„Nordrhein-Westfalen geht den Weg von der Kohle zur Künstlichen Intelligenz“

Pressekonferenz mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und Microsoft-Deutschlandchefin Dr. Marianne Janik am Forum :terra nova in Elsdorf. Foto: Ina Fassbender/Microsoft Lizenz: Copyright


Microsoft hat gestern seine Pläne für KI-Rechenzentren im Rheinischen Revier vorgestellt. Einige hundert Arbeitsplätze will das Unternehmen dort schaffen. Das ist eine gute Nachricht. Die bessere ist, dass Microsoft dabei helfen will, Hunderttausende im Bereich Künstliche Intelligenz zu schulen.

In Elsdorf (Rhein-Erft-Kreis) präsentierte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) gestern gemeinsam mit Microsoft-Deutschlandchefin Marianne Janik die Pläne, wie Nordrhein-Westfalen zu einer führenden KI-Region werden soll. Kern der Bestrebungen ist Microsofts Vorhaben, in der Region eigene Rechenzentren für KI-Anwendungen zu erreichen. Die Rechenzentrumsregion im Rheinischen Revier wird damit die Cloud- und KI-Kapazität für ganz Deutschland steigern und der Braunkohleregion neue Wachstumsperspektiven eröffnen. Dabei werden unmittelbar bei Microsoft einige hundert Arbeitsplätze entstehen. Nice to have.  Aber noch wesentlich bedeutender sind die geplanten Qualifizierungsmaßnahmen: Um die Verfügbarkeit von Fachkräften zu verbessern, startet Microsoft eine große KI-Qualifizierungsoffensive mit lokalen Partnern aus Wirtschaft, Kommunen, Schulen und Bildungsträgern im Land. „Wir investieren in die Region und die Menschen“, sagte  Marianne  Janik. „Microsoft Deutschland ist seit Jahrzehnten in NRW aktiv, wo wir viele große Kunden haben. Und jetzt unterstützen wir die Region beim Start ins KI-Zeitalter.”

Microsoft ist dafür der ideale Partner, denn das Unternehmen hält 49 Prozent an Open AI, dem Unternehmen, das ChatGPT entwickelt hat und die KI-Revolution anführt. Und KI hat das Zeug, die Welt noch mehr und noch schneller zu verändern, als es das Internet seit den 90er Jahren getan hat. Wer das nicht glaubt, schaut sich bitte dieses Video eines Roboters an, der auf Basis der Technologie von OpenAI in nur 18 Monaten entwickelt wurde:

Natürlich werden Deutschland und Europa nicht an der Spitze der Entwicklung stehen. Jahrzehnte des ideologischen Kampfes gegen den technischen Fortschritt haben dafür gesorgt, dass die Musik auch bei der Künstlichen Intelligenz in den USA und China spielt. Aber wenn nun, wie gestern angekündigt, eine KI-Qualifizierungsoffensive bis Ende 2025 mehr als 100.000 Menschen in NRW erreichen soll, könnte das die Basis sein, um auf KI-Technologien wie ChatGPT neue Anwendungen wie den oben zu sehenden Roboter zu entwickeln. Ein schöner Platz in der zweiten Reihe ist eine gute Sache, wenn man es schon verpasst hat, in der Ersten zu sitzen.

Die Ansiedlung von Microsoft ist einer der größten Erfolge der Wirtschaftspolitik in Nordrhein-Westfalen der vergangenen Jahrzehnten.Wüst sagte zurecht:  „Für die Region und ihre Menschen bedeutet diese Investition einen Meilenstein. Sie macht einen Sprung von der traditionellen Industrieregion zur Spitze der Technologieinnovation. Der Strukturwandel des Rheinischen Reviers ist damit Vorbild für viele andere Strukturprozesse weltweit. Nordrhein-Westfalen ist die deutsche Zukunftsregion für die Digitalisierung.“ Nordrhein-Westfalen gehe den Weg von der Kohle zur KI.

Und es ist auch ein Erfolg der Zusammenarbeit von Ministerpräsident Wüst und Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne), die undogmatisch handelt und bei Themen wie KI und Gentechnik eine ebenso erstaunliche wie begrüßenswerte Offenheit an den Tag legt. Nur technologische Offenheit kann den Standort NRW stärken und für neue Jobs sorgen. Man mag das Wort Strukturwandel nicht bemühen, aber er trifft auf NRW ebenso zu wie auf Microsoft. Nordrhein-Westfalen muss sich neu erfinden, ohne seine traditionellen Stärken im Bereich der Industrie aufzugeben. Genau das ist Microsoft in den vergangenen Jahren gelungen. Lange lebte das Unternehmen von seiner Office-Suite und dem Betriebssystem Windows. Mittlerweile ist es mit LinkedIn eine Macht im Bereich der sozialen Medien, ein wichtiger Anbieter von Cloud-Dienstleitungen und durch die Beteiligung an OpenAI einer der Treiber der KI-Revolution. Die Weiterentwicklung von Windows und Office vernachlässigt man trotzdem nicht.

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