Update: Der VfL-Bochum zieht erst einmal keine Konsequenzen aus der Hogesa-Ausschreitungen des vergangenen Wochenendes in Köln: Die Hool-Gruppe Brigade Bochum soll nach Angaben der WAZ weiter beobachtet werden.
Nach einem Bericht der WAZ hat der VfL Bochum der Brigade Bochum nicht den Status eines offiziellen Fan-Clubs entzogen. Die WAZ schreibt:
Einen Bericht des Journalisten-Blogs „Ruhrbarone.de“, nach dem der „Brigade Bochum“ seitens des VfL der Fanclub-Status entzogen worden sein soll, wollte der Verein am Sonntag allerdings nicht bestätigen(…) Man werde die Situation weiter beobachten, weitere Informationen bei Staatsschutz und Polizei einholen und gegebenfalls handeln, hieß es von Vereinsseite.
Anhänger des VfL-Bochums waren an der Organisation der Nazi-Krawalle am vergangenen Sonntag in Köln beteiligt. Ein Beispiel ist Andreas Kraul, der Veranstaltungsleiter der Hogesa-Demonstration in Köln. Zudem sollen zahlreiche Hooligans der „Brigade Bochum“ an den Ausschreitungen beteiligt gewesen sein, was ein Mitglied der Brigade Bochum gegenüber diesem Blog bestritt. Schon in der vergangenen Woche hatten Nazi-Gegner die
Verstrickungen von VfL-Bochum Fans und der Brigade in einer umfangreichen Dokumentation dokumentier:
Federführend mit dabei war die Bochumer Hooligan-Truppe “Brigade Bochum”. In dem internen Forum, über das sich die Hooligans koordinierten stellte sie mit etwa zwei Dutzend Teilnehmer*innen die größte Gruppe. Die Mitglieder der Brigade scheinen dabei weitgehend personalidentisch mit dem Bochumer Chapter des “Gremium MC”, einem bundesweit agierenden Rockerclub.
Die Dokumentation endete mit der Forderung an den VfL-Bochum, Konsequenzen zu ziehen:
Am 22.03.2014 erklärte VfL-Vereinssprecher Christian Schönhals gegenüber dem WDR, dass die “Brigade Bochum”, die immernoch offiziell als VfL-Fanclub geführt wird, sich “nicht mehr viele Verfehlungen erlauben” dürfe. Spätestens nach dem letzten Wochenende ist es für den VfL Zeit zu reagieren. Weiterhin ist uns bekannt, dass es auch Fangruppen innerhalb der Bochumer Fan- und Ultraszene gibt die sich klar von Nazis distanzieren und kein Bock auf diese in ihrer Kurve haben. Wir hoffen, dass dies auch weiterhin so bleibt. Nicht-rechte Fussballfans aus Bo-Werne sollten sich überlegen, ob sie ihr Bierchen weiterhin im “Albibi” trinken.
Nach Informationen dieses Blogs soll die VfL-Führung gestern entschieden haben, der Brigade-Bochum den Fanclub-Status zu entziehen – dies hat der VfL gegenüber der WAZ nicht bestätigt. Mit einem solchen Entzug wäre der Verlust einiger Privilegien verbunden : Die Teilnahmeberechtigung an vom Verein organisierten Fanclubveranstaltungen und ein Vorverkaufsrecht für stark nachgefragte Spiele gehören damit für die Brigade-Bochum der Vergangenheit an.
Respekt! Diese Maßnahme des VfL ist bisher leider keine Selbstverständlichkeit.
Mal abwarten, was da noch aus Dortmund, Köln etc. kommt ….
Warum schmeißt man sie nicht ganz aus dem Stadion?
Seit ich in einem Video on Demand-Angebot den Film
„Hooligans Around the World“ gesehen hatte, der auch die Beziehungen zwischen Hooligans und Verein an vielen Beispielen dokumentiert hatte, frage ich mich schon wie es aktuell in Deutschland aussieht.
Es gibt ja immer viele Worte und nur wenige Taten.
[…] der 2. Bundesliga – vor 15.607 Zuschauern verloren. Der Vorstand des VfL entzieht nach einem Bericht Stefan Laurins auf ruhrbarone.de der sogenannten “Brigade Bochum” den Status als Fanclub, der einige Vorteile bietet, […]
Die angeblich umfangreiche „Dokumentation“ der AntiFa-Bochum ist so gut, dass darauf mindestens 1 Person (welche mir persönlich bekannt ist) abgebildet ist, die mit der ganzen HO.GE.SA überhaupt nichts am Hut hat. Er war weder bei der Planung noch bei der Durchführung beteiligt und anwesend war er auch nicht.
So viel zur tollen Dokumentation der Anti-Fa, auf welche ihr euch hier beruft.
Des Weiteren haben nach einem persönlichen Gespräch zwei der Bochumer Fanbeauftragten das angebliche Verbot der Brigade-Bochum dementiert.
@leoluca: Die Chancen beim BvB, gegen die mind. rechtsoffenen und teilweise auch rechstextrem unterwanderten Ultragruppen wie z.B. DESperados oder Northside einen klaren Strich zu ziehen, wurden in den letzten Jahren leider öfters vom Management verspielt und meistens mit einem zeigefinger-winkenden „Du!Du!Du!“ beantwortet.
Die Fanclubabteilung hat sich sowohl im Verein als auch in der KGaA sehr viel Einfluss gesichert, um viele Dinge, die „echten Fans“ heilig sind – z.B. das uneingeschränkte Solidaritäts-Geschwalle oder eine „gemeinsame Front“ gegen jedwede Form von Obrigkeit -, auch vor härterer Gangart zu schützen.
@xxSaschaxx: Es geht nicht um ein Verbot – das kann ein Verein auch nicht aussprechen – sondern um den Entzug der Privilegien des registrierten Fanclubs. Diese Stellungnahme der VfL geht ja in die Richtung:
http://www.vfl-bochum.de/site/_home/aktuelles/14915_fangremiumstellungnahmezurhogesa-demop.htm
Waren denn auch Dortmunder Ultras oder Hools in Köln dabei. Die Nazis von „Die Rechte“ mal nicht eingerechnet. Und die Borussenfront dürfte auch mehr von alten Storys leben. Ich bezweifle das Des99 oder gar Northside bei so einem Müll mitmachen würden, ohne sie hier in schutz nehmen zu wollen, aber da wissen die genau das dies auch Konsequentzen hätte. Was einzelne von dennen machen ist dabei natürlich wieder eine andere Frage.
Aktive Ultras dürfte HoGeSa aber ziemliche gegen den Strich gehen, ist doch zu bedenken das die Repressionen nun noch höher gefahren werden und Herr J. sich klammheimlich ins Fäustchen lachen kann…
@Emil: Ich habe nichts davon geschrieben, dass DES- und Northside-Mitglieder aktiv an der Kölner Randale beteiligt waren. Dass beide Gruppen in Dortmund von Ex-NWDO- und heute „Die Rechte“-Funktionären wie z.B. SS-Siggi als neue braune „Exekutive“ rekrutiert werden, lässt sich u.A. hier nachlesen: http://www.derwesten.de/politik/neonazis-unterwandern-die-suedtribuene-des-bvb-id7306037.html
@Stefan Laurin
Dann will ich sie mal auf einen Brief des VFL aufmerksam machen:
Der VfL Bochum hat dem Fanclub Brigade Bochum, der an der Organisation der HoGeSa-Demonstration in Köln maßgeblich beteiligt gewesen sein soll, nicht den Fanclubstatus entzogen, wie es Medienberichte zunächst darlegten. Unter Beobachtung steht der Fanclub trotzdem.
Der Pressesprecher des VfL Bochums, Jens Fricke, sagte gegenüber Faszination Fankurve: „Wir haben das mit Erstaunen gelesen. Unserem Fanbeauftragten ist kein Entzug des Fanclubstatus der Brigade Bochum bekannt. Wir können das nicht bestätigen.“ Der Fanclub steht jedoch unter Beobachtung: „Wir befinden uns im engen Austausch mit dem Staatsschutz. Solange wir keine Erkenntnisse von dieser Seite erlangt haben, werden wir auch keine eventuellen Maßnahmen ergreifen“, so Fricke weiter.
Recherchen von Antifaschisten legten zuvor eine Beteiligung zahlreicher Mitglieder der Brigade Bochum an der Organisation der HoGeSa Demo offen. (Faszination Fankurve, 03.11.2014)
http://www.faszination-fankurve.de/index.php?head=Brigade-Bochum-steht-unter-Beobachtung&folder=sites&site=news_detail&news_id=8163&gal_id=458&bild_nr=28
Weiterhin mache ich sie nochmals darauf aufmerksam, dass aufgrund der haltlosen und falschen Beschuldigungen in der „Dokumentation“ der AntiFa-Bochum zahlreiche Strafanträge gestellt wurden. Leider mag der oder die Verfasser dieser Verleumdungsschrift lieber anonym bleiben, um sich so einer Klärung auf rechtlichem Wege zu entziehen.
Ich finde es schon ein wenig schändlich von Ihnen, dass Sie ihrer journalistischen Pflicht zur tieferen Recherche nicht nachgekommen sind und sich auf ein dubioses und anonymes Schreiben berufen, und sich so an einer Verleumdung mit beteiligen.
Denken Sie mal darüber nach.
MfG
Sascha
@Sascha: Dubiose und anonyme Entgegnungen gegen eine Antifa-Doku in einem Kommentar hier bei den Ruhrbaronen kommen mir recht verleumderisch vor. Und nu?
@Klaus Lohmann
Erstens erhebe ich nicht den Anspruch der journalistischen Tätigkeit und zweites hatte ich bereits weiter oben ausgeführt, dass ich von einer in dem Dokument abgebildeten Personen ganz genau weiß
dass darauf mindestens 1 Person (welche mir persönlich bekannt ist) abgebildet ist, die mit der ganzen HO.GE.SA überhaupt nichts am Hut hat. Er war weder bei der Planung noch bei der Durchführung beteiligt und anwesend war er auch nicht.
Wenn Sie die journalistische Sorgfaltspflicht erfüllt sehen beim ungeprüften veröffentlichen eines anonymen Dokuments, dann ist das Ihr Problem aber verlangen Sie bitte nicht, dass andere Menschen dieses unterirdische Niveau akzeptieren.
[…] wie vorher erwähnt, dass man sich hier von einer Gruppe abgrenzen will. Ich komme aus Bochum, ich will die Nazis auch nicht in der Kurve sehen. Aber sie waren da. Mit einem „die sind keine Fans“ kriegt man die aber nicht aus der Kurve. […]