Nicht mehr lange, dann sehen wir wohl die ersten RB Leipzig-Erfolgsfans

Das Stadion in Leipzig. Foto: Daniel Jentsch

Bei vielen Fußballfans hier im Lande ist das Image von RB Leipzig seit Jahren sehr schlecht. Unvergessen in diesen Breiten noch immer die umstrittenen Aktionen der Ultras in vielen Stadien, die jüngst unter anderem in Mönchengladbach und Dortmund aktiv Stimmung gegen den vom österreichischen Red Bull-Konzern geförderten Bundesligisten machten.

Sportlich läuft es bei den Leipzigern hingegen ausgesprochen gut. Am Ende der gerade abgelaufenen Spielzeit landete RB auf Platz drei und qualifizierte sich damit souverän für die UEFA Champions League im kommenden Herbst, was wichtig für die sportliche und finanzielle Zukunft des umstrittenen Ost-Klubs war.

Doch auch abseits der Platzes gab es zuletzt zahlreiche gute Nachrichten für alle, die es mit den Leipzigern halten. Das Marktforschungsunternehmen ‚Nielsen‘ fand jetzt zum Beispiel gerade heraus, dass RB Leipzig hinter dem Branchenprimus FC Bayer München und dem Vizemeister Borussia Dortmund inzwischen bereits die dritthöchsten Sympathiewerte im Lande hat.

Wie bitte? Die drittbesten Sympathiewerte? Ausgerechnet RB?

Ja, so ist es. 3,2% der Befragten reichten in der auch von der Bild-Zeitung zitierten Umfrage schon aus um mit weitem Abstand hinter den Bayern und dem BVB (21,5 bzw. 16,8%) Rang drei zu erobern. Leipzig lag damit in Sachen Fans noch vor Vereinen wie dem VfB Stuttgart (3,1%), Schalke 04 (2,8%) oder Hertha BSC (2,1%). Genannt werden durfte dabei jeweils nur die Lieblingsmannschaft eines Befragten.

Leipzig hat demnach hochgerechnet inzwischen fast zwei Millionen Anhänger im Lande. Keine ganz so schlechte Ausbeute für einen erst vor 10 Jahren ins Leben gerufenen Klub.

Irgendetwas machen die Damen und Herren in der Konzernzentrale des Brauseherstellers und ihre reich unterstützte Abordnung in der Geschäftsstelle der Kicker im Osten unseres Landes wohl richtig, wenn man dieses Ergebnis sachlich zur Kenntnis nimmt.

Das Ergebnis der Umfrage muss den zahlreichen Kritikern unter den Fußballfans in Deutschland und darüber hinaus tatsächlich Sorgen bereiten. Es entwickelt sich hier offenkundig gerade mit Macht ein weiterer Beweis dafür, dass man Erfolg auf Dauer eben doch in jeder Hinsicht kaufen kann. Auf und neben dem Platz.

Spielt eine Mannschaft in der Liga erfolgreich, egal wo das Geld für ihren Betrieb am Ende auch herkommt, dann finden sich stets etliche Leute, die das Team unterstützen.

Und mal am Rande angemerkt: Deshalb gibt es übrigens ja unter anderem auch so viele ‚Bayern-Fans‘ hier bei uns im Ruhrgebiet. Viele Zeitgenossen schlossen sich seinerzeit bereitwillig dem Bayern-Anhang an, weil das Team auf dem grünen Rasen so erfolgreich war. Von dieser speziellen Kategorie Fan kenne ich persönlich, wie sicherlich auch viele weitere Fußballfreunde hier, so einige.

Vermutlich ist es inzwischen auch gar nicht mehr allzu lange hin, bis wir hier im Westen der Republik die ersten RB-Leipzig-Erfolgsfans sehen werden… Ob einem das nun persönlich gefällt oder auch nicht. Das sind einfach die Tatsachen.

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Bochumer
Bochumer
5 years ago

Es ist nicht neu, dass man sich Erfolg kaufen kann. Wenn ein Fußballfan das noch nicht mitbekommen hat, sollte er Mal einen Alkoholentzug machen.

Thommy
Thommy
5 years ago

Bei Werten von um die 3% Zustimmung von Sympathiewertrn zu sprechen ist -neben der nicht ganz nachvollziebarer Hochrechnung- schon etwas gewagt.?.

Absonsten-Leipzig spielt nun Mal für nationale Verhältnisse -international werden wir sehen- einen ansprechenden, erfolgreichen Fussball und entwickelt Junge, talentierte Spieler weiter.

Daran gibt's doch eigentlich nichts zu meckern.

Und-dass im Profifussball -zuweilen unanständig biel- Geld bewegt wird, ist nun keine sensationelle Erkenntnis. Auch die in Dortmund ansässige Kommanditgesellschaft auf Aktien ist ja hier sicher nicht zu den Zurückhaltenden zu zählen.

Nun-und das mit den Erfolgsfolgsfans-meistens ist der Fussball, den erfolgreiche Mannschaften spielen, einfach auch besser, clrverer und schöner anzusehen, die Spieler begabter – warum sollte man sich daran nicht erfreuen oder dafür begeistern.

Muss man als Fussballfan denn unbedingt und zwingend auch Masochist sein?

thomas weigle
thomas weigle
5 years ago

3% sind nun eine Zahl, die nun niemanden erschrecken muss oder gar Sorgen bereiten. Interessanter wäre doch zu wissen, wo diese "große" Zustimmung gemessen wurde. Leider ist der Autor dieser Frage nicht nachgegangen bzw. hat sie nicht mal gestellt, schade. Die Leipziger Klubs, sowohl Lok als auch Chemie, hatten meines Wissens in der DDR einen deutlich besseren Ruf als bspw. die Ostberliner Dynamos. Und als einziger Ostklub in den letzten Jahren in der BL könnte RBL im Osten durchaus mehr Sympathien genießen als im Westen.
Und ob jeder heutige BVB-Fan seine "Vereinsliebe" mit der Muttermilch eingesogen hat….

thomas weigle
thomas weigle
5 years ago

#4 Ich muss da nix beobachten oder beobachten lassen. Außerhalb der jeweiligen hard-core Fangemeinschaften dürfte ebenfalls eher weniger Interesse an einer punktgenauen Beobachtung des Leipziger Vereins sein. Sollten sie demnächst auf europ. Bühne erfolgreicher sein als in der letzten Saison, dürften die Vorbehalte gegen die Sachsen eh weniger werden.
Sollten sie gar in Zukunft mal den Vereinen aus Spanien und England, die jegliche finanzielle Fairness vermissen lassen, sogar einen Titel wegschnappen, umso besser und umso beliebter werden sie.

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