Am gestrigen Freitag empfingen die Essener Moskitos die Piranhas aus Rostock zum Duell um den neunten Platz in der Oberliga Nord. Punktgleich, jedoch mit einem Spiel weniger lagen die Stechmücken auf eben jenem, dicht gefolgt vom Team von der Ostsee. Nachdem das Thema Play-offs für das Team von Trainer Frank Gentges nach dem letzten Wochenende endgültig zu den Akten gelegt wurde galt es nun die Saison vernünftig zu Ende zu bringen und die undankbare, weil erster Nicht-Play-off-Platz, neunte Position in der Tabelle zu verteidigen. Die in den letzten Wochen etwas angespannte Personalsituation entspannte sich zum einen durch die Rückkehr von Patrick Raaf-Effertz und durch Unterstützung in Form von Förderlizenzspielern aus Köln und Düsseldorf.
Trotz des Kampfes um die so genannte goldene Ananas beginnen – unterstützt durch eine frühe Überzahlsituation – die Jungs vom Westbahnhof äußerst druckvoll, erspielen sich viele gute Möglichkeiten, sind aber wie so oft in dieser Saison vor dem Tor nicht kaltschnäutzig genug um den Puck über die Linie zu bringen. Die nur mit zwölf Feldspielern angereisten Rostocker kommen nur mit einigen wenig zwingenden Entlastungsangriffen vor das Tor von Justin Schrörs. Und das was er auf sein Tor bekommt, hält er sicher. In der 17. Minute kann Eric Haiduk das 1:0 für Essen nur noch dadurch verhindern, dass er sich im Torraum auf die Scheibe setzt. Folgerichtig gibt Hauptschiedsrichter Kopitz Penalty, welchen Andrej Bires jedoch mehr schlecht als recht verschießt. Trotz deutlicher Überlegenheit der Moskitos geht es torlos in die erste Pause.
Zu Beginn des zweiten Drittels denkt sich Julian Lautenschlager – Eishockeytalent aus den Reihen der DNL-Mannschaft der Düsseldorfer EG – dass es nun langsam an der Zeit für ein Tor wäre, schnappt sich quasi direkt nach dem Bully den Puck an der Mittellinie, zieht über links ins Rostocker Drittel, lässt drei Piranhas stehen und überwindet Tobias John im Tor der Gäste mit etwas Glück und nach 21 gespielten Sekunden steht es 1:0. Nach diesem Paukenschlag entscheiden alle Beteiligten im Konsens – inklusive des Schiedsrichtergespanns – die Qualität ihrer Leistungen auf dem Eis deutlich zu reduzieren. In der 28. Minute liegt ein zerbrochener Schläger auf Höhe der blauen Linie der Essener und ein einsamer Rostocker schießt den Stock Richtung Tor von Justin Schrörs. HSR Kopitz zeigt sofort Penalty für Rostock an. Was soweit richtig gewesen wäre, wenn ein Essener den Stock geschossen hätte. Nach einiger Überzeugungskunst seitens seiner Linesmen und auch der Rostocker Bank nimmt Kopitz seine Entscheidung zurück und schickt den eigentlichen Übertäter Mario Hähnel für zwei Minuten auf die Strafbank. Diese erneute Überzahl in einem äußert fairen Spiel vermögen die Stechmücken jedoch nicht für sich zu nutzen. Der Rest des Drittels dümpelt so vor sich hin bis sich Andrej Bires und Julian Airich in der 39. Minute innerhalb nicht mal 20 Sekunden denken, denn Sack jetzt mal zuzumachen. Zwei konzentriert zu Ende gespielte Angriffe sorgen kurz vor Drittelende für das 2:0 und 3:0. Mit diesem Ergebnis geht es in die zweite Pause.
Das dritte Drittel gestaltet sich ähnlich höhepunktarm – von den drei Toren abgesehen – wie das vorrangegangene. Essen kontrolliert das Spiel und deutlich dezimierten Rostocker kommen nur sehr selten vor das Tor von Justin Schrörs. Die Stechmücken erspielen sich einige Möglichkeiten, machen jedoch nicht mehr als notwendig und fahren einen ungefährdeten Sieg ein.
Äußerst erfreuliche Tatsachen sind zum einen der Auftritt von Julian Lautenschlager. Der 19jährige Düsseldorfer konnte in der ersten Reihe neben Kapitän Jan Barta und Top-Scorer Michal Velecky überzeugen und in seinem ersten Spiel direkt einen Scorerpunkt erzielen. Zum anderen war dieses 3:0 der erste Shut-out in dieser Saison für den kontinuierlich überragend haltenden Justin Schrörs im Tor der Moskitos. Zwei junge Spieler, deren Engagement auf dem Eis am Essener Westbahnhof gerne über das Saisonende hinaus gehen dürfte.
Am morgigen Sonntag reisen die Jungs von Frank Gentges nach Hamburg. Um 18:30Uhr ist erstes Bully bei den Crocodiles. Die Hamburger sind mit deutlichem Abstand Tabellenletzter und die Essener damit eindeutig Favorit. Drei weitere Punkte zur Sicherung des neunten Tabellenplatzes aus der Hansestadt mitzunehmen muss also das Ziel sein.
Tore:
1:0 (20:21) Lautenschlager (Raaf-Effertz, Barta)
2:0 (38:07) Bires (Zink, Hildebrand)
3:0 (38:26) Airich (Saccomani, Krämer)
Strafen:
Essen 2 – Rostock 4
Zuschauer:
497