Das Musiktheater im Revier erforscht digitale Darstellungsformen und das Publikum der Zukunft. Dafür hat das Theater rund 170 Quadratmeter in der Stadt bezogen und zum „MiR.LAB“ umgebaut.
Im Fokus steht die „Community Art Technology“: Mit einem immer älter werdenden Theaterpublikum und der fortschreitenden Digitalisierung interessiert sich auch das Musiktheater im Revier dafür, wie virtuelle Anwendungen in der künstlerischen Darstellung genutzt werden können.
Das Labor wird auch Anlaufstelle für interessierte Bürgerinnen und Bürger sein. Während der Projektzeit wird es an ein bis zwei Tagen der Woche als „Open Lab“ allen Gelsenkirchener Bürgerinnen und Bürgern offenstehen. Sie können bei Workshops, Audiowalks oder „Game Nights“ Arten und Herangehensweisen digitaler Theaterkunst kennenlernen und eigene Ideen ausprobieren. Außerdem möchten die Theatermacherinnen und -macher erfahren, was die Stadtbevölkerung zum Thema Theater denkt und sich wünscht. An den anderen Tagen werden Schulen, Nachbarschaftsvereine und andere Institutionen im Lab arbeiten und forschen. Auch migrantische Netzwerke sollen gezielt angesprochen werden.
Ausprobiert werden sollen vor allem Mixed-Reality-Formen, die Grenzen zwischen real und digital verwischen. Auch Tracking-Systeme sollen im LAB zur Anwendung kommen. Mit sogenannten Motion Capture Suits, das sind Anzüge mit aufgenähten Bewegungssensoren, können die Bewegungen von Menschen erfasst und auf digitale Avatare übertragen werden. Für Live-Auftritte ermöglicht das zum Beispiel, eine reale Cello spielende Person in einer VR-Brille als Alien auftreten zu lassen. Eingesetzt werden sollen die Ergebnisse des Labors dann in ausgewählten zukünftigen MiR-Produktionen.