Im Jahr 1985 erschien mit „Endless Pain“ die erste LP von Kreator. Aus kleinen Verhältnissen stammend hat sich die Band zur Weltmarke etabliert, Fans haben sie in Südamerika, Australien oder Japan – und spielten über 2.000 Konzerte in über 60 Ländern. Heute melden sie sich mit einer neuen Single zurück
Ihr Proberaum ist noch immer in Altenessen, ganz nah an der Zeche Carl. „Es gibt keinen Grund das zu ändern“, sagt Mille – und diese heimatverbundene Bodenständigkeit wirkt sympathisch und plausibel. Nach drei Jahren veröffentlicht die Band heute einen neuen Track: „Wir freuen wir uns, euch unsere brandneue Single ›666 – World Divided‹ präsentieren zu dürfen“, sagt Bandkopf, Sänger, Songschreiber und Gitarrist Mille Petrozza. „Mehr als je zuvor ist die Message dieses Songs wichtiger: wir müssen zusammenhalten in dieser immer gespalteneren Welt. Passt auf euch auf und am wichtigsten: Stay Metal!“
Kreator sind eine der einflussreichsten und erfolgreichsten Heavy Metal-Bands Deutschlands. Bereits in den frühen 1980er Jahren etablierten und prägten Mille Petrozza und seine Band neben Metallica, Slayer und Megadeth das Heavy Metal-Subgenre Thrash Metal. Kreator gelten seitdem als maßgeblicher Einfluss auf zahlreiche ihnen folgende Heavy Metal-Bands weltweit. Das Musikvideo zu ›666 – World Divided‹ entstand unter der Regie von Jörn Heitmann, der sich unter anderem für die Musikvideos zu ›Radio‹ und ›Ausländer‹ von Rammstein verantwortlich zeichnete.
Das neue Kreator-Video zeigt geschönte, inszenierte und fast barock wirkende Bilderwelten. In der langen Bandgeschichte war das nicht immer so märchenhaft opulent, wie der Dokumentarfilm ›Thrash Altenessen‹ beweist, den Regisseur Thomas Schadt ARD 1989 über die Band und ihre Kumpels abgedreht hat. Er skizzierte vor über 30 Jahren den tristen Alltag im Umfeld von abgebrochenen Lehren, Gelegenheitsjobs und Arbeitslosigkeit – und wie Kreator mit ihrer Musik sich einen Zufluchtsort dazu erfinden.
https://www.youtube.com/watch?v=jLKvl_VSRds
Mille sieht diese Doku sehr kritisch, in einem offenen Brief schrieb er mal: ››Ich bin von der Doku im nachhinein nicht wirklich begeistert, da sie ein absolut destruktives Bild von Essen und unserem angeblichen damaligem Umfeld zeigt. Viele der zu Wort kommenden Protagonisten waren nur entfernte Bekannte der Band, hatten aber nicht direkt mit unserem Bandaltag zu tun. Kreator haben zum damaligem Zeitpunkt viel gearbeitet, fünf mal in der Woche geprobt und mir war es wichtig, das dieses im Film zum Tragen kommt. Schadt hat allerdings ALLE Interviewsequenzen mit mir rausgelassen – und stattdessen lieber besoffene Schrebergärtner gezeigt.‹‹
Als Persönlichkeit hat Mille viel zu sagen, besonders zu empfehlen ist sein Podcast-Gespräch, was er kürzlich für die Reflektor Reihe von Tocotronic Bassmann Jan Müller gegeben hat.