Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat der Forderung des Wirtschaftswissenschaftlers Bernd Raffelhüschen nach einer höheren Selbstbeteiligung für gesetzlich Krankenversicherte eine klare Absage erteilt. In einem Gespräch mit der Neuen Westfälischen (Donnerstagausgabe) sagte Laumann, es sei „eine große Errungenschaft, dass wir in Deutschland ein solidarisch finanziertes Gesundheitssystem haben, das bei der Finanzierung nicht zwischen gesunden und kranken Menschen unterscheidet“.
Bereits jetzt gebe es zahlreiche Zuzahlungsverpflichtungen und Eigenleistungen, die von den Versicherten zu erbringen sind – etwa bei Medikamenten oder Brillen, sagte Laumann. Die von Raffelhüschen eingeforderte Selbstbeteiligung wäre nach Meinung des Ministers „ein Abschied vom Solidargedanken, da Kranke dann stärker belastet würden als Gesunde“.
Zur Finanzierung des Gesundheitswesens hatte der Wirtschaftswissenschaftler Bernd Raffelhüschen dafür plädiert, dass gesetzlich Krankenversicherte jährlich bis zu 2.000 Euro Selbstbeteiligung zahlen. „Wir können uns das System nicht mehr leisten“, sagte der Freiburger Ökonomie-Professor der „Bild“-Zeitung (Mittwoch). „Patienten müssen künftig mehr aus eigener Tasche dazu bezahlen.“