NRW-SPD fordert neue Wege im Kampf gegen Lehrermangel

Jochen Ott Foto: Ailura Lizenz CC BY-SA 3.0 AT

Im Kampf gegen den eklatanten Lehrermangel in Nordrhein-Westfalen hat SPD-Oppositionsführer Jochen Ott weitreichende konkrete Reformvorschläge auf den Tisch gelegt. „Die Zeit der Problembeschreibung muss vorbei sein. Die Herausforderungen sind so groß, dass wir – ähnlich wie in der Migrationsfrage – längst einen parteiübergreifenden Konsens benötigen“, schreibt Ott in einem Brief an die beiden Oberbürgermeister und Vorsitzenden des NRW-Städtetages, Thomas Kufen (CDU, Essen) und Thomas Eiskirch (SPD, Bochum). Das berichtet die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ ( Essen, Montag-Ausgabe), der das Schreiben Otts vorliegt.

Woche für Woche würden in NRW rund 180.000 Unterrichtsstunden allein aufgrund nicht besetzter Stellen nicht gegeben, so Ott, der selbst Oberstudienrat ist und jahrelang an einer Gesamtschule unterrichtet hat. Die Landesregierung betone immer wieder, dass die Lehrerlücke frühestens in zehn Jahren geschlossen werden könne. „Bis dahin können wir aber nicht warten“, findet Ott.

Zur Überbrückung schlage er die Errichtung eines Lehrerarbeitszeitkontos vor. Jüngere Lehrkräfte unter 50 sollen zusätzliche Unterrichtsstunden erteilen können, die ihnen nach einer Zeit von zehn Jahren doppelt vergütet würden. Zudem sollen neue Lehrer vorrangig an sozial belasteten Schulen eingesetzt werden und dafür eine besondere Leistungsvergütung erhalten.

Neu ist auch, dass Ott die NRW-Hochschulen stärker für die Lehrerausbildung in die Pflicht nehmen will. Trotz jahrelanger Bemühungen ist es nicht gelungen, eine ausreichende Zahl an Grundschul- und Mangelfachlehrern sowie Sonderpädagogen auf den Markt zu bringen. Mittel des Landes für die Hochschulen sollten deshalb „nicht mehr allein an die Studienplatzzahl gebunden sein, sondern zu 30 Prozent an den tatsächlichen Studienerfolg“, forderte Ott.

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der der auszog
der der auszog
1 Jahr zuvor

An der Forderung nach neuen Wegen gegen Lehrermangel in NRW ist eigentlich nichts neues zu erkennen. Sie ist viel mehr der erfolgreichste Running Gag im nordrhein-westfälischen Landtag.

Das Problem existiert (wenigstens) seit meiner eigenen Schulzeit in den 1970er/80er Jahren und diese Forderung wird in der Politik immer dann erhoben, wenn man 1. selbst tief in der Opposition sitzt und man 2. unter politischer Demenz leidet. Auch ein Jochen Ott scheint zu vergessen, dass seine SPD in den letzten 50 Jahren oft genug die Landesregierung in NRW anführte und unzählige Chancen hatte, mit neuen Wegen den Lehrermangel entgegenzuwirken. Zumal gerade die SPD in Wahlkämpfen immer gerne hoch und heilig versprochen hatte, kein Kund zurückzulassen…

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