Nicht die Armutszuwanderung beschädigt Duisburgs Image

hochfeld_passageDuisburg macht sich Sorgen um sein Image. Vielen gilt die Armutszuwanderung als ein wichtiger Grund, warum die Stadt an Ansehen verliert.

Die bundesweiten Berichte über die geplante Unterbringung von Flüchtlingen in Duisburg haben in der Stadt eine Diskussion über das Image der Stadt ausgelöst. Die 1900 Flüchtlinge,  die bis Ende des Jahre der Stadt wohl zugewiesen werden, sollen den Ruf der Stadt nun ebenso gefährden wie die 10000 Roma, die sich in den vergangenen Jahren dort niedergelassen haben.

Das ist Unfug. Das Problem Duisburgs sind nicht die Zuwanderer, das Problem Duisburgs ist seine wirtschaftliche Lage und an der trägt die Stadt  ebenso eine Mitverantwortung wie das gesamte Ruhrgebiet. Durch eine seit Jahrzehnten verfehlte Wirtschaftspolitik, durch die bewusste Verhinderung der Ansiedlung neuer Unternehmen schon in den 60er und 70er Jahren, durch den heutigen Mangel an Gewerbe- und Industrieflächen, durch einen nicht vorhandenen Willen zum Wachstum und dem heutigen hinterherrennen von Blütenträumen wie „Kreativwirtschaft“ und „Green Economy“ haben es das einst reiche Ruhrgebiet und das einst reiche Duisburg geschafft, wirtschaftlich abzusteigen.  Heute sind Unterkünfte für 1900 ein Problem – weil Duisburg pleite ist. Andere Städte wie Frankfurt  oder München kämen besser klar mit dieser Herausforderung – dort wächst die Wirtschaft. Die Armut des Ruhrgebiets, seine wirtschaftliche Schwäche, nicht die Zuwanderung, führt zu Ignoranz, Neid und Fremdenhass.

Das Image ist nicht Duisburgs Problem – das Elend der Stadt und ihre Unfähigkeit, sich daraus zu befreien sind es. Und all das wird jetzt sichtbar.

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Franz Przechowski
Franz Przechowski
10 Jahre zuvor

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Erdgeruch
Erdgeruch
10 Jahre zuvor

Ein Freund von mir sagte mal, dass das Problem Duisburgs sei, dass die Ruhr da endet und die jahrhundertelang… Also während die anderen in die Ruhr… Lassen wir die Details lieber

Jürgen Rohn
10 Jahre zuvor

Die Analyse ist gut aber möglicherweise nicht vollständig. Es wird der Eindruck scheinbar vermittelt, die Stadt Duisburg wolle aber könne nicht Zuwanderer und Kriegsflüchtlinge angemessen integrieren, weil sie pleite sei. Dabei wird der institutionelle Rassismus im Rathaus, in den Medien, bei der Polizei und den „braven Anwohnern“ übersehen. Ich zitiere das „Duisburger Netzwerk gegen Rechts“ zum Thema: „[….] Außerdem unterscheidet sie, was Sören Links Politik zu Roma und Flüchtlingen angeht, zwischen gutem und schlechten Rassismus. Seine rassistische Hetz- und Vertreibungspolitik vor allem gegen die Roma in Bergheim wird gelobt. (Er habe sich „an die Spitze der Bewegung gestellt“ benennt zynischer weise und ungewollt die Tatsache, dass Link als Stichwortgeber von PRO NRW und co. fungierte.) […]“

Hubi
Hubi
10 Jahre zuvor

Die Frage ist dann, ob Duisburg überhaupt noch den Absprung schaffen kann ?

Mit dem Negativ-Image werden sich sicher keine großen Firmen da neu ansiedeln.

John Matrix
John Matrix
10 Jahre zuvor

Lieber Herr Laurin,

ich stöbere ja sehr gerne auf ruhrbarone.de, aber in letzter Zeit tendiert Ihr Blog, für mein Empfinden, in die Richtung der Tonalität US-amerikanischer, politischer Publizisten erzrepublikanischer Prägung. Sprich: scharfzüngiges Meckern auf die „Regierung“, wenn sie denn vom politischen Gegner gestellt wird.

Jetzt verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich stehe weder auf der „anderen Seite“, noch finde ich Ihre Argumentation falsch. Ich würde mir nur mehr konkrete Details, Beispiele und vllt. auch den ein oder anderen Ansatz, wie man es „besser machen könnte“, wünschen. Auch, wenn Sie dies nicht als Ihre Aufgabe ansehen.

Nehmen wir zum Beispiel diesen Absatz:

„Durch eine seit Jahrzehnten verfehlte Wirtschaftspolitik, durch die bewusste Verhinderung der Ansiedlung neuer Unternehmen schon in den 60er und 70er Jahren, durch den heutigen Mangel an Gewerbe- und Industrieflächen, durch einen nicht vorhandenen Willen zum Wachstum und dem heutigen hinterherrennen von Blütenträumen wie “Kreativwirtschaft” und “Green Economy” haben es das einst reiche Ruhrgebiet und das einst reiche Duisburg geschafft, wirtschaftlich abzusteigen. “

– Welche verpassten Ansiedelungen in den 60er / 70ern?
– Mangel an Flächen?
– Warum kein Wille zum Wachstum?
– Was sollte Duisburg / das Ruhrgebiet denn jetzt tun? Fakt ist ja nun einmal der, das die alte Industrie wohl so oder so keine Zukunftschancen hatte. Der Strukturwandel ist eine Herausforderung, der mehr betrifft als nur die Ökonomie. Aber allein bei diesem Aspekt: Wo sollen über 5 Millionen Menschen Arbeit finden, wenn es die alten, arbeitsplatzintensiven (und teilweise für Geringqualifizierte geeignete) Branchen weg sind?

Beste Grüße

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

Nun, Duisburg hat seit der Loveparade ein Riesen-Imageproblem, die Strukturprobleme waren schon vorher da und werden nicht mit/durch Link und die SPD verschwinden. Und Duisburg hat auch mit einem SPD-initiierten und dann unter der CDU und Sauerland gänzlich verfilzten Verwaltungsapparat (inkl. Stadttöchtern) zu kämpfen, der millionenteure Skandale wie Küppersmühle, Innenhafen-Bauprobleme oder Landesarchiv mit zu verantworten hat und auch unter Link noch nicht entfilzt werden kann. Sowas dauert seine 5 bis 10 Jahre, bis auch der letzte faule Apfel seine Amtsstube geräumt hat – und neue Filzokraten einziehen…

Es hilft nix – der Strukturwandel im Ruhrgebiet muss endgültig in den Rathäusern ankommen und zunächst dort, bei den Betonköppen, für kompletten Luftaustausch sorgen.

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

Stefan, ohne Wenn und Aber mit Deiner Analyse einverstanden.

Wenn Duisburg und andere Ruhrgebietskommunen kommunale Probleme nicht, nicht befriedigend -für die Betroffenen-lösen können, aktuell das hier angesprochene Problem, dann sind „Nichtlösung“, dann sind unbefriedigende Lösungen nur sattsam bekannte zwangsläufige (!!) Folgen des finanziellen Bankrottes.
Ich verwende bewußt den finanzwirtschaftlich/finanzrechtlich bezogen auf die Kommunen nicht korrekten Begriff „Bankrott“, will damit aber den de facto Zustand für alle noch einmal unterstreichen.

Und so werden die Kommunen im Ruhrgebiet weiterhin versuchen müssen, ihre Zahlungsfähigkeit zu sichern, was bekanntlich tagtäglich durch die Aufnahme sog.Kassenkredite -Kontoüberziehungen-geschieht.( In den kleinen Waltrop, wo ich wohne -rd.29.000 Einwohner-beträgt derzeit der Gesamtstand der Kontoüberziehungen m.W. rd. 120 Mio €. 1989 waren es gerade ‚mal 1 Mio €.)

Und wie in jedem Unternehmen, dem der Bankrott droht, wie in jeder Familie, die überschuldet ist, bleibt den Verantwortlichen doch gar nicht amders übrig, zusätzliche Aufgaben entweder gar nicht zu erledigen oder absolut unbefriedigend. Insofern (!!)verstehe die Kritik an Duisburg bzw. in Duisburg am „unbefriedigenden Umgang mit Flüchtlingen, mit Asylsuchenden“ nicht.

Selbstverständlich wird esfolglich in Zukunft immer wieder Anlässe geben, Duisburg und andere Ruhrgebietskommen zu kritisieren, wenn sie neue Aufgaben gar nicht oder nur unbefriedigend zu lösen versuchen.

Wir haben hier X-mal über die Ursachen dieser kommunlen Finanzmisere, namentlich im Revier, diskutiert. Wir haben über Lösungen nachgedacht.

M.W. haben alle Diskutanten, zumindest eine erkennbare Mehrheit festgestellt, daß keine Ruhrgebietskommune alleine

ua.

auf der Basis des derzeitigen Steuersystemes ,der primären Steuerhoheit des Bundes wegen,

auf der Grundlage der derzeitigen direkten bzw. indirekten Finanzzuweisungen von Bund und Land an die Kommunen,

aber auch aufgrund einer m.E. verfassungspolitisch und verfassungsrechtlich problematischen Finanzierungspflicht der Kommunen für die Sozialausgaben ist eine gesamtstaaliche Aufgabe und dementsprechend durch den Gesamtstaat komplett (!)zu finanzieren.

Ich kann nicht einmal ansatzweise erkennen, daß die „politischen Führungskräfte“, vor allem im Bund, bereit sein könnten, Problemlösungen zu kreieren, die substantiell u.a. Duisburg eine Finansbasis zu verschaffen, die diesen Namen verdient.

Dazu im Detail von mir nichts mehr. Es ist dazu alles , auch hier bei den Ruhrbaronen, gesagt worden.

Also:
Dusiburg u.a::
„Weiter wurschteln, darauf hoffen, daß am nächsten Arbeitstag die Stadt noch zahlungsfähig ist, neue Aufgaben zu lösen versuchen, auch wenn man sich aufgrund der unbefriedigenen Lösungen damit der Kritik, dem Spott Dritter aussetzt.“

Erdgeruch
Erdgeruch
10 Jahre zuvor

Mal so ein Hinweis, der Hafen Duisburg kauft gerade massiv Flächen in anderen Kommunen oder den Ausbau bei TKS. Es gibt also durchaus positive Entwicklungen. Duisburgs Problem bleibt jedoch, dass es eine hohe strukturelle Armut und Arbeitslosigkeit, die auch kein Wachstum beseitigen kann, da Jobs in Bereichen mit niedrigen Bildungsstand fehlen und auch keine kommen. Tatsächlich leidet das Ruhrgebiet an einer fatalen Entwicklung der Flächen- und Ansiedlungspolitik durch die alten Großkonzerne, die man erst jetzt, wo man kein Geld mehr hat, angehen kann. Aktuell setzt man ja hier auf die RAG, die bis 2020 ihre Flächen mal entwickeln will. Denn diese Politik hat dazu geführt, dass man kaum Mittelstand hat, was auch die Gewerbesteuerkrise der Kommunen erklärt. Das ist fatal: keine Steuern, keine einnahmen, keine Investitionen.

Ich würde ja als kommune die Flächen per Erbpacht einfach abgeben an Gründer. Die kann man nämlich auch strecken oder stunden.

trackback

[…] Nicht die Armutszuwanderung beschädigt Duisburgs Image (Ruhrbarone) […]

Dirk Schlenke
Dirk Schlenke
10 Jahre zuvor

Da ist schon viel Wahres dran. Duisburg hat sich zu einer wirtschaftsunfreundlichen Stadt entwickelt, obwohl alle Infrastrukturen wie Hafen, Autobahnen, Bahnhof und Flughafennähe vorhanden sind. Das nur weinig Gewerbeflächen vorhanden wären kann ich nicht feststellen. Duisburg fehlt es vielmehr an solventen und seriösen Investoren. Da gibt es auch leerstehende Schulen mit guten Grundstücken. Aber die Verwaltung sagt, dass diese Immobilien nicht für einen Euro verkauft werden dürfen und so liegen sie brach. der höchste Gewerbesteuersatz im Ruhrgebiet, die Parkgebühren bis 20.00 Uhr, die austrocknende Innenstadt und der fehlende „Draht“ zu den Unternehmern in der Stadt tuen ihr Übriges. Die Wirtschaftsförderung verdient den Namen nicht.

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

-11-Erdgeruch
-12-Dirk Schlenker
Ja, auch in der Immobilienwirtschaft der Kommunen, u.a.mit Blick auf gewerbliche-industrielle Neunutzungen-manifestiert sich das Finanzdesaster der Ruhrgebietskommunen.

Wenn eine Kommune ein Grundstück deutlich unter dem am Markt zu erzielenden Preis verkauft, damit sich z.B. dort gegen einen geringen Kaufpreis Neugründer ein Kauf leisten können oder um mit einem minimalen Preis die Konkurrenz in Osteuropa unterbieten zu können.
Die Akteure in Politik und Verwaltung wissen, daß solche Entscheidungen, bevor sie umgesetzt werden können, von der Kommunalaufsicht -Regierungspräsident, Innenminister-unterbunden werden. Dafür stehen verschiedene Mittel zu Verfügung.

Das ist die kommunale Realität.

Zu beachten ist zudem, daß der Verkauf eines städt.Grundstückes, aus welchen „edlen Motiven“ auch immer, deutlich unter dem an Markt zu erzielenden Erlös, die zuständige Staatsanwaltschaft veranlassen
könnte, sich mit dem Straftatbestand der Untreue durch die entscheidenen, die handelnden kommunalen Akteure zu befassen.
Auch das ist die kommunale Realität.

John Matrix
John Matrix
10 Jahre zuvor

@S. Laurin: Danke für die Anmerkungen. Ich gebe Ihnen auch Recht, dass Bürokratie abgebaut (Flächen sind ja vorhanden, auch wenn einige „verseucht“ sind, der Rest könnte unkomplizierter zur Weiterverwendung vermittelt werden) und Infrastruktur aufgebaut werden muss.

Dennoch, denke ich, muss hinterfragt werden, ob es z.B. schon an versäumten 60er und 70er Jahren Projekten liegt. Opel kam in den 60ern und geht jetzt wieder. Die in Ihrem Eintrag beschriebenen anderen Unternehmen, sind mit dem Autobauer vergleichbar. Was ich damit sagen will: Das Problem liegt im Kern darin, dass sich Industrie und Produktion aus ganz Deutschland verabschieden und verabschiedet haben bzw. die Zeit großer Unternehmen als arbeitsplatzintensive Arbeitgeber vorbei ist. Das Ruhrgebiet verfügt ja immer noch über mehr Großunternehmen, die hier ihren Sitz haben, als andere Regionen. Aber auch RWE und Co kämpfen ums Überleben. Und ein wesentlicher Unterschied des Ruhrgebiets zu anderen urbanen Metropolregionen in Deutschland, denen es wirtschaftlicher besser geht (München, Frankfurt, Stuttgart) ist 1. seine Größe und 2. seine soziologische Struktur.

Zur Zukunft: Auch wenn es viele nicht hören wollen, ich bin Befürworter des Ruhrstadt-Gedankens mit gleichzeitigem Ausbau der Infrastruktur. Investoren gehen sicherlich anders an ihre Planung ran, wenn sie von Deutschlands größter Stadt hören als von Herne oder dem heruntergekommene Schimanski-Duisburg. Wobei ich zu DU mal am Rande anmerken möchte, dass ich den wirtschaftlichen Niedergang dieser Ruhrgebietsstadt nie richtig verstanden haben, da DU eigentlich die Stadt ist, die noch am meisten Industrie + gr. Binnenhafen Europas hat.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

@#14 John Matrix: Die in den 60ern/70ern hier alles beherrschende Montanindustrie hat damals eins besonders gut geschafft: Um es anderen Industriebranchen im Ruhrgebiet möglichst unmöglich zu machen, der Montanindustrie zu Vollbeschäftigungszeiten gut ausgebildete Fachkräfte abzuwerben, wurde zusammen mit der lokalen Politik eine Art „Bündnis gegen Flächenveräußerung“ für sowohl die eigenen als auch kommunalen, freien Flächen geschmiedet.

Diese Wagenburg gegen „Fremdes“ existiert in Teilen sogar noch heute, so dass Riesenbrachen immer noch leer sind, höchstens in kleinen Stückelungen fürs lokale Gewerbe freigegeben und wegen der Angst vorm Bezahlen der Altlastensanierung manchmal gar nicht erst kartiert werden.

Insofern liegt zumindest *ein* Schlüssel in der damaligen Zeit, als man sich sanft schlummernd und gut gepampert von der SPD und den Gewerkschaften überhaupt keinen Kopp um die Zeit nach der Vollbschäftigung und nach Kohle und Stahl machte. Hätte man frühzeitig, vorausschauend agiert, hätten wir auch heute z.B. wesentlich mehr Autobauer und viel mehr andere Großindustrie, die nicht vom Ressourcenabbau (Bergbau-Wanderung) und katastrophalen Fehlplanungen der Montanindustrie abhängig ist.

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

John Matrix, Klaus Lohmann:
Wer hat wann, warum aktiv oder passiv den jetzigen Zustand im Revier“ verschuldet? Politik, Verwaltung, die gesamte sog.kommunale Verantwortungsgemeinschaft, Unternehmen, Banken? Ist an dem Niedergang klassischer großindustrieller, arbeitsplatzintensiver (!!) Großunternehmen überhaupt jemand schuld? War dieser Niedergang zu verhindern?Nein..Konnte ihm adäquat qunatitativ, qualitativ, zeitnah begegnet werden?

Man sollte für das Finden von Antworten auf diese und ähnliche Fragen und über Diskussionen darüber keine Ressourcen verschwenden.
Was ist jetzt, morgen und übermorgen durch wen und wie zu tun? Auf das Finden von Antworten auf diese Frage haben wir bei den Ruhrbaronen schon so manche Ressourcen in kritischer Diskussion eingesetzt, Nicht verschwendet. „Der große Wurf“……….??

Den gibt es nicht. Es gibt viele, sehr unterschiedliche Ideen, Projekte in öffentliche und in privater Regie, teilweise gefördert von EU,BUND und Land.
Erfolge,Mißerfolge all der Projekte, all der Reformen diverser einschlägiger Prozesse, in diversen Bemnühungen um eine Neu-Organisationen im Revier -sh. seinerzeit die kommunale Gebietgsreform, sh. -immer noch aktuell- die Bemühungen um eine sog.. „Optimierung“ des RVR, sh. das Thema Ruhrstadt .

Ein langer Atem? Bereitschaft zur alltäglichen mühsamen Arbeit? Werden 1oo Jahre benötigt, damit im positiven Sinne nichts mehr an den Niedergang des Ruhrgebietes erinnert?

Das mag -unter ansonsten gleichbleibenden Bedigungen – durchaus so sein.

Nur die Bedingungen bleiben nicht gleich. Sie verändert sich derzeit rasanter und radikaler als je zuvor mit postiven oder negativen Auswirkungen im Revier?
Das könnte Anlaß sein, visionär über das Ruhrgebiet 2o50 -2100 zu schreiben. Das hilft aber weder den Menschen im Revier jetzt noch in absehbarer Zukunft, könnte aber für einen ambitionierten „Schreiber“ eine reizvolle Sache sein.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

@#16 WALTER Stach: Es ging zumindest mir nicht darum, einen Schuldigen für die Abwanderung der Montanindustrie zu präsentieren, sondern auf die wie so häufig in wirtschaftlich prosperierenden Zeiten gern verdrängte oder vergessene Sorgfaltspflicht für Zukunft und nachfolgende Generationen hinzuweisen. Der Strukturwandel – ich kann das Wort mittlerweile nur noch mit Kotzreiz schreiben – hätte viel früher beginnen müssen, um rechtzeitige Erfolge zeigen zu können.

Dass aber die großen Montanunternehmen mit dem Abzug der Steinkohleförderung, Kokereien und Stahlfertigung aus dem Ruhrgebiet ein für die heutige Nachfrage riesigen Managementfehler begangen hatte und sich trotzdem heute weigern, für ihre Altlasten angemessen bzw. gesetzlich verpflichtet zu löhnen, darüber müssen wir ja wohl nicht diskutieren.

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

-17- Klaus Lohmann

Einverstanden; darüber müssen wir nicht diskutieren.

Stogumber
Stogumber
10 Jahre zuvor

Stefan Laurin sollte dann aber doch an die Wurzel des Übels gehen: zu hohe Löhne. NRW muss die Löhne unter das chinesische Niveau senken, um auf diese Weise die Industrie wieder nach Deutschland zurückzuholen.
Wenn schon neoliberal, dann bitte auch ehrlich und konsequent. Und nicht auf Randfragen wie Infrastruktur und Bürokratie ausweichen!

Jürgen Rohn
10 Jahre zuvor

Die Stadt Duisburg steht primär nicht mit China im Wettbewerb sondern mit der deutschen Städtelandschaft. Dort liegt Duisburg mit den Hebesätzen für Grundsteuer und Gewerbesteuer an der Spitze in NRW. Duisburg verliert an Attraktivität, Unternehmen könnten abwandern, Neuansiedlungen von Unternehmen werden unwahrscheinlicher.

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