Auf den ersten Blick sind Flip Ferocious und Akzent One ein ungleiches Paar. Der eine vollbärtig, groß gebaut und ausgestattet mit einer tiefen, bassigen Stimme. Der andere von eher kleiner Statur, helles, markantes Stimmorgan. Nun haben die zwei Ruhrpott-Rapper aus Dortmund und Witten ihre erste gemeinsame EP „Momentaufnahme“ gedroppt. Und den Ruhrbaronen kurz ein paar Worte dazu gesagt.
Ihr macht seit einem knappen Jahr Musik zusammen. Wie kam es dazu?
Akzent One: „Unser erster gemeinsamer Track „Duftmarke“ war eine spontane Aktion, nachdem Flip mich gefragt hat, ob wir nicht mal zusammen einen Track machen wollen.
Flip Ferocious: „Man kennt sich halt von Jams als auch vom persönlichen Umfeld. Da lag eine Zusammenarbeit nah.“
A.: Vor allem auf Live-Gigs von SBK Basement, bei denen auch unsere EP erschienen ist, sind wir uns über den Weg gelaufen.
Euer Stil ist recht verschieden. Wie lief die Zusammenarbeit zwischen euch? Gab es auch mal Reibungspunkte?
F.: Das lief eigentlich alles reibungslos ab. Bei den veröffentlichten Tracks handelt es sich auch um ursprüngliche Solo-Tracks. Wir hatten jeweils ein paar Songs auf der hohen Kante, die im Zuge von etwas größeren Projekten liegen geblieben sind.
A.: Alle Tracks bis auf einen waren quasi schon fertig, oder zumindest fast, bevor wir überhaupt mit der Zusammenarbeit angefangen haben. wir haben uns dann zusammengesetzt und überlegt, wo noch ein Part des jeweils anderen reinpassen könnte. Dabei entstanden dann fünf gemeinsame und drei Solo-Tracks.
Wie viele Shows habt ihr schon zusammen gespielt?
A.: Mittlerweile würde ich sagen, locker über zehn. Gerade gegen Ende dieses Jahres standen extrem viele Auftritte an.
F.: Ich hätte jetzt auch spontan zwischen zehn und 20 getippt!
Ihr verpackt ja oft Messages in euren Lyrics. Glaubt ihr, Hip-Hop-Deutschland hat sich davon verabschiedet oder glaubt ihr, Deutschrap ist wieder auf dem richtigen weg? Und: was ist der richtige weg?
F.: Schwer zu sagen. Hip-Hop ist ja mit den Jahren vielseitiger geworden. Wer Bock auf Rap hat, hat mittlerweile eine sehr breite Auswahl.
A.: „Richtiger“ oder „falscher“ Weg ist für mich schwer zu definieren. im Grunde wollen wir unseren Teil zur Hip-Hop-Szene beitragen. Und wenn die Leute das feiern, um so besser! Und dass aus dem Ruhrpott stetig frischer Sound kommt, ist ja deutschlandweit bekannt.
Seid ihr eine feste Crew, oder ist die Kollabo eher als lockerer Zusammenschluss zu verstehen?
A.: Seit diesem Jahr sind wir beide offizielle Mitglieder des Labels SBK Basement. Das ist unsere Crew. Ob wir in dieser Konstellation noch mal eine EP oder ein Album machen, bleibt geheim.
Die EP „Momentaufnahme“ erschien bei SBK Basement und steht dort auf der Website zum Free Download bereit.