Nach Duisburg hat auch Essen einen neuen Imagefilm – mir ist er etwas zu bombastisch geraten. Und etwas Humor wäre auch nicht schlecht gewesen. Und er sieht fast so aus wie der Duisburg-Film. Und zuletzt die Frage aller Fragen: Werden diese Filme in Serie produziert?
Es geht auch ein wenig lockerer, denn Besucher wollen vor allem eines: Spaß:
Das sieht doch alles gleich aus. Mit huahuaohaoooooeaaahuee-Opernbombast-Musik.
Langweilig. Wer macht das eigentlich alles?
Allen diesen Filme ist gleich, dass man dort so gut wie nie Menschen sieht, die sich amüsieren.
Genau:
Die Ruhrpott-Filme: Immer alles nur Häuser. Nie Menschen, wenn als Beiwerk. Es fehlt eine Geschichte. Gebäude-Collage auf über 5 Minuten aufgepumpt. Fad.
Die NY-Jungs dagegen erzählen die Story. Eine Familie kommt staunend in die Stadt. Dazu schöne Bilder. Auf 1 Minute verdichtet. Wow.
Das ist der Unterschied.
New York ist halt lässig. George Clooney hat es auch nicht nötig jedem zu erzählen, wie groß sein Schwanz ist.
Außerdem weiß jedermann, dass New York sehenswert ist – auch ohne Werbefilm. Bei Essen ist das auch nach 5 Minuten Prollbombast nicht so.
Das ist mir als Essener auch nur peinlich. Schrecklich. Bitte die Agentur wechseln und jemanden einstellen der verstanden hat, dass bei uns die Musik in leisen Tönen gespielt wird.
Auch schön der Hinweis beim Bewerbungsvideo:
„Dieses Video enthält einen Audio-Track, der nicht von WMG autorisiert wurde. Der Track wurde deaktiviert.“ https://www.youtube.com/watch?v=wB_SSVR3xy0
Ich hätte dermaßen Lust, es den Leuten mal zu zeigen. Mal einen richtig guten, außergewöhnlichen Film hinzulegen.
Mal sehen.
Keine Geschichte, kein Humor, viel zu lang, keine SELBSTIRONIE. Zusammenhanglos aneinandergeschnittene Bildfetzen, die wohl Metropolitanes vermitteln wollen. Ich sach nur: M wie Ruhrgebiet. Typisch.
Also ich finde den Film aussgesprochen gut. Wenn auch ein bissi laaaaaaaaaaaaang.
@ strm
echt ein geiler Stummfilm.
Oh, schon wieder New York-Vergleiche.
Imagefilme über Städte sind ein ohnehin eigenartiges Genre, und innerhalb der Genre-Grenzen ist dieser Film gar nicht schlecht. Er zeigt eine Stadt, die all das hat, was eine Stadt gemeinhin zu haben hat (Tradition / Moderne; Wolkenkratzer / Parks; Sommer / Winter; Tag / Nacht; Mann / Frau; Arbeit / Vergnügen usw. usw.). Und er zeigt es im Prinzip so, wie es jede andere Stadt auch tut. Deshalb bekommt man, da hat ?ch_we? recht, auch kein emotionales Argument geliefert, nun ausgerechnet diese Stadt besuchen zu wollen.
Aber einen schönen Film über Essen gibt es doch:
https://www.christoph-dettmeier.de/video/zoom_video_thiscorrosion.html
@Dirk: Es geht natürlich nicht darum Essen mit New York zu vergleichen – aber ich fand die Freundlichkeit und die Orientierung an den Menschen schön. Und an diesem Punkt, die Menschen und eine Handlung in den Mittelpunkt zu stellen, können sich alle orientieren die so etwas machen: Ob für Essen, Darmstadt oder Meschede. (Ich hab mal einen Imagefilm für Gladbeck gesehen. Erste Szene: Ein startendes Passagierflugzeug. Zweite: Eine ICE, Dritte: Der Duisburger Hafen.)
Es ist ein Unterschied, ob mit einem sogenannten Imagefilm ein Image (erst) erzeugt werden soll, oder ob es (schon) ein Image gibt, das durch den Film medial „transportiert“ respektive (sogar) verändert werden kann.
Die Fragen die sich mir dabei spontan stellen:
Gibt es überhaupt ein (eigenes) Image von Essen? Oder gibt es das nur im Zusammenhang mit dem Ruhrgebiet? Was bedeutet heutzutage ein Förderturm? Geschichtliches Selbstbewußtsein oder Rückwärtsgewandheit? Produziert Industriekultur,illuminiert oder nicht, noch eine Ikonographie die das Ruhrgebiet für sich alleine beanspruchen kann? Was ist an der Ruhrkultur jenseits der beeindruckenden Quantitäten so anders oder sogar einzigartig?
Wer diese Fragen nicht präzise beantworten kann wird unausweichlich solche Allerweltsfilme produzieren, von denen es mittlerweile auch über Ruhr zuviele gibt.