Hatt.
Das Sachbuch ist gedruckt und als E-Book erhältlich. Zum großen Teil entstand es aus den Kolumnen „Hatts Dufte Nase“, die in den letzten Jahren bei Spektrum.de. erschienen sind. Regine Dee und Hanns Hatt haben diese kurzen Beiträge ergänzt und aktualisiert. In ihrem Buch erklären sie zunächst, wie das Riechen funktioniert, und laden dann ein auf eine spannende Reise in die Welt der Düfte, die unser Wohlbefinden auch beeinflussen, wenn wir sie gar nicht bewusst wahrnehmen.