Die Spitze der NRW-Landesregierung schaltet sich in die Diskussionen um die Gedenkstätte Stalag 326 im Kreis Gütersloh ein und fordert gemeinsame Gespräche. „Land, Bund und Region sollten sich zusammensetzen, um eine tragfähige Lösung zu finden“, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) der in Bielefeld erscheinenden Tageszeitung „Neue Westfälische“ (Donnerstag). „Gerade in Zeiten mit solch hohen Zustimmungswerten für rechtsextreme Positionen müssen wir mehr für unsere Erinnerungskultur und politische Bildung tun“, meint die Grünen-Politikerin. „Die Weiterentwicklung der Gedenkstätte Stalag 326 kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten.“ Am Ende entscheide das die Region.
Die aktuellen Pläne stocken. Grund ist, dass der Kreistag in Gütersloh das bisherige Vorhaben mit einer Größenordnung von 64 Millionen Euro als überdimensioniert bezeichnet und die geplanten Betriebskosten von rund 400.000 Euro pro Jahr ablehnt. Das Votum, das mit Stimmen der CDU, FWG/UWG und AfD zustande kam, hatte viel Kritik ausgelöst. Auch die Kulturbeauftragte der Bundesregierung, Claudia Roth, hatte sich eingeschaltet. Der Förderverein hat die Gedenkstätte derzeit bis auf Weiteres geschlossen.