Ich war mal wieder weg, im Ausland. Und dann bin ich gerade in meiner Bottroper Bäckerei gewesen und habe das Ruhrgebiet gehört. Diesen Klang, den es nirgendwo auf der Welt gibt. Ich weiß nicht mal, ob sich schon mal Sprachforscher damit beschäftigt haben. Es geht um diesen Mooooaaagennnnnn-Sing-Sang und dieses Tschühüüüüss-Gesumse. Das wird geflötet, gesäuselt, gehaucht, mit ansteigendem Ton auf der letzten Silbe, das N oder S verschliffen zu einem kaum wahrnehmbaren Laut. So als wolle der Sprecher den Klang wieder zurücknehmen. Ganz weich, ganz zart. Manchmal aber auch total bollerig und breit. Als würde einer die Kaffekanne auf den Tisch kloppen. Und sagen, so, fettich, geht los getzt. Was weiß ich, ich hab mich jedenfalls gefreut in der Bäckerei, als ich mit einem zweifachen Tschühüüüsss den Laden verließ. In diesem Sinne an alle ein fröhliches: Mooooooooaaagennnnn.
Foto aus dem Blog von Petra Reski
Moagn schreibsse – um 09.44 Uhr Ortszeit?
Kannzze Dich wieda hinlegen! (-;
Ich sach ja, ich WAR beim Bäcker. Nicht, dass ich da immer noch bin. Ich sitz schon am Schreibtisch. 🙂
„…Manchmal aber auch total bollerig und breit. Als würde einer die Kaffekanne auf den Tisch kloppen…“
Jau!
Un ich übbersetz dann ma:
…au total bollerich un breit. Als würd einer mit de Kaffeekanne auf’n Tisch kloppen
Genau so isset!
Wat lieb ich dat!
🙂
Wahre Worte!
Bin mittlerweile im völlig dialektbefreiten Hannover gelandet, da geht mir echt was ab. Aber jedesmal wenn ich zurück in Bottrop bin sag ich mir:
„Kerl, is dat schön hier!“
Ruhrstadt, dat hat wat!
„…im völlig dialektbefreiten Hannover gelandet…“ (FS)
Ein bedauernswertes Schicksal! …