An die lästigen Anrufer der Telefonfirmen habe ich mich fast gewöhnt. Nun haben die Unternehmen einen neuen Weg gefunden, um uns auf die Nerven zu gehen. Mit dabei beim windigen Geschäft: die Deutsche Telekom.
Gestern schellte ein Mitarbeiter des Bonners Konzerns an meiner Haustür – oder besser gesagt, einer der im Auftrag der Telekom unterwegs ist. Der Mann sah abgearbeitet aus. Schwitzig, die Kleidung leicht abgenutzt. An seiner Jacke hatte er eine Plakette mit einem rosa T drauf, dem Zeichen der Telekom.
Oben an der Tür angekommen, sagte er, er sei für die Telekom unterwegs und wolle mal meine Telefonrechung sehen. Da gebe es sicherlich noch Verbesserungspotenzial. Zu sehen bekam er sie natürlich nicht, dafür den Hinweis, sich vom Acker zu machen. Ich ließ mir noch Namen und Telefonnummer geben, falls ich doch noch mal Interesse hätte.
Aufklärung brachte ein Anruf bei der Telekom: Ja, man kenne den Mann dort. Er arbeitet für ein Subunternehmen. Sein Auftrag: Die Leuten zuhause neue Verträge aufschwatzen. Also eine miese Drückernummer, die sogar der Frau im Callcenter peinlich war. Sie erklärte, dass die Telekom nun auf diesen Wege auf Kundenfang geht, da die meisten Menschen entnervt auflegen, wenn sie von Callcenter-Drückern angerufen werden.
Wie mir einer aus der Branche erzählt, hat sich die Telekom die schmierige Hausbesuch-Tour beim Konkurrenten Arcor abgeschaut. „Da Arcor ordentlich Erfolg damit hatten, ist die Telekom auf den Zug aufgesprungen“, sagte mir ein Insider
Prinzipiell habe ich nix gegen Drücker, Hausierer, Vertreter, Direktmarketing oder Kaltakquise, kann ja sein, daß der Kunde genau in dem Augenblick, in dem es an der Tür bimmelt, genau das angebotene Produkt gebrauchen kann… Die Masche das Gespräch mit: „Gebensemaihretelephonrechnung…“ erinnert mich übrigens an einen ganz spezielles Subunternehmen bzw. Sub-subunternehmen. Die Tatsache, daß die Telekom diese Jungs auf die Straße schickt, ist mir prinzipiell (s.o.) hupe, lustig wird es erst wirklich, wenn man sich ansieht, „wen“ sie auf die Kunden loslassen und was bei diesen Vertrieben so alles abgeht. Einfach mal im örtlichen Tagesblättchen in den Stellenteil gucken, Anzeige raussuchen in der „Kein Verkauf“ und „Bestandskundenbetreuung“ steht, anrufen, Termin machen, hinfahren, angucken… danach wahlweise kaputtlachen oder rot anlaufen.
Ich bin auch immer hin- und hergerissen, wenn ich so jemanden an der Tür hab. Ich weiß nie, ob ich denen nen ordentlichen Arschtritt verpassen oder lieber nen Fünfer zustecken soll, weil die sonst garantiert nie zu Geld kommen würden.
Einmal hab ich jemand tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes rausgeworfen. Das war ein Arcor-Drücker, der im Wohnheim unterwegs war und allen Ernstes zu nem Freund sagte „Aber der Neger nebenan hat doch auch unterschrieben!“
Da war eindeutig Schluss mit Lustig und wir sind etwas handgreiflich geworden. Nun ja…
Mir sind diese „Jungs“ zwar auch schon aufgehalten, aber ich bin nicht davon ausgegangen, dass die tatsächlich von der Telekom geschickt werden. Ist doch schon etwas peinlich, wenn der „Außendienst“ eines Konzerns mich bitten muss, doch mal eine Rechnung seines Hauses vorzulegen. Diese Masche ist schon fast so seriös wie Phishing.
? aufgefallen ?
Ich erinnere mich noch sehr gut an die Begebenheit die mir zugetragen wurde: In Olfen lief da auch so jemand herum und versuchte den Leuten T-Home Entertain (Fernsehen via Internet) anzudrehen. Soll auch Leute gegeben haben, die sich drauf eingelassen haben. Nur dumm, dass IPTV mindestens DSL 16plus benötigt, was die Telekom in Olfen gar nicht anbietet…
Bei dem einen Fall wo ich konkret davon weiß hat aber die Stornierung problemlos geklappt.
Solange die verLIDLung bei der Telecom noch nicht das Maß der Konkurrenten angenommen hat, das Tarifrecht und auch das BVG weiterhin Gültigkeit hat und solange mein Wunsch an unbebetene Anrufer von der Telekom nicht mehr belästigt zu werden, dies verbunden mit dem diskreten Hinweis, daß für Telefonterroristen immer eine Trillerpfeife griffbereit liegt, respektiert wird, solange bleibe ich Kunde und zahle gerne den evtl. höheren Preis.
Sollten allerdings die gleichen Zustände wie bei der Konkurrenz einreißen und dazu gehört auch der Einsatz von Drückerkolonnen, dann wird es Zeit sich nach einem anderen Provider umzusehen. Ist dann aber die ganze Branche verLIDLt, dann muß es auch ohne gehen…
[…] Nepper, Schlepper, Telekom An die lästigen Anrufer der Telefonfirmen habe ich mich fast gewöhnt. Nun haben die Unternehmen einen neuen Weg gefunden, um uns auf die Nerven zu gehen. Mit dabei beim windigen Geschäft: die Deutsche Telekom. […]