Ein Troll, vermutlich mit dem Nickname Cybarus, hat eine Erklärung der Bundeskanzlerin gefälscht, die jetzt im Netz kursiert und von ahnungslosen Merkel-Hassern verbreitet wird.
Die Erklärung, in der Merkel vermeintliche Fehler eingestehen soll, wird auf einer Seite mit der URL bundeskanzlerln.de/Content/DE/Schlagzeilen/2017-06-12-kanzlerin-sieht-fehler-ein.html gehostet. In der Domain steht aber anstelle eines „i“ ein „l“. In der Fußzeile zeichnet ein „Presse- und Informationsamt von Kekistan“ verantwortlich. „Kek“, für Uneingeweihte, ist ein beliebtes Schlagwort unter virtuellen Anhängern der „Alt-Right“ und Trump-Unterstützern im Netz.
Facebook-Seiten wie „Wir lieben Deutschland“ oder „Garden of Freedom“ mit 4700 Fans haben die Falschinformation verbreitet. Die meisten Links auf der Seite verweisen auf die echte Seite des Bundeskanzleramts, so dass es unerfahrenen Nutzern schwerfällt, die Fälschung zu erkennen.
Dennoch finden sich im Quelltext der Seite neben dem Begriff „Hoax“ (Fälschung) Hinweise auf einen Nutzer mit dem Namen „Cybarus“. Einige wenige Links verweisen auf Dateien, die auf dem Windows-Rechner des Fakers liegen. Aus dem Dateipfad lässt sich rekonstruieren, dass er auch diesem Rechner den Nutzernamen „Cybarus“ hat.
Ungeklärt ist zur Zeit, ob es sich bei der Fälschung um eine Aktion von rechts handelt, um der Bundeskanzlerin zu schaden, oder ob sich andere damit über die Leichtgläubigkeit der Merkel-Gegner lustig machen wollen.
Update: Die Facebook-Seite „Garden of Freedom“ hat sich inzwischen von dem Inhalt distanziert.
Nachfolgend der Text der Seite zur Dokumentation im Volltext.
Merkel gesteht Versagen in der Asylpolitik
Bundeskanzlerin Merkel räumt Scheitern in ihrer Asyl- und Migrationspolitik ein. Für die Zukunft kündigt sie drastische Veränderungen an.
Als Reaktion auf die jüngsten Anschläge in Großbritannien, bei denen mehr als zwei Dutzend Menschen ihr Leben verloren, hat Angela Merkel ein überraschendes Statement abgegeben: „Mein Bestreben, eine multikulturelle Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland zu etablieren, ist gescheitert.“
Mitverantwortlich für Anschläge
„Durch die Politik der grenzenlosen Masseneinwanderung und falsche Versprechungen habe ich die Bundesrepublik und den gesamten europäischen Raum in einen unzumutbaren Zustand versetzt“, betont die Kanzlerin. Islamistische Anschläge wie in Frankreich, England und Deutschland hätten durch konsequente Grenzkontrollen verhindert werden können.
Den Amtseid gebrochen
Die Aufnahme von in Not geratenen Menschen sei selbstverständlich. „Jedoch wurde eine große Zahl an Menschen in unser Land gelassen, welche in ihrem Heimatland keiner Gefährdung ausgesetzt sind. Einige Menschen kamen einzig und allein nach Deutschland, um wirtschaftlichen Profit zu machen sowie die menschenverachtenden Botschaften des Islams zu verbreiten.“
Des Weiteren entschuldigt die Kanzlerin sich dafür, nicht zum Wohle des deutschen Volkes gehandelt zu haben. Ihre Politik habe einzig und allein darauf abgezielt, den Interessen der Altparteien nachzukommen. „Durch meine politischen Entscheidungen wurde die deutsche Bevölkerung enorm gefährdet.“
Innerpolitischer Neubeginn
Für die Zukunft kündigt Merkel einen Umbruch innerhalb der Partei an. Es sei notwendig, dass die CDU sich wieder an konservativen Werten orientiere und dem linksliberalen Kurs der etablierten Parteien entgegenwirke. „Als Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland werde ich eine Richtung einschlagen, welche dem deutschen Volke zugute kommt, gleichzeitig aber dem rechtspopulistischen Spektrum keinen Handlungsspielraum gibt. Um dies zu ermöglichen, wird es drastische Veränderungen geben, welche den Rücktritt einiger Parteikollegen nicht ausschließt.“
Too good, to be true 😉
Die Ambivalenz der Zuordnung spricht für eine sympathische Ironie. Der gut gefüllte Hosenanzug würde – never, ever – einen Fehler eingestehen … der letzte Absatz spricht mMn. gegen eine rechte Urheberschaft. Die Rechten und Linken haben bei dem Thema doch nie Humor 😉 höchstens unfreiwillige Komik.
Und wer genau ist nun drauf reingefallen?
Kek ist kein Schlagwort der "alt-right" sondern die "lol" Variante der aus Horde aus World of Warcraft. Wurde dann viel auf 4chan benutzt. Der Autor hat seinen Internetführerschein doch im Lotto gewonnen…
Ne, mal im ernst, sowas zu verbreiten zeugt einfach nur von Unwissenheit und schlägt in die gleiche ignorante Kerbe wie Metal hören nur satanisten u.ä.