Nachtrag zum Weltfrauentag: „Meine Frau hat doch keine Probleme!“



Am Samstag war ‚Weltfrauentag‘. Der ein oder andere Leser wird es sicher mitbekommen haben. Aus diesem Anlass kreiste dann auch ein (auf den ersten Blick) belustigendes Video aus dem Fußballumfeld durch das Internet.

Es zeigt den ehemaligen VfL-Bochum-Coach Rolf Schafstall im Mittelpunkt, wie er über die Rolle von Frauen in der Fußballszene generell philosophiert, wie er auch ganz speziell seine eigene Frau, im Video etwas verschämt im Hintergrund wirkend, in der heimischen Küche für Ordnung sorgend, dabei stolz mit einbindet.

Das Material stammt vermutlich aus der ersten Schaffensphase von Schafstall  in Bochum (zwischen 1981 und 1986). Schafstall arbeitete im Laufe seiner langen Karriere als Profitrainer mehrfach für den VfL als Cheftrainer, zuletzt bis 2001.

Das alte Material verdeutlicht, abgesehen von seiner vordergründigen Komik, aus heutiger Sicht, aber schon auch einen starken Wandel im Ansehen und Auftreten der ‚Spielerfrauen‘.

Damals von den ‚Machos` der alten Schule in der Fußballszene offenbar noch an Haus und Hof gebunden, hat sich die Rolle vieler (nicht aller, natürlich) inzwischen offenkundig sehr gewandelt.

Man könnte zunächst meinen, die Frauen haben auf ihrem Weg zur Gleichberechtigung seither viel erreicht. Ein solches Fernsehinterview eines renommierten Fußballlehrers wäre heutzutage eigentlich kaum noch vorstellbar.

Beobachtet man die öffentlichen Auftritte der Lebenspartnerinnen vieler prominenter Kicker in den letzten Jahren, dann hat man allerdings rasch den Eindruck, dass diese vielfach schlicht als fotogenes ‚Vorzeigeobjekt` dienen. Modelattitüde und eine äußere Erscheinung wie aus dem Modekatalog, verbunden mit dem Leben in der `High Society‘, auf den roten Teppichen dieser Welt, bestimmen inzwischen offenbar sehr häufig die Rolle der ‚Spielerfrau‘ im 21. Jahrhundert. Und auch die Rolle von Frau Schafstall im Video würde heutzutage vermutlich von Personal übernommen.

Beide Erscheinungen der Spieler- bzw. Trainerfrauen sind trotz allem irgendwie sehr klischeebehaftet und wohl auch der jeweiligen Frau selber als eigenständiger Persönlichkeit wenig schmeichelnd.

Es hat sich offenkundig viel verändert seit den Aussagen von Rolf Schafstall aus den 1980er-Jahren. Kaum jemand dürfte seine Frau heutzutage noch in dieser Rolle sehen.

Ob die veränderte ‚Erwartungshaltung‘ an die Frauen/Freundinnen der Fußballprofis, vielfach einfach hin zum ‚Vorzeigeobjekt‘ der Profifußballer, nun aber eine eindeutig positive Entwicklung für die Frauen ist, darüber könnte man sicherlich lang und breit diskutieren. 😉

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