Nach Erdogans Angriff: Gebt den Kurden Luftabwehrraketen

Stinger Rakete Foto: Lance Cpl. Manuel Valdez, U.S. Marine Corps Lizenz: Gemeinfrei
Stinger Rakete Foto: Lance Cpl. Manuel Valdez, U.S. Marine Corps Lizenz: Gemeinfrei

Die kurdische Miliz YPG hat vor zwei Jahren den islamischen Staat daran gehindert, die Jesiden auszurotten. Die YPG ist seitdem einer der Verbündeten der USA im Kampf gegen den Islamischen Staat. Zudem kämpft die YPG auch gegen den Diktator Assad. Die YPG ist ein Verbündeter des Westens. Die Türkei hat nun die YPG angegriffen und 200 ihrer Kämpfer getötet.
Das passt ins Bild: Die Türkei unter Erdogan hat lange Zeit fast offen den Islamischen Staat unterstützt, sie erkennt die Grenzen Griechenlands nicht an, Journalisten werden seit dem Putsch noch schlimmer verfolgt, als es schon zuvor der Fall war, Regimegegner werden gejagt und das auch in Deutschland, wo sich eine „Türkische-Pegida“ bildet. Die Türkei unter Erdogan ist kein Partner des Westens und es ist dessen Pflicht, seine Verbündeten, die YPG zu schützen. Auch mit militärischen Mitteln. Wenn die USA nicht bereit ist, eine Flugverbotszone über Syrien auszurufen und durchzusetzen, gibt es dazu nur einen Weg: Die YPG muss mit Luftabwehrraketen ausgetattet werden, um  sich gegen solche Angriffe schützen zu können.

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Helmut Junge
Helmut Junge
8 Jahre zuvor

Die Kurden sind einzig mit den USA verbündet. Das scheint sich nun zu rächen, denn unter der Regie von Obama gilt Bündnistreue nicht viel. Wenn ein attraktiverer Bündnispartner in Sicht ist, läßt man den Bündnispartner schon mal im Bombenhagel stehen. Die Kurden sind bereits zweimal auf diese Weise verarscht worden. Wenn die wirklich von den Türken ernsthaft bedrängt werrden, bleibt ihnen nur der Weg zu Assad und unter die russischen Fittiche. Dann wird man sich hier ziemlich die Augen reiben, denn hier ist man immer erstaunt, wenn die einfachsten politischen Entwicklungen genau so kommen, wie es der stinknormalen Logik entspricht. Alles so schwer zu verstehen?

Bender83
Bender83
8 Jahre zuvor

Ja klar, geben wir allen Waffen, weil das bisher ja viel gebracht hat – wie man hier sieht. Und soviel Hetze in einem Artikel habe ich selten gelesen, der nicht mal als Kommentar markiert ist und dann fragen sich viele Journalisten wieso man sie verachtet und einfach nicht mehr sehen will.

Die YPG hat in der Türkei einige Attentate vollzogen und die YPG soll nun Luftabwehrraketen erhalten? Dann könnte man ja auch der angeblichen "türkischen Pegida" seitens der Türkei mit Maschinengewehren und Handgranaten ausrüsten, was ist das für eine Logik. Ich verstehe nun wieso in Deutschland der Journalismus ernsthaft in Gefahr ist.

Helmut Junge
Helmut Junge
8 Jahre zuvor

@Bender83, die YPG ist eine syrische Organisation, die in Syrien militärisch gegen den IS kämpft.
Welche Attentate soll sie denn in der Türkei vollzogen haben. Ich glaube, daß Sie da einiges verwechseln. Soweit ich weiß ist es bei Erdogan ziemlich beliebt, alle Organisationen die ihm mißfallen, in einen Topf zu stecken, so daß ich froh bin, daß er Deutschland nicht auch in einen solchen Topf mit irgendwelchen seiner Gegner steckt. Wenn er es nicht bereits getan hat.

Gerd
Gerd
8 Jahre zuvor

Die Kurden bräuchten einen Verbündeten, der dem Erdogan Regime klar macht, dass Angriffe auf Alliierte Konsequenzen haben. Nur hat das Erdogan Regime erkannt, dass es unter Obama nichts zu befürchten hat. Der hat seine Alliierten in der Vergangenheit reihenweise im Stich gelassen.

Zum Glück gut den Nahen Osten ist der sehr bald Geschichte.

Norbert Krambrich
Norbert Krambrich
8 Jahre zuvor

@Bender83, mir ist es neu, daß hier in Deutschland Erdogan- Anhänger mit Waffengewalt bekämpft werden und daher zur Selbstverteidigung bewaffnet werden müssten.
Die Obama Administration beweißt hier wieder einmal ganz in Tradition früherer US-Administrationen Kurzsichtigkeit und Inkompetenz und wenn dann irgendwann die militärische Konfrontation mit der Türkei, dem Iran und Saudi-Arabien vor der Haustür steht wird es keine Verbündeten mehr geben, die man verheizen kann.

Achim
Achim
8 Jahre zuvor

Erdogans (faktische) und offene Unterstützung des IS muss gestoppt werden. Das Verbot von Vereinen von Erdogan Fans in Deutschland könnte dabei ein geeignetzes Mittel sein.
Dabei muss man auch an die UETP oder die DITIB denken.
Spätestens bei einem Verbot der HDP und ggf. der CHP braucht man da keine Rücksichten nehmen.

Achim

Robert
Robert
8 Jahre zuvor

Was die Türkei Erdogans hier macht, ist ein Kriegsverbrechen! Sie bombardiert Bürger des Nachbarstaats Syrien zu Tode, weil es sich um syrische Kurden handelt, die gegen den IS kämpfen. Kein Staat hat das Recht, den Nachbarstaat militärisch zu überfallen und dort lebenden Menschen in Schutt und Asche zu bomben und zu ermorden. Humanitäre Korridore gab es nicht.

Adolf Hitler tat 1939 bei seinem Überfall auf Polen dasselbe: Bomben auf die Polen, angeblich um gegen dortige polnische Terroristen zu kämpfen. Man hatte es so dargestellt, dass sich Deutschland gegen den Terrorismus von Polen verteidigen müsse. Aber es war alles erlogen.

Wo bleibt nun der Aufschrei von Steinmeier gegen die türkische Gräueltat? Der Aufschrei der UN und der Nato? Es ist grotesk, wenn man Propaganda gegen Russland wegen der Bomben auf Al Nusra und Al Kaida in Ost-Aleppo macht, dort Kriegsverbrechen sieht, Sanktionen verhängt und dortige Rebellen bewaffnet, aber zu diesen Gräueltaten der Türkei schweigt. Zumal es für die ermordeten Kurden noch nicht einmal irgendeinen humanitären Korridor gab. Nur den Mord.

Die unverschämte Lüge, dass die YPG eine Terrororganisation wäre, ist niederträchtig. Zu den Terrororganisationen gehören Gruppen und Milizen wie Ahrar Al Sham in Syrien, die von der Türkei unterstützt und bewaffnet werden. Zu den Terrororganisationen gehören Organisationen wie die Hamas und die Muslimbrüder. Die Hamas hat ihr Hauptquartier in Istanbul und wird dort von der Islam-Partei AKP gefeiert. Und die Muslimbrüder haben ein berühmtes Mitglied namens Erdogan.

Luftabwehrraketen für die Kurden in Syrien, sofort. Einschaltung der UN sofort. Vorbereitung eines Verfahrens wegen Kriegsverbrechen der Türkei in Den Haag. Militärische Hilfe der Bundeswehr.

Brenzlig88
Brenzlig88
8 Jahre zuvor

Warum verschweigt man, dass die Aggression zuerst von der YPG aus ging? Diese haben einen Posten der FSA angegriffen, wobei 2 Soldaten starben und über 5 verletzt wurden.

Es geht um den Kampf um die Stadt El BAB!

Die YDG versucht den Korridor zu Kobane zu errichten und ist jetzt mit der FSA im Kampf!

Die YPG weiß doch, dass sie der Streitmacht der Türkei in allen Belangen unterlegen ist! Nur mit mutigen Kämpfern kann man sich in den Bergen verschanzen und über Anschläge in etwa Verluste dem Feind beibringen, aber auf dem Offenen Feld sieht es nunmal anders aus!

Wenn die PKK nicht mit ihren utopischen Träumereien nicht aufhört, wird sie weiter den Zorn der Araber auf sich ziehen und dies kann die Kurden sehr teuer kommen!

Helmut Junge
Helmut Junge
8 Jahre zuvor

@Brenzlig88, bei Al Bab handelt es sich um eine Stadt in Syrien, nicht in der Türkei.
Und diese Stadt wird zur Zeit vom IS gehalten, Und bisher hat noch niemand versucht, Al Bab aus der Hand des IS zu befreien. Der Weg dorthin wäre für die türkische Armee einfach. Er führt nicht durch Gebiete, die von der YPG gehalten wird, sondern durch IS-Gebiet. Erdogans Armee kämpft aber ausschließlich gegen die Kurden und überhaupt nicht gegen den IS.
Und während FSA und YPG syrische Organisationen sind, die dort im Norden Aleppos beheimat sind, kann das wohl niemand von der türkischen Armee behaupten. Die türkische Armee gehört geografisch keineswegs hin. Wenn sie von der YPG dort in der nördlichen Provinz Aleppos angegriffen wird, ist das ein Kriegsakt und kein Terrorismus. Auch der Einmarsch der türkischen Armee nach Syrien ist ein Kriegsakt. Soviel einmal zur Definition.
Und was die Aussage betrifft, daß die YPG "der Streitmacht der Türkei in allen Belangen unterlegen ist", wäre ich zurückhaltender. Die Kurden und die mit ihnen in der SDF verbündeten Araber scheinen dem Kampf offenbar nicht ausweichen zu wollen. Zumindest im Moment nicht. Noch machen sie Angesichts der türkischen Armee und vor deren Augen Geländegewinne vom IS. Im Gegensatz zur türkischen Armee übrigens. Darum sind ja die massiven Luftangriffe durch die türkische Luftwaffe begonnen worden, die sich auch nicht gegen den IS richten, sondern gegen die Kurden in deren Heimat. Zu welchen Verwicklungen das führen wird, kann ich nicht sagen, aber diesen Krieg gewinnt niemand durch Worte. Das scheinen Sie aber zu denken.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

In Syrien versucht "man" mit kriegerischen Mitteln "seine" Interessen durchzusetzen, das gilt auch für die Quantität und die Qualität des friedlichen und vor allem des kriegerischen Mitteleinsatzes.

"Man" , das sind:

Assad und sein Regime,
sehr unterschiedlich interessierte sog. innersyrische Aufständische gegen das Assad-Regime,
der IS,
der Iran,
Saudi -Arabien,
Israel,
der Irak.
Jordanien,
die Türkei,
die Kurden -aus der Türkei, aus Syrien, aus dem Irak,
die USA,
Russland,
die EU,
die Nato

Ich gewinne immer mehr den Eindruck, daß immer weniger "klare Fronten" erkennbar sind, u.a. deshalb, weil oftmals Interessen, die übereinzustimmen schienen, sich konkret als gegensätzliche erweisen, aber auch, weil kurzfristige , taktische Gemeinsamkeiten einzelner Beteiligter auf ihre langfristig, strategisch widersprüchliche Interessen zu treffen scheinen und umgekehrt, zudem, weil es einigen Beteiligten "nur" um Syrien geht, während für andere "Syrien" nur Mittel zum Zweck ist, z.B. dem Zweck dient, die Dominanz von Sunniten oder Schiiten zu sichern oder durchzusetzen oder dem Zweck, wieder Weltmachtgeltung beweisen zu wollen -Russland- oder das zu verhindern versuchen-USA-.
Kurz gesagt:
Ich kann derzeit nicht erkennen, ob "man", wie "man", wann "man" mittels einer weiteren kriegerischen Eskalation zu einer Lösung des sog. Syrienproblems kommen könnte, die für alle Konfliktparteien angesichts ihrer sehr, sehr unterschiedlichen Interessen akzeptabel wäre. Und solange das nicht gelingt, wird "man" weiter kriegerisch um die Wahrung seiner Interessen kämpfen, je nach Lage in Quantität und Qualität auf unterschiedlichen "Stufen".

Zu hoffen bleibt für mich,
1.
daß solange mittels Krieg die unterschiedlichen Interessen ausgefochten
werden, alles getan wird, den Schaden für die Zivilbevölkerung so gering wie möglich zu halten, daß die Bereitschaft weiterhin, Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen, nicht ab- sondern zunehmen wird -auch in Deutschland-
und das
2.
alles, aber auch alles unterlassen wird, was dazu führen könnte, daß aus dem Syrien-Konflikt der III. Weltkrieg entsteht -das Potential dazu ist spätestens dann existent, wenn sich über Syrien russische und amerikanische Kampfflugzeuge gegenseitig abschießen und daß
3.
irgend wann -hoffentlich alsbald- bei allen Beteiligten die Erkenntnis wächst, daß es letztendlich zu ihrer aller Lasten geht, wenn ein weiter eskalierender Krieg endlos fortgesetzt wird, wenn also die Einsicht wächst, daß jede andere Lösung des Syrien-Konfliktes eine bessere ist als der unendliche Versuch, mittels Krieg, also letztendlich um jeden Preis seine Interessen durchsetzen zu wollen., also

Luftabwehrraketen für die Kurden?
Eine Flugverbotszone über Syrien?
Bodentruppen der Nato unter US-Führung nach Syrien -auch deutsche?
"Druck" auf Russland verstärken? -Ich halte es -mit Verlaub- für naiv, sich davon substantiell etwas zu erwarten bezüglich eines baldigen Endes des kriegerischen Konfliktes/der kriegerischen Konflikte in Syrien.
Das darüber nachgedacht wird, erscheint mir selbstverständlich.
Aber…
sh. Oben.

Ich jedenfalls bin nicht in der Lage, einen Lösungsvorschlag für den Syrien-Konflikt vorzutragen, bei dessen Realisierung zumindest annähernd eine Chance bestehen würde, daß der Syrien-Krieg, besser wohl, die Kriege in Syrien, ein Ende finden könnten.
(Selbst ein Tyrannen-Mord (Assad) würde den Konflikt nicht beenden; im Gegenteil.)

Helmut Junge
Helmut Junge
8 Jahre zuvor

Das syrische Militär verkündet, daß es alle illegale Flugaktivitäten der Türken angreifen wird.
https://www.almasdarnews.com/article/syrian-military-threatens-shoot-turkish-warplanes-entering-syria-illegally/
Langsam wird es sehr unübersichtlich in Syrien, denn offenbar gibt es auch "legale" Aktivitäten der türkischen Armee in Syrien.

Osi
Osi
8 Jahre zuvor

Ach die YPG ist nun Freund des Westen, weil sie die IS bekämpft. Die YPG und PYD ist eine Schwesterpartei der terroristischen PKK. Diese verüben täglich Anschläge auf Zivilisten,Polizisten,Politiker in der Türkei. Glaubt ihr eigentlich selbst was ihr da schreibt. Die Peschmergas sind die Kurden und alle anderen kurdischen Terroristen wie die PKK,YPG,PYD und weiss Gott wie sie alle heißen gehören in die Hölle.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

"Bürgerkriege dauern im Schnitt 1o Jahre. Der in Syrien dauert bisher 5 Jahre. Es ist also "erst" Halbzeit. Und wenn Drittmächte beteiligt sind, in der Regel noch länger."
So gestern der Terrorismus – Experte Peter R. Neumann bei Illner.

Diese Bemerkung erinnert mich wieder an meinen im Zusammenhang mit den Konflikten im sog. Nahen-Osten, derzeit konzentriert in Syrien und im Nord-Irak, mehrfach herangezogenen Vergleich mit dem sog. 3o jährigen Krieg von 1618 bis 1648, der zumindest nicht völlig abwegig sein dürfte.

Aufgrund dieser Gesprächsrunde gestern bei Illner sehe ich keinen Anlaß, meine "Analyse der Lage in Syrien" -sh.-10- und meine Resignation mit Blick auf einen kurzfristig wünschenswerten und dauerhaften Frieden in Syrien in Frage zu stellen und optimistisch zu sein bezüglich eines baldigen Kriegsendes in Syrien.

Helmut Junge
Helmut Junge
8 Jahre zuvor

@Brenzlig88 (8),
der Weg den die türkische Armee und ihre FSA nehmen wollte, führt nicht Richtung Al Bab, sondern in den Norden Aleppos.
Die YPG hat der türkischen Armee und der FSA den Weg dorthin versperrt und ihnen gestern sogar das Dorf Tel Madiq weggenommen. (Die Kurden verstecken sich offenbar nicht in den Bergen!)
Einzig die Straße nach Al Bab ist nicht von den Kurden besetzt. Da ist "nur" der IS. Aber gegen den sollte es doch eigentlich gehen. Wurde schließlich immer wieder gesagt. Aber will die türkische Armee wirklich dorthin? Ein derartiger Plan ist bisher nicht zu erkennen. Allerdings müssen sie jetzt vorwärts oder zurück. Da wo sie stehen, können sie nicht bleiben. Die Positionen sind zu ungünstig.
Denn das Wohlwollen der Assad-Armee scheinen sie auch nicht mehr zu haben.

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