Am 3. März gibt es in Münster Proteste gegen eine Naziaufmarsch in der Stadt, am Tag zuvor eine Vorabenddemo in Hamm. Wir dokumentieren eine Aufruf der Antifa Münster.
Für den 03. März kündigt eine kleine Gruppe Nazis, die sich selbst „Nationale Sozialisten Münster“ nennt, einen Aufmarsch durch Münster an. Bereits 2006 konnten durch Blockaden von Anwohner_innen und antifaschistischen Initiativen die Nazis daran gehindert werden, durch Münster zu spuken. Beide Male hatte es sich nach wenigen Metern ausmarschiert.
In Münster bestehen gute antifaschistische Strukturen und zivilgesellschaftliche Initiativen, die es den Nazis bislang unmöglich gemacht hat, sich zu etablieren. Das soll auch in Zukunft so bleiben!
Die münsteraner Nazis waren immer auf Hilfe von außerhalb angewiesen, die sie vor allem von der Kameradschaft Hamm (KSH) bekommen haben. Die hiesige Naziszene ist, anders als in Münster, eine über Jahre gewachsene. Die KSH gründete sich Anfang 2003 und war später Teil des Aktionsbüro Westdeutschland. Bis 2006 fanden insgesamt neun Kundgebungen statt, dann wurde es aufgrund der Inhaftierung des Kameradschaftsführers Sascha Krolzig ruhiger um die Szene. Doch vor allem in den letzten zwei Jahren tritt die Kameradschaft wieder stärker auf.
Zu ihrer „politischen Arbeit“ in Hamm gehören Einschüchterungen und Übergriffe auf vermeintliche politische Gegner_innen zur gängigen Praxis. Als Beispiel seien hier mehrere Angriffe auf das Büro der Partei Die Linke und der SPD zu nennen. Auch Einschüchterungsversuche auf Einzelpersonen sind
leider keine Seltenheit.Obwohl diese Szene seit Jahren besteht, sie immer wieder Aufmärsche organisieren konnte und nahezu im ganzen Stadtgebiet Hakenkreuze, Parolen wie „Holocaust=Lüge“ und „Juden raus“ gesprüht werden, wurde die Existenz einer organisierten Neonazistruktur in Hamm von Seiten der Stadtverwaltung und einem Großteil der bürgerlichen Mitte bis vor kurzem ignoriert oder gar bestritten.
2010 wurden jegliche Gegenaktivitäten als Reaktion auf den Naziaufmarsch am 23. Oktober massiv erschwert. Doch durch lange konsequente antifaschistische Arbeit und schlussendlich durch die Gründung des antifaschistischen Jugendbündnis „Haekelclub590“ konnte im Oktober letzten Jahres allerdings eine Gegendemonstration durch die Hammer Innenstadt auf die Beine gestellt werden, an der über 600 Menschen teilnahmen und gemeinsam gegen Rassismus und für eine freie Welt ohne Ausgrenzung demonstrierten. Der Aufmarsch der Nazis wurde in einen abgelegenen Stadtteil Hamms verlegt, wo sie dennoch ihre rassistische Propaganda loswerden konnten.
Die Situation in Hamm ist ein gutes Beispiel dafür, dass Rassismus und rechtes Gedankengut nicht durch Ignoranz zu bekämpfen sind. Ein konsequentes Eintreten gegen rechts muss auch immer der Weg auf die Straße sein!
Wir wollen an unseren Erfolg anknüpfen und die Strukturen der hiesigen Neonaziszene weiter einreißen! Durch entschlossenen antifaschistischen Protest und solidarische Zusammenarbeit werden wir auch in Zukunft dafür sorgen, dass Faschisten keinen Fuß mehr an den Boden bekommen!Wir protestieren dabei nicht nur gegen den rechten Rand, sondern gegen jegliche Missstände in unserer Gesellschaft.
Gegen den Rassismus der bürgerlichen Mitte, die in Zeiten wirtschaftlicher Krisen und sozialen Unsicherheiten Sündenböcke sucht und durch Demagogen wie Thilo Sarrazin simple Feindbilder aus den Reihen der Migrant_innen, sozial Schwachen oder Arbeitslosen vorgesetzt bekommt.
Gegen jenen staatlichen Rassismus, der Migrant_innen ein würdevolles Leben auf der Nordhalbkugel unmöglich macht, ihnen Asyl verwehrt und gnadenlos abschiebt.Kommt am 02.März nach Hamm(Westf.) und am 03.März nach Münster! Setzen wir erneut ein starkes Zeichen gegen jeden Rassismus und soziale Ausgrenzung!
Ob in Partei, freien Kräften oder am Stammtisch. Keine Homezone für Nazis!
Den englischen Begriff „Homezone“ gibt es übrigens nicht.
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