New Order ist ja schon länger nicht mehr. Peter Hook träumt leider immer noch von seiner neuen Band Free Bass. Heute vor einem Jahr spielte er gemeinsam mit Section 25 New Order und Joy Division Songs in der Kufa im Krefeld.
Was die Veröffentlichung eines neuen Albums angeht ist der ehemalige Sänger Bernard Sumner schneller und hat mit seiner neuen Band Bad Lieutenant schon ein neues Album draussen.
Hört sich ganz gut an. Klingt halt wie New Order ohne Peter Hook, denn wie der Teufel es will, machen der Schlagzeuger Stephen Morris und Gitarrist Phil Cunningham auch mit. Am Bass steht Alex James von Blur. Bei ihren bislang drei Konzerten in England spielten Sie zunächst eigenes Material und dann Songs von Joy Division, New Order und den Chemical Brothers. Diese teilweise in neuen Arrangements wie Bizzare Love Triangle in einer akustischen Version. Das Video zeigt den Auftritt in Paris vom letzten Mittwoch. Wie man so schön sagt, soll gut unterichteten Quellen zu Folge in Hamburg am 4.12. ein Konzert stattfinden. Sofern Gigs hier in der Gegend sind, werde ich das an dieser Stelle mitteilen. Jetzt viel Spass mit dem Video!
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Hier mal mein Reisebericht zu den Bad Lieutenant-Konzerten in Hamburg und Berlin:
Am Freitag habe ich Colin und Roy am Bahnhof in Venlo abgeholt. Um 15.15 Uhr waren wir dann in Hamburg. Roy habe ich am Hotel abgesetzt und Colin mit zum Meet & Greet mit Bad Lieutenant mitgenommen. Vor der Markthalle haben wir Matthias und Bernd getroffen. Dann wurde uns mitgeteilt, dass wir zunächst noch mal bis nach dem Soundcheck warten sollten. Es hätte sich alles wegen zahlreicher Interviews verzögert. Das war kein Problem für uns, da uns angeboten wurde, den Soundcheck mitzumachen, quasi ein kostenloses Zusatzkonzert. Zwischendurch kam dann der Manager von Bad Lieutenant Andy Robinson, der sich wunderte, nur bekannte Gesichter zu sehen. Nach dem Soundcheck wurden wir in einen anderen Raum geführt und anschließend kam die Band dazu. Wir haben uns dann ein bisschen unterhalten, insbesondere der Sänger Bernard Sumner, der als sehr zickig gilt, zeigte sich interessiert und war sehr nett. Die anderen Bandmitglieder hatte ich bereits bei vorherigen Konzerten getroffen und haben mich auch gleich wiedererkannt. Bei der Gelegenheit habe ich dann auch das Booklet der Luxus-Edition des letzten Albums signieren lassen.
Nach dem Meet & Greet bin ich dann zum Hotel gefahren und habe eingecheckt. Anschließend haben wir uns dann mit den anderen aus England angreisten Fans, den Vikings, im Bodega Nagel am Hauptbahnhof getroffen. Diese sahen schon recht mitgenommen aus, da sie seit dem frühen Morgen getrunken hatten. Ebenso haben wir dort Frank und Udo aus Hamburg, die vor zwei Jahren im Plan K in Brüssel gesprochen hatte, aber bislang nicht zuordnen konnte. Anschließend war ich dann noch nebenan essen und dann ging es zur Markthalle. Dort haben wir dann auch Fans aus Belgien und Holland wiedergesehen als auch neu kennengelernt. Ute war aus Kopenhagen angereist. Nach den Pollywogs von denen ich nichts mitbekommen habe, spielte Polarkreis 18. Polarkreis 18 waren laut Veranstalter als Support ausgewählt worden, um den Altersdurchschnitt der Veranstaltung zu senken. Schließlich habe es sich ja um eine Werbeveranstaltung der Fa. Becks gehandelt. Dementsprechend bestand die ersten 5 Reihen bei Polarkreis 18 hauptsächlich aus jungen Mädchen und jungen Frauen, einschließlich Ute, die auch offensichtlich Spaß an der Darbietung hatten. Letztendlich war aber die Show wohl nicht jedermann’s Geschmack. Zum Schluß beendete der Sänger das Set mit den Worten „Viel Spass mit der Legende!“.
Nach einer kurzen Umbaupause starteten Bad Lieutenant zu ihrer Deutschland-Premiere. Es wurden überwiegend Bad Lieutenant-Songs, ein Electronic und die New Order-Stücke Ceremony, Crystal und Temptation gespielt. Ein Höhepunkt war dabei das Medley von Out of Control, einem Song der Chemical Brothers, bei dem seinerzeit Bernard Sumner den Gesangspart übernommen hatte, und Temptation. Die Stimmung war super und gegen Ende des Sets tanzte die ganze Halle. Als Zugabe gab es noch die Stücke „Transmission“ und „Love will tear us apart“. Nach dem Gig kam mir der Host Schauspieler Oliver Korritke (u.a. aus Wilsberg), mit dem ich vorher schon mal gesprochen hatte und der sich als Joy Division-Fan bezeichnete, entgegen und meinte „Wie geil war das denn?“. Anschließend haben wir noch was getrunken und sind bis auf Ute, die noch mit einigen Freundinnen aus dem PK 18-Umfeld unterwegs war, nach Hause gefahren bzw. ins Hotel gegangen. Vielen Dank an die Beck’s-Truppe für die tolle Organisation.
Am nächsten Morgen sind Matthias und ich als Einzige der Hamburg-Truppe nach Berlin zum Support-Gig von Bad Lieutenant bei den Pet Shop Boys in der o2 World gefahren. Bad Lieutenant spielten ein 45 Minuten-Set. Der Sound war gut. Die Stimmung war wie beim Soundcheck am Vortag als keine Leute in der Halle waren. Die Sitzplätze waren während des Bad Lieutenant-Sets wohl nur zur Hälfte gefüllt. Vor der Bühne standen aber schon relativ viele in Erwartung der Pet Shop Boys und um sich einen guten Platz zum sehen zu sichern. Als Matthias und ich anfingen zu tanzen, wie wir gestern in Hamburg aufgehört hatten, gab es direkt Ärger mit den Nachbarn, die ziemlich feindselig wirkten. Irgendwann kam dann die Security an, weil sich jemand beschwert hatte. Der Beschwerdeführer hat denen unter anderem erzählt, dass ich wohl unter Drogeneinfluß stehen würde. Mir hat die Security gesagt, ich solle mein „zu extensives Tanzen“ ein bißchen einschränken. Ich habe dann gesagt, dass das hier keinen Sinn machen würde, und ich würde mir einen anderen Platz suchen. Ich habe mich dann ganz außen rechts relativ weit vorne hingestellt. Dort hatte ich mindestens 5 m Platz um mir herum – wie auf der Strafbank beim Eishockey- und habe dann wieder getanzt. Zwischen zwei Songs hat Jake dann mit dem Arm weitausgeholt und mit dem Finger dann auf mich gezeigt. Ich habe zurückgezeigt. Das war dann echt cool, zumal er mir am Vortag in Hamburg gesagt hatte, er findet das besser, wenn die Leute nicht gelangweilt rumstehen, sondern aktiv mitmachen. Nachdem BL-Gig habe ich mit einem Security-Mann gesprochen. Er meinte, er habe die ganze Situation gesehen. Man müsse doch damit rechnen, wenn man unmittelbar vor der Bühne steht, dass da getanzt werden würde. Wenn man sowas nicht mag, solle man sich lieber einen Sitzplatz kaufen. Der anschließende Pet Shop Boys-Gig war nicht schlecht, allerdings reicht es, die einmal zu sehen. Ich werde Bad Lieutenant und die Pet Shop Boys in zwei Wochen in Manchester in einem hoffentlich entspannterem Umfeld nochmal sehen. Insgesamt gesehen war das Konzert in der o2 World meine schlechteste Konzerterfahrung in den letzten drei Jahren.
Gestern bin ich dann nach einem tollen, ereignisreichen Wochenende mit meiner Lieblingsband mit dem Auto von Berlin zurück zum Niederrhein gefahren.