Neues vom Ruhrgespenst

Das Ruhrgespenst hat wieder zugeschlagen, im Namen der KulturDas Ruhrgespenst und sein Affe haben wieder zugeschlagen. Diesmal an der Dauerbaustelle des Duisburger Landesarchivs. In einer an die Fassade geworfenen Videoinstallation öffnet das Gespenst ein Fenster und wirft  Geld mit vollen Händen hinaus. Die bisher politischste Aktion – die auch am Rostquader an der Küppersmühle oder der nie fertig gestellten Freitreppe am Innenhafen gepasst hätte.

Mit dem „Ruhrgespenst“ hat die Duisburger Freie Szene einen „Kulturgeist“ geschaffen, mit dem sie in öffentlichkeitswirksamen, aber immer harmlosen, das heißt reversiblen, Aktionen zum einen auf den desolaten Kulturhaushalt und das fehlende Kulturverständnis in Duisburg und anderen Ruhrstädten aufmerksam macht, zum anderen darauf, dass denjenigen, die nach dem „Du it yourself“-Gedanken keine städtischen Gelder wollen oder brauchen, regelmäßig Steine in den Weg gelegt werden durch betonbürokratische Auflagen und fehlender Lobby.

Mal verschloss das Gespenst  des Nächtens die Eingangstür des Duisburger Lehmbruckmuseum mit einem Vorhängeschloss so, dass niemand mehr hereinkam. Der Schlüssel allerdings lag unter der eigens mitgebrachten Fußmatte direkt vor der Tür. Dann spannte das Geisterkollektiv ein Spruchband direkt vor dem Duisburger Rathauseingang mit dem Slogan: „Kunst braucht keine Genehmigung“, und bei der Mülheimer „SchlimmCity“ war der Gespensterspuk auch gesichtet worden. Wir sind gespannt, was als nächstes kommt. Und wie lange die Stadtoberen den Spuk noch zu ignorieren beabsichtigen.

Das Ruhrgespenst im Landesarchiv

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crusius
crusius
12 Jahre zuvor

Meine Wunschvorstellung: Das Ruhrgespenst stellt sich vor den Eingang des Dortmunder U und drückt jedem Besucher einen 1000-Euro-Schein in die Hand(ja, ich weiß, die gibt es nicht, aber es wäre ja Kunst). Nach 8000 Besuchern darf es sich wieder verkrümeln (80 Mio hat der Spaß wohl laut Wikipedia gekostet). Das einzige Problem dürfte sein, daß das Gespenst im echten Leben wohl auch Geld verdienen muß. Wie lange auf 8000 Besucher zu warten wäre, wissen wohl nur die, die um jeden Preis genau diese Information vor der Öffentlichkeit geheim zu halten suchen.

Katharina
Katharina
12 Jahre zuvor

Ich dachte immer, wir hätten schon ein Gespenst.
Es huscht durch die Termine, man sieht es kaum.
Kaum ist es da, ist es schon weg.
Es huscht durch´s Rathaus schnell. Es könnte ja ein Bürger erscheinen
und ihn sehen. Das wäre fatal.
Das Gespenst taucht manchmal auf, sagt 3-5Sätze(es kann reden!) und husch — weg isses.War da was?
Das Gespenst sitzt ab und zu auf den Leuchtturmprojekten um etwas abzukriegen vom schönen Schein.
Und für all das nimmt das Gespenst Geld.

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