Wie an den meisten Universitäten in Deutschland hat auch an der Ruhr-Universität Bochum diesen Monat wieder die Vorlesungszeit begonnen. Begleitet wird dies, wie bereits zu Beginn des letzten Semesters, mit einem Stand der Gruppe „Muslim Students NRW“, die strikt getrennt nach Geschlechtern auf dem Campus gezielt Studierende anspricht. Von unserer Gastautorin Kira Rudolph.
Verteilt werden Süßigkeiten und der ein oder andere Flyer. Auch ein Erstifrühstück und eine Campus-Rallye wurden schon abgehalten. An der Universität Duisburg-Essen sowie der TU Dortmund soll die Gruppe ebenso bereits in Erscheinung getreten sein.
Bei einer etwas näheren Recherche trifft man auf ein ziemlich aussagekräftiges Instagramprofil unter dem Namen „musilmstudentsnrw“. Dort wird u.a. der Todestag von Sayyid Qutb betrauert, welcher führend in der Muslimbruderschaft tätig war; zu deren Ablegern auch die Hamas zählt. Einer der wichtigsten Texte zum islamistischen Antisemitismus, welcher den Titel „Unser Kampf mit den Juden“ trägt, wurde von Sayyid Qutb verfasst. Hier wird z.B. eine unabänderliche Natur „der Juden“ als verschwörerisch, geizig und verräterisch konstruiert.
Daneben stellt die Gruppe fast beiläufig fest, dass Palästina besetzt sei und fragt „Was tust du dagegegen?“. Die israelische Armee wird als eine Versammlung kaltblütiger Mörder bezeichnet, woraus die Forderung „Möge Allah (…) den Tyrannen ihre gerechte Strafe geben“ gezogen wird.
Darüber hinaus bewirbt die Gruppe ihre Veranstaltungen mit den Worten „nur für Brüder“ und andere mit der Aussage „für Schwestern“ oder trifft schlicht die Unterscheidung „für Studenten“ oder „für Studentinnen“. Da liegt die Vermutung nahe, dass hier Veranstaltungen abgehalten werden bei denen Frauen bzw. Männern der Zugang verboten ist. Das belegen auch die Fotos, die im Nachgang von den jeweiligen Treffen gepostet wurden.
Wie es sein kann, dass an einer Universität, die sich doch selbst als weltoffenen und menschlich darstellt, solchen Ideologien Raum gegeben wird, bleibt offen. Wie der weitere Umgang damit seitens der Universitätsleitung laufen wird ebenfalls.
Sayyid Qutb, auf den sich die Gruppe "muslimstudentsnrw" beruft, war einer der übelsten islamischen Rechtsradikalen. Wenn eine muslimische Gruppe sich mit dessen Gedanken gemein macht, ist sie ebenfalls dieser Richtung zuzurechnen. Das scheint aber unter den ach so kritischen Studierenden so gut wie niemanden zu jucken.
Hier wartet man lieber auf einen im Vergleich völlig harmlosen Bernd Lucke, der die AfD schon vor Jahren verlassen hat, um ihn als "Nazi" aufzublasen und ihn – fast schon in SA-Manier – am Reden zu hindern (https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/uni-hamburg-wie-konnte-es-zum-eklat-um-bernd-luckes-vorlesung-kommen-16438331.html). Lucke kann zurecht kritisiert werden, ihn als Nazi zu bezeichnen, ist eine absolute Verharmlosung derselben.
Wenn man diese zwei Vorfälle gegeneinander hält, kann einen nur noch schaudern ob den Zuständen an den Unis. Geistige Armut ist eben nicht nur dem rechtsextremen AfD-Flügel (Höpke und Co.) vorbehalten. Auch unter Studierenden und Lehrenden finden sich reichlich Beispiele.
[…] Muslim Students NRW: Islamisten werben an der Ruhr-Universität Bochum […]
Damit ist alles gesagt.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kairoer_Erklärung_der_Menschenrechte_im_Islam
Jetzt bitte mal mit Verstand hinterfragen welche "Ideologien" noch so denken und handeln. {;-)
Klingt super interessant. Ich bin selbst konvertierter Muslim und bin auf der Suche nach einer Studentengruppe gewesen. Da trifft sich das gut, danke für die Information 😅
Der Beitrag ist übrigens überaus listig von Ihnen geschrieben wie ich finde. Sayyid Qutb ist ein Vorbild in vielerlei Hinsicht.
Relativ erstaunlich ist dennoch, dass die Gruppe ihn öffentlich und transparent für gut befindet.
Ob sie auch so mutig zur Wahrheit aufrufen wäre interessant herauszufinden.
Ich werde mir selbst mal ein Bild machen. Danke für den Tipp mit Instagram.