In Sachen Naziaufmarsch am Tag der Arbeit war am letzten Wochenende viel los in Duisburg! Hintergrund: Die neonazistische Kleinstpartei Die Rechte plant, für den ersten Mai, einen Marsch in der Ruhrmetropole.
Auf drei Veranstaltungen hatten Duisburger – und natürlich auch Aktivisten außerhalb von Duisburg – die Chance, sich auf den DU-Day am Tag der Arbeit vorzubereiten.
Mit freien Sitzplätzen sah es am letzten Freitag – 12. April 2019 – nicht so gut aus:
Die erste Veranstaltung des Aktionswochenende, war ein Informationsabend des Aktionsbündnisses RiseUp.
In lockerer Atmosphäre – zumindest vom Sehen kennt man sich ja aufgrund der vorherigen Veranstaltungen – trafen sich Aktivisten in den Räumen des Kulturzentrums 47.
Bevor Leser, die das Kulturzentrum im Epizentrum von Duisburg nicht kennen, Angst bekommen: Die 47 bezieht sich auf die Adresse – Münzstraße 47 – und den Postleitzahlenbereich – 47xxx – in dem Duisburg liegt: Hat also wirklich nichts mit dem einst erfolgreichsten Exportschlager der Sowjetunion zu tun.
Thema des Abends: Informationen zum Demonstrationsrecht, wichtige Hinweise um die Sicherheit von Teilnehmern der Gegendemo zum Naziumzug zu gewährleisten, allgemeine Tipps zur sicheren Kommunikation.
Etwa 50 Teilnehmer, grob geschätzt, hörten interessiert zu, fragten nach und konnten, durch die Schilderung eigener Erfahrungen, die Hinweise des Referenten abrunden.
Sehr angenehm: Das Klima untereinander.
Überraschend: Das Thema sichere Kommunikation wird locker, souverän UND überzeugend professionell vermittelt. Auch als halbparanoider Sicherheitsfanatiker, musste ich während des Beitrages mehrmals gedanklich den Hut ziehen. Natürlich keinen Aluhut. 😉
Nach der Veranstaltung hatten die Ruhrbarone die Gelegenheit, kurz mit Paul – einem der Organisatoren des Widerstands gegen den Naziaufmarsch – zu sprechen.
Was die Ruhrbarone wissen wollen…
Wie lief die Veranstaltung aus Sicht von RiseUp? Wie geht’s weiter?
Paul:
Ja. Es waren ziemlich viele Leute da. Fand ich cool. Auch einige die offensichtlich neu da waren. Am Mittwoch haben wir nochmal einen speziellen Informationsabend zum ersten Mai im DJäzz.
Sind inzwischen Informationen über die Route bekannt?
Paul:
Die Route ist zumindest teilweise bekannt- Ab Schlenk. Und die Endkundgebung soll am Bahnhof Hochfeld-Süd sein. Und es wird wohl über den Schlenk, Düsseldorfer Straße und die Rheintörchenstraße gehen. Aber ganz klar ist das noch nicht. Die Polizei hat bisher nur unter Vorbehalt und widerstrebend diese Informationen herausgerückt.
BTW: Der nächste Infoabend von RiseUp findet am 17. April 2019 statt.
In den Räumen des Djaezz (Börsenstraße 11, 47051 Duisburg) gibt es Informationen zu Nazistrukturen in Duisburg – und natürlich zum geplanten Marsch der Neonazis.
Plakate und Transparente: Widerstand kreativ!
Für Samstag und Sonntag hatte das Aktionsbündnis DuisPunkt+Wir geladen: Klar – um zu zeigen, was man von dem Naziaufmarsch am Tag der Arbeit hält, sind Transparente und Banner wichtige Instrumente. Am Samstag fand ein Kreativtreffen im Lehmbruck-Museum statt:
Am Sonntag war DuisPunkt+Wir in Hochfeld aktiv: In den Räumen der Falken wurden Transparente kreativ bemalt. Sieben kreative Köpfe bemalten Transparente…
Obwohl das Wetter draußen perfekt war um erfreulicheren Freizeitaktivitäten nachzugehen: Die Stimmung im Falkenheim konnte nur als „sehr gut“ bezeichnet werden. Für (etwas) leibliches Wohl war auch gesorgt: Klar! Wer am Sonntag am Widerstand gegen Nazis arbeitet, soll zumindest nicht hungern müssen…
Margarete, die sich bei DuisPunkt+Wir gegen Nazis und Rassismus in Duisburg engagiert, ist gut gelaunt.
Was die Ruhrbarone wissen wollen…
Wie lief es heute?
Margarete:
Wir sind jetzt seit zehn Uhr hier und in der Zeit haben wir elf Plakate gemacht. Kreativ. Vielfältig. Bunt.
Dieser Aussage kann man eigentlich nichts mehr hinzufügen:
Fazit des Wochenendes:
Gute Stimmung bei RiseUp!
Gute Stimmung bei Duispunkt!
Duisburg steht auf gegen den braunen Mob!
Hohe Motivation, den Marsch der Nazis zu versauen!
[…] Die Ruhrbarone haben mehrmals dazu berichtet. […]