Niko Kovac übernimmt als Cheftrainer beim BVB – Es hätte schlimmer kommen können!

Der neue BVB-Trainer Niko Kovac. Quelle: Wikipedia, Foto: Sven Mandel, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Seit heute Vormittag ist es offiziell: Niko Kovac wird neuer Cheftrainer bei Borussia Dortmund. Er übernimmt das Amt am Sonntag, einen Tag nach der Auswärtspartie des BVB in Heidenheim. Für diese wird noch Interimstrainer Mike Tullberg verantwortlich sein.

Die Nachricht kommt nicht überraschend, fiel der Name Kovac doch schon unmittelbar nach der Trennung von Nuri Sahin nach der Pleite in der Champions League am vergangenen Dienstag.

Diskutiert wurden in den vergangenen Tagen viele Namen im Umfeld und in den Medien. Von den kurzfristig verfügbaren Übungsleitern mit Erfahrung auf Top-Niveau vermochte keiner so wirklich zu überzeugen. Dass die Wahl jetzt auf Kovac fiel, ist nachvollziehbar. Der Kroate hat Erfahrung, trainierte schließlich auch einmal den FC Bayern München, gilt als „Harter Hund“ und hat Perspektive. Im Vergleich zu den ebenfalls gehandelten Namen Jogi Löw, Felix Magath oder Urs Fischer verspricht der Auserwählte, gut nach Dortmund zu passen.

Vielen im Umfeld wäre es vermutlich dennoch lieber gewesen, der BVB hätte mit Sebastian Hoeneß, der derzeit noch den VfB Stuttgart trainiert, ab Sommer ein neues Langzeitprojekt beginnen können. Dass Kovac aber nicht bereit war, nur als Feuerwehrmann bis zur Sommerpause nach Dortmund zu kommen, ist aus seiner Sicht nachvollziehbar. Jetzt läuft sein Vertrag bis zum Sommer 2026. Das ist kein unüberschaubarer Zeitraum und bietet ihm die Chance, sich in Dortmund zu bewähren und sich in die Herzen der Fans zu spielen. Der Verein trägt dabei das Risiko im Erfolgsfall. Sollte Kovac in Dortmund zünden, wäre eine Vertragsverlängerung wohl entsprechend teuer. Andererseits kann die Borussia im Sommer immer noch die Notbremse ziehen und versuchen, Hoeneß an die Strobelallee zu lotsen.

Insgesamt ist die Entscheidung pro Kovac daher nachvollziehbar und die derzeit vermutlich beste, die zeitnah zu realisieren war. Dass es keine Wunschlösung war, zeigt sich an den Reaktionen im Umfeld. Diese sind mit vornehmer Zurückhaltung wohl noch am besten beschrieben.

Das war in der Vergangenheit auch schon einmal anders, wenn ein neuer Trainer bei den Schwarzgelben präsentiert wurde. Aber ein Wunder ist die Vorsicht nicht, mit der die Nachricht aufgenommen wurde. Schließlich ist allen in Dortmund bewusst, dass die Auswahl eines neuen Cheftrainers die massiven Probleme des BVB in Sachen Führung und Mannschaftszusammensetzung nicht auf einen Schlag lösen kann und wird. Aber der Anfang für eine Neuaufstellung ist gemacht.

Jetzt muss man Kovac einige Wochen Zeit geben, die Mannschaft neu zu formieren und auszurichten. Ein Wunder zu erwarten, wäre jedoch naiv – dafür wurde in letzter Zeit zu viel eingerissen beim einstigen zweiten Leuchtturm des deutschen Fußballs.

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thomas weigle
thomas weigle
20 Tage zuvor

In FFM hat er Wunder gewirkt,der Nico!! V.a. am 19.5.2018!! Auch wenn das Hauptwunder an jenem Maiabend in Berlin stattfand. Er kam zwei Jahre zuvor als die SGE in den Abgrund blickte und vor dem 5. Abstieg stand.Ein Jahr später lehrte er dann schon dem Endspielfavoriten BVB das Fürchten in Berlin und die Eintracht verlor nur knapp.