In der Debatte des Bundestags zu den Corona-Regeln sagte nach einem Bericht der Zeit der AfD-Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland „“Eine Corona-Diktatur auf Widerruf verträgt sich nicht mit unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.“ Deutschland habe seine Freiheit zu mühselig errungen, „als dass wir sie an der Garderobe eines Notstandskabinetts abgeben“
Das ist fast so eine Geschichtsklitterung wie Gauland sie betrieb, als der die Nazi-Zeit als „Vogelschiss“ beschrieb. Deutschland hat seine Freiheit nicht errungen. Es hat gegen die Freiheit bis Mai 1945 an allen Fronten gekämpft. Damit dieses Land frei werden konnte, musste die Wehrmacht, mussten die Nazis, musste Deutschland niederkämpft werden: Stadt für Stadt, Dorf für Dorf. Von den alliierten Truppen in blutigen Schlachten. Gauland steht nicht für die freiheitlich-demokratische Grundordnung, die er vorgibt zu verteidigen. Er und seine Partei stehen für das Deutschland, dass zum Glück von den Alliierten besiegt wurde.
Ein (r)echter Gauland, dieser Allianz faulender Doitscher ist aber auch nix mehr peinlich. Ist der Ruf erst ruiniert….
Mit Gaulands Äußerungen lässt sich seine ablehnde Haltung zur gegenwärtigen Demokratie immer wieder belegen. In diesem Jahr versuchte er ja schon im Mai als lautere Stimme einer breiteren Erinnerungskultur hörbar zu werden, indem er das Kriegsende mit dem Verlust von Gestaltungsmöglichkeiten für Deutschland deutete. Für mich ein Anlass sein Lavieren zwischen Niederlage und Befreiung jenen Gestaltungsmöglichkeiten gegenüber zu stellen, die es in Deutschland im Mai 45 gab. Freiheit und Demokratie waren damals nicht vorgesehen.
https://stadionbus.wordpress.com/2020/05/08/vor-75-jahren-dachte-niemand-an-fussball/
Gegen Faschisten und Nazis, insbesondere dann, wenn sie im Gaulandschen-Gewande -wörtlich und bildlich gemeint-daher kommen, ist bekanntlich keine Kraut gewachsen.
Also sollte "man" gar nicht versuchen, ein solches Kraut zu suchen -auch nicht hier bei den Ruhrbarone-.
Thomas Weigle,
für mich gibt es nicht den Versuch/die Versuchung, mit Faschisten, mit Nazi, mit den Gaulands und Co. ( Gleiches gilt für die von mir sog. radikal-fanatischen Islamisten) über Werte wie Freiheit/Gleicheit/Brüderlchkeit oder über das zu diskutieren, was den Wesensgehalt "unserer" freiheitlich-demokratischen Grundordnung ausmacht -ihre Enstehungsgeschichte eingeschlossen-.
Insofern sage ich auch "hier und jetzt" nichts zum Gauland-Auftritt im Bundestag und zu den Pöbeleien seiner Parteifreunde während der Rede der Kanzlerin.
PS
Erfreulich ist, jedenfalls für mich, daß trotz -oder gerade wegen?- der Corona-Krise nach wie vor rd. 90 % der Menschen, die in Deutschland leben, nicht mit diesen Faschisten, Neo-Nazis, den Gaulands, der AFD in Gänze sympathisieren ,sondern in allen aktuellen Umfrage mit rd. 85% für Parteien "jenseits der AFD" votieren.
Ähnlich "relativ gering" ist die Zahl der Menschen, die nach wie vor die Existenz einer Corona-Pandemie leugnen und die Zahl derjenigen, die die Maßnahmen und Pläne der Bundesregierung/der Landesregierung für "übertrieben" für unverhältnismäßig halten. Und das ist gut so. Gut so auch für die Kanzlerin, die für mich -einem "ansonsten und über die Jahre" hinweg bekennenden Merkel-Kritik- zeigt -u. a.im Inhalt ihrer heutigen Rede im Bundestag-, daß sie sich nicht nur ihrer Führungsverantwortung bewußt ist, sondern daß sie dieser Verantwortung entsprechend redet und handelt.
(Es mag insofern für "uns alle" von Vorteil sein, daß die Kanzlerin im Prozess ihrer Entscheidungsfindung nicht, nicht mehr zu bedenken hat, ob und wie ihre Entscheidungen "wahlentscheidend" sein könnten mit Blick auf eine erneute Kanzlerkandidatur bei der nächsten Bundestagswahl.)
PS
Lese so eben, daß es eine Solidaritätserklärung der Kanzlerin gegenüber Frankreich gibt. Immerhin!
Darf "man" mehr erwarten?
Erwarten wohl. Jedoch rechne ich dieserhalb nicht mit "handfesten Taten"der Bundesregierung, z.B. gegenüber der Türkei. Denn mit ihnen würde den deutschen Interessen zuwider gehandelt bzw. zuwider gehandelt werden können. Und ja,, mit diesem Einwand wäret zu rechnen und ja, der ließe sich durchaus begründen, jedenfalls so, daß "man" sich ihm stellen und sich mit ihm auseinander zu setzen hätte -in einem Prozess der Abwägung von…..
Gauland, er hat nix mehr zu sagen. Bedeutungslos, alt, arrogant. Lasst ihn hetzen, böse Menschen kommen nicht in den Himmel! ?
Ich teile diese Meinung nicht….
Ob es Demontage oder Selbstdemontage war, die Gauland betrifft, darüber kann man streiten, sicher ein wenig von Beidem.
Seine provokativen Aussagen jedenfalls waren nicht geeignet bei politischen Gegnern nachdenken anzuregen, dafür waren sie zu provokativ und zu leicht als unmoralisch diskreditierbar.
Der Umgang damit, von ihm und gegen Ihn ist aber von Sprachlosigkeit und Ignoranz geprägt gegenüber den Befindlichkeiten der jeweiligen politischen Gegenseite.
Diese Sprach- und Erkenntnisunfähigkeit der einen Seite durch massive Provokation aufzubrechen muss auf jeden Fall als gescheitert gelten. Zu tief sitzen dafür die Traumata des Nationalsozialismusses und die Stereotype pseudoliberaler linker Wertvorstellungen.
Um Spießbürger zu erschüttern bedarf es halt weit mehr intellektueller Anstrengung, gerade dann, wenn die Moral wegen deren Oberflächlichkeit so scheinbar eindeutig auf deren Seite steht.