Der Fluxus-Künstler steht neben dem Punk-Band-Musiker. Langsam wird es voll in der Eve-Bar. Etwa 50 bis 60 Menschen drängen sich in die kleine Kellerbar, um der Frau mit den Dreadlocks zu lauschen. Ein paar bekannte Gesichter sind dabei. Die Menschen in meinem Rücken rätseln: „Wer ist das eigentlich?“ -„Die da?“ „Nee, so sieht man doch nicht aus in New York.
Doch. Genau so. Wer selber prüfen möchte, wie man in New York aussieht (oder eben nicht), der fährt heute Abend nach Dortmund in die STÄNDIGE VERTRETUNG. Denn da macht Petra Engelke Halt, um von ihrem Leben mit dem Big Apple zu berichten.
Kurz nach ihrer Ankunft in Bochum ist Engelke bereits heiser. In den vergangenen Tagen musste sie viel erzählen. Über Hochhausdächer, Platzmangel und grüne Inseln in New York. Denn dort lebt und arbeitet die Exil-Bochumerin als Journalistin. Im Moment macht sie Diät, denn sonst bloggt sie an sechs von sieben Tagen in der Woche über die Stadt mit dem tollen Käsekuchen und den hohen Mieten. Die Stadt, die niemals schläft. Mittwoch lud sie in die Eve-Bar, um ein bisschen von New York zu erzählen, Bilder zu zeigen, mit Klischees aufzuräumen. „Hier lernt jetzt niemand, wie man mit der U-Bahn fährt. Das können wir vielleicht in der Pause machen.“ Neben Blogbeiträgen und Anekdoten, las sie auch literarische Texte vor. Kuriose Kindergespräche wechseln sich ab mit bewegenden Gedanken über U-Bahnanschläge. Träume ohne Ton treffen auf die Ironie der 80er, mischen sich mit Pathetischem, wirken wie Peinliches, um sich in witz- und geistreichen Paraden aufzulösen.
Wer erfahren will, wie man mit Drogensucht Geld verdienen kann, wer der wahre Dr. House ist, was die New Yorker statt Quark in ihren Käsekuchen tun, wo der Schutthaufen von 9/11 geblieben ist, was Killer-Hörnchen sind und warum, der Weltrekord im Hot-Dog-Wettessen im wahrsten Sinne des Wortes ‚gebrochen‘ wird, der hat nur noch heute die Gelegenheit:
Petra Engelke
Um 20.00 Uhr, im Workshopraum der STÄNDIGEN VERTRETUNG DORTMUND (Hoher Wall 15, 44137 Dortmund)
Eintritt frei!