Nicht so langweilig wie die Fußball-Bundesliga: Die Playoffs in der NHL beginnen in dieser Woche

Heimspiel der New York Rangers. Foto(s): Robin Patzwaldt

Während die Fußball-Bundesliga hierzulande bereits weit vor ihrem offiziellen Ende im Mai an der Spitze entschieden zu sein scheint, gibt es auch Beispiele im Weltsport, wo eine Vorhersage des nächsten Titelträgers nahezu unmöglich erscheint.

Zu diesen gehört zweifelsohne auch die nordamerikanische Profieishockeyliga NHL (National Hockey League). Dort beginnen am Mittwoch die Playoffs, die KO-Spiele. Der Sieger im Wettbewerb um den begehrten ‚Stanley Cup‘ wird erst in rund zwei Monaten gekürt. Und welches von den 16 Teams der Liga, die derzeit in die Playoffs starten, den begehrten Silberling am Ende dann tatsächlich einmal erringen wird, das kann man nur sehr schwer prognostizieren.

Dafür gibt es mehrere Gründe. Natürlich trägt ein Playoff-System nach dem Ende der Hauptrunde schon von sich aus dazu bei, dass eine Überraschung das Ausscheiden eines der Favoriten begünstigt. Zum anderen ist es aber u.a. auch das System eines ‚Salary Cap‘, welches zur Ausgeglichenheit einer Liga beiträgt.

Dieses sorgt dafür, dass alle 30 Teams der Liga innerhalb gewisser Personalkosten für ihre Mannschaften bleiben müssen. Es gibt einen Mindesthaushalt für den Teamkader, und natürlich auch eine entsprechende Obergrenze. Innerhalb dieser Beschränkungen gilt es nun für die Clubs bzw. Franchises mit möglichst viel Geschick eine Mannschaft zusammenzustellen, die richtige Mischung aus Führungsspielern und Talenten, aus Jung und Alt zu finden.

Wenn nun also ab Mittwoch die acht Paarungen ausgetragen werden, dann vermag kaum jemand wirklich vorherzusagen welchem der Teams hierbei zuerst die notwendigen vier Siege gegen den jeweiligen Gegner (Best of 7) gelingen werden, welche Teams diese erste Playoff-Runde letztendlich erfolgreich überstehen werden. Und in den danach folgenden weiteren Runden auf dem Weg zum Stanley Cup-Finale läuft es dann genau so.

Durchaus eine gute Möglichkeit also um eine Liga interessanter zu gestalten, als das aktuell mit der Fußball-Bundesliga hier der Fall ist.

Hat man die Endrunde erst einmal erreicht, was in 82 Vorrundenspielen bis hierher, schon für sich genommen eine gute Leistung in einem recht ausgeglichenen Teilnehmerfeld ist, dann beginnt das Rennen um den Titel quasi noch einmal von vorne. Und das mit offenem Ausgang. So bleibt die Saison von Oktober bis Juni immer spannend und frisch.

Wer in diesem Jahr in der NHL zu den Favoriten zählt? Nun, da ist natürlich der Titelverteidiger, die Pittsburgh Penguins, rund um Superstar Sidney Crosby, zu nennen. Doch eine Titelverteidigung ist in der NHL ein seltenes Kunststück. Wahrscheinlicher ist da wohl, dass es einen neuen Champion geben wird. Zum Favoritenfeld zählen auch die Washington Capitals, die Chicago Blackhawks oder die New York Rangers.

Welches der 16 Teams am Ende aber tatsächlich den Silberling erhalten wird, dass bleib eine echte Überraschung. So sind zum Beispiel die als Mitfavoriten in die Saison gestarteten Los Angeles Kings und Tampa Bay Lightning nun in den Playoffs schon gar nicht mehr mit dabei, was u.a. heute Morgen dazu geführt hat, dass die Kings sich von ihrem alten Erfolgstrainer Darryl Sutter getrennt haben, mit dem sie in den Jahren 2012 und 2014 jeweils noch den Titel gewonnen hatten. So hart ist das Geschäft. Darin unterscheidet sich die NHL grundsätzlich auch nicht von der Bundesliga. Nichts ist älter als der Erfolg von Gestern. Ansonsten könnte man hierzulande von dort aber grundsätzlich schon ein paar Anregungen annehmen, wie man eine Sportart spannend halten kann.

Wer sich für die Playoffs in der besten Eishockeyliga der Welt interessiert, der finde täglich neue Infos über das Spielgeschehen in deutscher Sprache direkt unter NHL.com/de, wo auch ich übrigens täglich mitarbeite. Aber das hier nur kurz am Rande der Vollständigkeit halber mit erwähnt…

Das hier sind die acht Begegnungen der ersten Playoffrunde der Saison 2016-17:

Chicago Blackhawks – Nashville Predators

Minnesota Wild – St.Louis Blues

Anaheim Ducks – Calgary Flames

Edmonton Oilers – San Jose Sharks

Montreal Canadiens – NY Rangers

Ottawa Senators – Boston Bruins

Washington Capitals – Toronto Maple Leafs

Pittsburgh Penguins – Columbus Blue Jackets

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