Netzausbau nach Corona: „Ich hoffe, dass da jetzt infrastrukturell was gemacht wird.“

Markus Liedtke in seinem Büro in Dortmund; Foto: Century Martial Arts Europe
Markus Liedtke in seinem Büro in Dortmund; Foto: Century Martial Arts Europe

Markus Liedtke ist Geschäftsführer der Century Martial Arts Europe GmbH, eine Tochter der amerikanischen Century Martial Arts LLC.

Mit 50 Mitarbeitern versorgt er, von Dortmund aus, ganz Europa mit Equipment für Sportler, Sportstudios und Kampfsportschulen.

Die Ruhrbarone haben bei ihm nachgefragt, wie das Geschäft in Zeiten des Corona-Shutdowns läuft.

Century Martial Arts ist Ausstatter für Sportstudios mit dem besonderen Augenmerk auf Kampfsportschulen. Ob Boxsäcke, Dummies zum Üben von Tritten und Schlägen, Springseile, Sporthandschuhe oder Medizinbälle: Die Firma in Dortmund rüstet Kampfkunstschulen und Sportstudios in ganz Deutschland und Europa aus.

Die Firma im Umfeld des Induparks in Dortmund ist ein Global Player wenn es um Kampfsport und Fitness geht.

Viele Mitarbeiter sind am Firmensitz in Dortmund aktuell von Kurzarbeit betroffen. Prekärer ist die Lage in den USA: Am Standort in Oklahoma City stehen die Räder aktuell ebenfalls still:

Die Transportunternehmen liefern, wegen der aktuellen Corona-Pandemie, nichts mehr aus.

Alles, was das Fitness-Herz höher schlagen lässt; Screenshot century-europe.eu
Alles, was das Fitness-Herz höher schlagen lässt; Screenshot century-europe.eu

Marshallplan für Sportschulen

In den USA und Deutschland wurde aber auf die Krise reagiert: Kampfsportschulen können einen Coupon-Code des Ausstatters an ihre Mitglieder weitergeben:

Diese können dann mit 10%-Rabatt online einkaufen. Klar: Im Online-Shop gibt es alles, was das Kampfkunstfreundeherz höher schlagen lässt. Positiver Aspekt für die vermittelnde Schule: Diese erhält 20% des Provision auf den Nettoeinkaufspreis den ihre Schüler umsetzen.

Ziel: Sportschulen in der aktuellen Krise unterstützen.

In den USA wird dieses Programm bereits angenommen, die Nachfrage in Deutschland ist bisher eher überschaubar.

Markus Liedtke:

In den USA ist es sehr gut angenommen worden. Wir haben insgesamt jetzt 15 Schulen die sich seit Dienstag oder Mittwoch, seitdem wir veröffentlicht haben, gemeldet haben.

Das ist nicht viel. Weil die Information vielleicht noch nicht überall angekommen ist.

Der Deutsche rüstet auf: Das Wohnzimmer wird zur Sportschule

Überraschend in der aktuellen Situation: Während früher primär Sportschulen im Onlineshop von Century Martial Arts eingekauft haben, erhalten nun auch die Dojos in Privathaushalten Upgrades:

Seit dem 20. März sind Einkäufe über den eigenen Shop, als auch über Plattformen wie Amazon, extrem angestiegen.

Für Nichtkampfsportler: Das „Equipment“ in diesem Falle sind Dummies, in der Größe eines realen Erwachsenen, an denen man Tritt- und Schlagtechniken üben kann.

In Zeiten der Krise rüstet der Deutsche sein Home-Sportstudio auf:

Jetzt in vielen Wohnzimmern zu finden: Bob! Screenshot century-europe.eu
Jetzt in vielen Wohnzimmern zu finden: Bob! Screenshot century-europe.eu

Markus Liedtke beobachtet aktuell den Wandel (Kampfkunst online lernenOnline lernen: Das Karatezentrum Oer-Erkenschwick trotzt der Corona-Krise)  im Bereich des Sportes:

E-Learning und Online-Video-Kurse werden den Sport nachhaltig ändern.

Ich hoffe , dass da jetzt infrastrukturell was gemacht wird. Und nicht wieder nach dem Prinzip Gießkanne gefahren wird.

Markus Liedtke:

Die Krise führt dazu, daß komplett neue Online-Angebote geschaffen werden.

Für Kampfsportschulbetreiber, ist es eine Chance um darüber nachzudenken wir man mit seinen Kunden kommunizieren kann: Wie kann ich Dinge bereitstellen, wenn die Leute nicht in die Schule kommen können. Es wird neue Lerninhalte geben. Klassische Schulen denken ja auch darüber nach, Unterricht in die virtuell Welt zu bringen.

Da werden viele Sachen kommen.

Auch in die Bundesregierung und die Bundesnetzagentur setzt Markus Liedtke hierbei Hoffnung:

Ich hoffe, dass die Bundesnetzagentur, die Bundesregierung und das Bundeswirtschaftsministerium jetzt den Ausbau der Breitbandtechnologien in allen Regionen vorantreiben werden.

Und nicht, dass wir 6G in Köln haben. Und in Plettenberg oder sonstwo auf dem Land, haben die Leute Probleme überhaupt Edge zu haben,

Ich hoffe, dass da jetzt infrastrukturell was gemacht wird. Und nicht wieder nach dem Prinzip Gießkanne gefahren wird.

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