2023 gab es rund 21 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen und fast viermal so viele betroffene Beschäftigte wie im Jahr zuvor.
Im Jahr 2023 haben die nordrhein-westfälischen Amtsgerichte 20,9 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen gemeldet als im Jahr zuvor. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, wurden 4 572 beantragte Insolvenzverfahren von Unternehmen in der Statistik erfasst. 2022 waren es 3 783 Verfahren. Zum Zeitpunkt der Übermittlung im Jahr 2023 waren 53 815 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von einer Unternehmensinsolvenz betroffen; fast viermal so viele wie im Jahr 2022 (damals: 14 305 Beschäftigte). Die voraussichtlichen Forderungen beliefen sich im Jahr 2023 auf 8,6 Milliarden Euro und waren damit fast dreimal so hoch wie im Jahr 2022 (damals: 3,0 Milliarden Euro).
Nach Rückgängen in den Jahren 2020 bis 2022 gab es damit erstmals wieder einen Anstieg der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen. Ihre Zahl war jedoch um 14,6 Prozent niedriger als vor der Corona-Pandemie (2019: 5 351 Verfahren). Die Zahl der betroffenen Beschäftigten war dagegen 2023 um 48,0 Prozent höher als vor der Corona-Krise (2019: 36 363 Beschäftigte). Auch die voraussichtlichen Forderungen waren mehr als doppelt so hoch wie im Jahr 2019 (damals: 3,2 Milliarden Euro).
Im Jahr 2023 gab es im Wirtschaftsbereich „Gesundheits- und Sozialwesen” mit 179 gemeldeten Insolvenzverfahren den größten Anstieg bei den Verfahrenszahlen, die Zahl war fast doppelt so hoch wie 2022 (damals: 90 Verfahren). In diesem Bereich waren 4 857 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen, das waren fast sechsmal so viele wie ein Jahr zuvor (2022: 819 Beschäftige). Die voraussichtlichen Forderungen beliefen sich auf 198,1 Millionen Euro und waren damit fast dreimal so hoch wie 2022 (damals: 72,4 Millionen).
Den größten Anstieg der betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und der voraussichtlichen Forderungen gab es 2023 im Wirtschaftsbereich „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz”. Besonders betroffen war der Einzelhandel. Im Vergleich zum Jahr 2022 waren 29 703 Beschäftigte betroffen; damit war die Zahl fast 12-mal so hoch wie ein Jahr zuvor (2022: 2 493 Beschäftigte). Die voraussichtlichen Forderungen waren mit 3,1 Milliarden Euro mehr als sechsmal so hoch wie ein Jahr zuvor (damals: 0,5 Milliarden Euro). Insgesamt gab es in diesem Wirtschaftsbereich 805 Insolvenzen (+20,1 Prozent gegenüber dem Jahr 2022).