Thomas Kufen (CDU), Vorsitzender des Städtetages NRW, appelliert an die neue Landesregierung, sich stärker für die Integration von schulpflichtigen Kindern aus der Ukraine in den Schulbetrieb einzusetzen und die Städte beim Ausbau von Schulplätzen besser zu unterstützen. „Wir dürfen nicht in das neue Schuljahr hineinstolpern“, sagte Kufen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Montagsausgaben).
Weil ein Ende des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine nicht abzusehen sei, müssten sich Land und Kommunen darauf einstellen, dass Menschen aus der Ukraine weiterhin Zuflucht in NRW suchten. „Mehr als die Hälfte der Geflüchteten sind Kinder und Jugendliche. Sie brauchen einen Zugang zu Bildung. Viele Städte rechnen mit deutlich mehr Schulanmeldungen nach den Sommerferien“, warnte Kufen. Der Städtetag NRW rechnet bereits zum neuen Schuljahr mit mindestens 10.000 weiteren Schülerinnen und Schülerinnen, die im Schulbetrieb ankommen. Das Problem laut Kufen: Die Schulen gerade in den großen Städten seien bereits vor dem Ukraine-Krieg stark ausgelastet gewesen, freie Plätze praktisch nicht vorhanden.
Dennoch sei es den Städten gelungen, NRW-weit bereits etwa 25.000 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine in Willkommensklassen, Lerngruppen oder im Regelbetrieb in Schulen aufzunehmen. „Das war ein gewaltiger Kraftakt. Die neue Landesregierung muss umgehend handeln und die Schulen mit mehr pädagogischem und Lehrpersonal ausstatten und die Städte besser beim zur Verfügung stellen von schulischem und außerschulischem Raum unterstützen“, sagte Kufen der WAZ. Die formalen Hürden, um Gebäude als Schulraum anzumieten, seien viel zu hoch.
Zudem erwarten die Städte ein Landesprogramm, damit sie zusätzlichen Schulraum anmieten oder mobile Unterrichtsräume, wie Container, beschaffen können. Auch die Anerkennung im Ausland erworbener pädagogischer Abschlüsse müsse schneller gehen. „Der Start ins neue Schuljahr muss gut gelingen“, mahnte Kufen.